Aus dem Rathaus Baden-Baden

Tipps für Fußgänger, Rad- und Autofahrer – „Lieber einmal auf die Vorfahrt verzichten“ und „Blickkontakt mit anderen Verkehrsteilnehmern suchen“

Tipps für Fußgänger, Rad- und Autofahrer – „Lieber einmal auf die Vorfahrt verzichten“ und „Blickkontakt mit anderen Verkehrsteilnehmern suchen“
Foto: Archiv

Baden-Baden, 08.09.2020, Bericht: Rathaus Wer beim Abbiegen auf seine Mitmenschen achtet, trägt zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr bei und beugt Unfällen vor. Dirk Nesselhauf von der Stadt Baden-Baden gibt Tipps, wie Fußgänger, Rad- und Autofahrer sicher ans Ziel kommen - für ein gutes Miteinander auf den Straßen.

Rund ein Viertel der Zusammenstöße zwischen Rad- und Autofahrern sind auf Fehler beim Abbiegen zurückzuführen - sofern der Autofahrer der Hauptunfallverursacher ist. Um unbeschadet ans Ziel zu kommen, gilt für alle Verkehrsteilnehmer: Lieber einmal auf die Vorfahrt verzichten, statt offensiv auf das eigene Recht zu beharren.

Im Sinne eines freundlichen Miteinanders sollten Verkehrsteilnehmer den Blickkontakt mit anderen Verkehrsteilnehmern suchen und sich untereinander verständigen. So gelingt ein Abbiegen ohne Missverständnisse garantiert.

Ein Zeichen setzen! Nur wenn deutlich erkennbar ist, in welche Richtung ein Fahrer oder Radler fahren möchte, ist es für andere möglich, darauf zu reagieren. Deswegen gilt: Im Auto den Blinker frühzeitig setzen und als Radfahrer rechtzeitig ein Handsignal vor dem Abbiegen geben. Ein Beispiel: Autofahrer dürfen Radwege, Schutz- und Radfahrstreifen überfahren, wenn sie auf einen Parkplatz einbiegen oder in eine andere Straße abbiegen möchten. Zwar hat der Radfahrer Vorfahrt, doch es gilt: Als Radfahrer lieber abbremsen, wenn Sie ein blinkendes Auto sehen. Getreu dem Motto «Miteinander statt gegeneinander» sollten Radfahrer mögliche Fehler des Autofahrers einkalkulieren.

Und Autofahrer sollten im Straßenverkehr gerade bei Radfahrern die Augen aufhalten, denn häufig entstehen Unfälle durch Unachtsamkeit. Deswegen gehört auch das: Smartphone in die Tasche, um sich auf die Fahrbahn und das Verkehrsgeschehen konzentrieren zu können. Und wer beim Abbiegen den Schulterblick macht, sieht seine Mitmenschen und reduziert das Unfallrisiko – das gilt auch für Radfahrer. Denn mit einem Blick über die Schulter rücken Fußgänger, die die Straße überqueren möchten, ins Blickfeld und die freuen sich, wenn man ihnen den Vortritt lässt, der ihnen zusteht.

In freigegebenen Einbahnstraßen achten nicht alle Autofahrer auf Radfahrer. Diese dürfen Einbahnstraßen in beide Richtungen befahren. Besonders beim Abbiegen gilt es, den Gegenverkehr auf zwei Rädern im Auge zu behalten. Aber auch Radfahrer können zu einem sicheren Miteinander beitragen: Im Zweifel abbremsen, wenn man nicht sicher ist, dass die Autofahrer einen gesehen haben.

Trotz der Spiegel gibt es bei einigen Fahrzeugen noch immer einen Bereich, den Fahrzeuglenker nicht einsehen können, den toten Winkel. Autofahrer sollten beim Abbiegen auf den Schulterblick nicht verzichten, sofern dieser im Fahrzeug möglich ist. Und obwohl Lastwagen heute mit mehr Spiegeln ausgerüstet sind als noch vor ein paar Jahren, ist zu berücksichtigen, dass die Koordination der Spiegel häufig eine Herausforderung ist und schnell herbeifahrende Radfahrer übersehen werden können.

Für Radfahrer und Fußgänger gilt die Faustregel: Kann man den Fahrer nicht sehen, kann er auch einen selbst nicht sehen. Deswegen sollten Radler immer besser hinter Fahrzeugen halten und nicht rechts neben ihnen.


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