Ostern 2023

„Die Freude, dass der Tod nicht das letzte Wort hat“ – Osterbotschaft von Dekan Michael Teipel an die Bürger und Gäste von Baden-Baden

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goodnews4-VIDEO Osterbotschaft von Dekan Michael Teipel

Bild Nadja Milke Bericht von Nadja Milke
09.04.2023, 00:00 Uhr



Baden-Baden Nach dem Matthäusevangelium wälzte ein Engel den Stein, mit dem das Grab Jesu verschlossen war, zur Seite. Das Grab war leer. Der Engel verkündete, dass Jesus auferstanden sei.

Am Ostersonntag feiern Christen die Auferstehung Jesu und den Sieg des Lebens über den Tod. In seiner Osterbotschaft 2023 wendet sich der Baden-Badener Dekan Michael Teipel im goodnews4-VIDEO an die Baden-Badener und die Gäste der Stadt und lädt alle in die neu renovierte Stiftskirche und auch in die anderen Kirchen im Stadtkreis ein.


Abschrift goodnews4-VIDEO Osterbotschaft von Dekan Michael Teipel, Katholische Seelsorgeeinheit Baden-Baden:

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Baden-Baden, liebe Gäste in unserer schönen Kurstadt,

«Wo geht es zum Paradies?», fragen manchmal Menschen hier in der Stadt und meistens meinen sie, dass drüben am Annaberg von Max Laeuger das Paradies gestaltet wurde. Es sind kaskadenartige Brunnen, die Wasser nach unten leiten, und es ist sehr schön anzusehen und auch dort zu verweilen. Wenn man ganz oben steht und dieses Paradiesgärtlein entlangschaut, sieht man an dessen Ende die Stiftskirche hier auf dem Marktplatz. Die Kirche will ebenfalls das Paradies darstellen, wie jede Kirche das möchte.

Wenn Sie die Stiftskirche betreten durch den wieder neu geöffneten Haupteingang, dann kann man darüber die Veronika sehen, die das Schweißtuch in der Hand hält. Der Legende nach hat Veronika Jesus auf dem Kreuzweg, nachdem er gefoltert wurde, nachdem er viel Leid erfahren hat, dieses Tuch entgegengehalten, damit er seinen Schweiß abwischen kann und das Blut, mit dem er sicher auch übersät war. Veronika ist eine legendenhafte Figur, aber es bleibt dabei, dass sie Jesu Antlitz aufgenommen hat – und zwar nicht nur auf dem Tuch, sondern auch in ihrem Herzen, denn diese kleine Geste ist eine Geste der Barmherzigkeit.

 

Wer dann in die Kirch hineintritt und Christus eben gesehen hat, der kann nach rechts, nach links, durch die Mitte gehen, wie das Leben einfach auch unterschiedliche Wege bereithält. Sie werden hoffentlich bemerken, wie der Blick nach oben wandert, wie hell und freundlich und weit die Stiftskirche geworden ist, nachdem sie doch ziemlich finster war vor ihrer Renovation. Die Lebenswege sind also unterschiedlich. In den Fensterbildern ist der Marienzyklus abgebildet, der auch einige Stationen mit Jesus bereithält. So, wie auch Ihr Leben sicher bunt ist und unser aller Leben unterschiedliche Stationen hat. Wer dann in den Altarraum hineintritt, sieht die unterschiedlichen Grablegen der Markgrafen und Markgräfinnen von Baden. Unterschiedlich haben sie sich im Tod darstellen lassen, so wie auch wir unterschiedliche Zugänge zu diesem oft nicht leichten Thema haben. Feldherren, Büßer, Kniende oder einfach staatsmännisch in die Welt Schauende – ganz unterschiedlich, wie wir Menschen ebenfalls sind.

Im Zentrum des Chorraums steht allerdings das Kreuz, das in der Karwoche auch zentral ist. Wir schauen auf Jesus am Kreuz. Er ist es, der uns entgegenblickt. Er ist es, der uns versteht mit den Schmerzen, die wir in unserem Leben haben. Er ist jemand, der selbst Leid erfahren hat, der geknechtet wurde, missverstanden wurde, jemand, der gelitten hat auf ganz unterschiedliche Weise, jemand, der sogar gestorben ist. Sie werden vielleicht bemerken, dass der Kopf nicht ganz auf die Brust gesunken ist, wie man das annehmen könnte bei einem Verstorbenen. Es geht aber darum, dass der Kopf sich uns zuneigt, uns anschaut, wir können Kontakt mit ihm aufnehmen. Es bleibt allerdings nicht beim Kreuz. Wenn Sie einmal schauen, hinter dem Kreuz öffnet sich das Fenster. Es ist geostet, das heißt am frühen Morgen scheint die Sonne hindurch. In dem Bild ist Maria dargestellt, wie sie von Jesus gekrönt wird. Sie ist es, die für den Menschen schlechthin steht. Sie ist es, die als Erste in den Himmel aufgefahren ist, gekrönt wird und uns alle mit ihrem Sohn zum himmlischen Festmahl erwartet.

So bleibt es also nicht bei Karfreitag, sondern uns ist das frohe Osterfest geschenkt. Am Ende der Karwoche dürfen wir also heute das frohe Osterfest feiern. Und das wünsche ich auch Ihnen: Frohe und gesegnete Ostertage. Die Freude der Auferstehung des Herrn. Die Freude, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern das Leben. Die Freude darüber, dass das Licht stärker ist als die Dunkelheit. Kommen Sie doch in eine unserer Kirchen! Sei es die Stiftskirche oder auch von den anderen Konfessionen und in den anderen Stadtteilen – sie alle wollen etwas von dieser Osterfreude schenken. Sie sind herzlich eingeladen.

Es grüßt Sie Ihr Michael Teipel von der katholischen Seelsorgeeinheit Baden-Baden.




Nadja Milke ist Redakteurin bei goodnews4.de und Mitglied der Landespressekonferenz Baden-Württemberg. Sie wohnt in der Baden-Badener Innenstadt und kennt sich dort gut aus, aber selbstverständlich auch in den anderen Baden-Badener Stadt- und Ortsteilen. Über Post freut sie sich: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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