Kommentar von Christian Frietsch

Das vergessene Kapital Baden-Badens – Verein Stadtbild mit spannendem Vortrag von Badeärztin Tilemann – „Altes und Neues über das Baden-Badener Thermalwasser“

Das vergessene Kapital Baden-Badens – Verein Stadtbild mit spannendem Vortrag von Badeärztin Tilemann – „Altes und Neues über das Baden-Badener Thermalwasser“
Eine tiefere Vermittlung der Zusammenhänge der Bäderstadt des 19. und 20. Jahrhunderts findet kaum statt. Foto: Archiv

Bild Christian Frietsch Kommentar von Christian Frietsch
18.09.2023, 00:00 Uhr



Baden-Baden Der Weg zum Welterbe ging von engagierten Baden-Badener Bürgern aus. Seit der Vergabe des UNESCO-Titels ist allerdings wenig geschichtliches Bewusstsein entstanden.

Die Aktivitäten erschöpfen sich im Aufstellen von Schautafeln und der Aufnahme des Titels in Bannern und Flyern. Eine tiefere Vermittlung der Zusammenhänge der Bäderstadt des 19. und 20. Jahrhunderts findet kaum statt. Auch nicht die Rettung des Wissens der Badeärzte, die dafür sorgten, dass gesundheitsbewusste Touristen aus der ganzen Welt nach Baden-Baden kamen und für einen Kur- und Bäderaufenthalt nicht selten 14 Tage in der Stadt blieben. Die positive Folge der Bäderkultur war die Erlebniskultur, die mit Casino, Pferderennen und in neuerer Zeit mit Museen und Festspielhaus eine Fortführung erlebte. Für die große Chance der Revitalisierung des Bädergedankens fehlt es in der Hotellerie an Kenntnissen der Geschichte und in der Kommunalpolitik fehlt es an Lokalpatrioten, die in der Stadt verwurzelt sind. Einzig der FDP-Fraktionschef Rolf Pilarski versuchte sich ohne größere Resonanz um die Bäderthemen zu kümmern. Und SPD-Stadtrat Werner Schmoll versucht unermüdlich, die Römischen Badruinen aus ihrem Schattendasein zu holen. Alle drei Bürgermeister hatten bis zu ihrem Amtsantritt wenig Bindung zu Baden-Baden. Auch ein großer Teil der Gemeinderäte sind Zugereiste und auf Ortsteile fixiert.

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Nun versucht der Verein Stadtbild eine Brücke zu schlagen zu dem vergessenen Schatz der Bäderkultur unsere Stadt. Irmgard Tilemann, eine der letzten Badeärztinnen, referiert beim Verein Stadtbild am Mittwoch, 20. September 2023 um 19 Uhr in der Seniorenresidenz Bären, Hauptstraße 36, Lichtental.

Die Mitteilung des Verein Stadtbild Baden-Baden im Wortlaut:

Es stellt sich immer mehr die Frage, was denn aus der 2000 Jahre alten Bädergeschichte der Stadt geworden ist und wie diese in Zukunft wieder erblühen könnte, eine Frage mit immer größeren Fragezeichen versehen. Denn das Thema «Wasser und Heilbäder» war auch eine wesentliche Grundlage zum Erhalt des Welterbetitels. Leider verblasst der kulturell enorm wichtige und traditionelle Bädergedanke in unserer Stadt immer mehr. Auf konkrete Maßnahmen/Umsetzungen seitens der Stadt wartet man seit Jahren vergeblich. Offensichtlich gibt es zu dieser Thematik keine Zielvorstellungen oder Konzepte. Man muss das Rad nicht neu erfinden, man muss sich nur kümmern und proaktiv «über den Tellerrand» schauen, denn interessante Konzepte und strukturierte Aussagen des Bädervereins gibt es z. B. in der Stadt Baden (bei Zürich). Der Vorstand freut sich auf Ihr Kommen und rege Diskussionen. Wir freuen uns sehr, dass wir für diesen Abend Frau Dr. med. Irmgard Tilemann, Vorsitzende des Bäderärztlichen Vereins Baden-Baden e. V., gewinnen konnten für einen Vortrag mit dem Thema: «Medizinische Anwendung und deren Bedeutung für Bürger und Stadt».




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