Kommentar von Christian Frietsch

31.000 Arbeitsplätze in Baden-Baden – Bitterer Beigeschmack bei Wohnungsbau – Rathaus interpretiert Zahlen des Statistischen Landesamtes

31.000 Arbeitsplätze in Baden-Baden – Bitterer Beigeschmack bei Wohnungsbau – Rathaus interpretiert Zahlen des Statistischen Landesamtes
Grafik 1: © Statistisches Landesamt Baden Württemberg

Baden-Baden, 03.08.2019, Kommentar: Christian Frietsch In einer Erklärung von gestern interpretiert das Baden-Badener Rathaus aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes. Kein Ruhmesblatt sind dabei die eigentlich positiven Zahlen des Wohnungsbaus in Baden-Baden.

Der Anstieg der Fertigstellungen von Wohnungen kam in der Baden-Badener Innenstadt vorwiegend dem Segment von gehobenem Wohnraum zu Gute. Viele der meist großen neuen Betonhäuser in der Baden-Badener Innenstadt dienen der Kapitalbindung und weniger der Wohnnutzung. Ganze Straßenzüge oder Straßenteile in den Halbhöhenlagen erscheinen wie verwaist. Der statistische Vorteil Baden-Badens gegenüber anderen Städten, was die Fertigstellungen von Wohnungen anbelangt, hat so einen bitteren Beigeschmack.

Die Erklärung der Stadt Baden-Baden im Wortlaut:

Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hat aktuelle Zahlen zu wichtigen beschreibbaren Lebensbereichen veröffentlicht. Besonders in den Bereichen Beschäftigung und Wohnen schneidet Baden-Baden gut ab. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Anzahl der Beschäftigten deutlich gestiegen. 2018 lebten 31.041 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Baden-Baden. Im Jahr 2005 waren es noch 27.244. Dies spiegelt sich auch in den Arbeitslosenzahlen wider: Im Zeitraum von 2005 bis 2019 hat sich die Arbeitslosenzahl nahezu halbiert und ist von 2.587 auf 1.356 gesunken. Im Bereich Wohnungsbau entwickelt sich Baden-Baden entgegen des Landestrends. Die Baufertigstellungen in Baden-Württemberg gingen 2016 und 2017 zurück. In Baden-Baden wurden 2017 insgesamt 314 Wohnungen fertiggestellt. Das ist ein Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren 2016 (175) und 2017 (105).

Mit geringeren Wachstumsraten ist bei der Bevölkerungsentwicklung zu rechnen. Für Baden-Baden ist ein moderates Bevölkerungswachstum prognostiziert. Bis 2035 wächst Baden-Baden voraussichtlich um 0,2 Prozent. Dies ist auf die demografische Grundstruktur zurückzuführen. Der Wanderungssaldo des Stadtkreises ist jedoch weiterhin positiv. In den vergangenen zehn Jahren sind jährlich mehr Menschen nach Baden-Baden gezogen als fortgezogen.

Bild Statistisches Landesamt Baden Württemberg

Grafik 2: © Statistisches Landesamt Baden Württemberg

Erfreulich ist der seit Jahren anhaltende Rückgang der Schadstoffemissionen (Grafik 2). Dies gilt für das gesamte Bundesland ebenso wie für Baden-Baden. Im Jahr 2017 wurden in Baden-Baden 372,9 Tonnen Stickoxid NOx-Emissionen freigesetzt. 1995 waren es 877,9 Tonnen.


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