Jacob-Grimm-Preis

Erneut Promis in Baden-Baden – Hape Kerkeling erhält 30.000 Euro-Preis – Agnes Strack-Zimmermann hält Laudatio

Erneut Promis in Baden-Baden – Hape Kerkeling erhält 30.000 Euro-Preis – Agnes Strack-Zimmermann hält Laudatio
Die Preisverleihung findet im Kurhaus Baden-Baden statt. Foto: Archiv

Baden-Baden, 19.09.2025, Bericht: Redaktion Erneut darf sich Basen-Baden über den Auftritt von bundesweiten Promis freuen. Der Comedian Hape Kerkeling werde am Samstag nächster Woche im Kurhaus Baden-Baden den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis entgegennehmen, teilte die Schöck-Stiftung gestern mit.

Die Laudatio werde Agnes Strack-Zimmermann, Europaabgeordnete der FDP halten. Auf die Rede der taffen Politikerin darf man gespannt sein.

An den Kosten dieser Veranstaltung ist die Stadt Baden-Baden oder einer ihrer Tochtergesellschaften in diesem Fall offenbar nicht beteiligt. Einige Kontroversen hatte die Ankündigung einer Veranstaltung mit Robert Habeck ausgelöst, die im September nächsten Jahres stattfinden soll und von der Stadt Baden-Baden finanzierten Events GmbH verantwortet wird.

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Anders verhält es sich bei der Veranstaltung am 27. September. Den Kulturpreis Deutsche Sprache hat die Eberhard-Schöck-Stiftung 2001 ins Leben gerufen und verleiht ihn gemeinsam mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, heißt es seitens des Veranstalters. Vorsitzende des Kuratoriums ist die ehemalige Baden-Badener Landtagsabgeordnete Ursula Lazarus, CDU. Ausgezeichnet werden Personen, Institutionen und Initiativen, die sich in besonderem Maße um die deutsche Sprache verdient gemacht haben. Der Jacob-Grimm-Preis ging bisher an bekannte Persönlichkeiten wie die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim, Udo Lindenberg, Cornelia Funke, Loriot, Ulrich Tukur oder die Fantastischen Vier. Mit dem Initiativpreis werden Personen, Vereine oder Projekte ausgezeichnet, die neue Ideen umsetzen, um die deutsche Sprache zu fördern. Der Institutionenpreis geht an Einrichtungen, die sich in besonderem Maße um die deutsche Sprache verdient gemacht haben.

 

Die Mitteilung des «Kulturpreis Deutsche Sprache» vom 18. September 2025 im Wortlaut:

Der Autor, Comedian und Schauspieler Hape Kerkeling, das Projekt «Echt absolut – Literarisches Übersetzen mit Jugendlichen» und das Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen (ZVES) an der Uni Würzburg werden mit dem Kulturpreis Deutsche Sprache 2025 ausgezeichnet. «Wir freuen uns, mit diesen drei Preisträgern wieder viele bedeutende Aspekte der deutschen Sprache abbilden zu können», so Prof. Dr. Wolf Peter Klein, Sprecher der Jury des Kulturpreises. Seit über 20 Jahren wird der Preis von der Eberhard-Schöck-Stiftung in drei Kategorien an Personen, Institutionen und Initiativen verliehen, die sich in besonderem Maße um die deutsche Sprache verdient gemacht haben. Hape Kerkeling erhält den mit 30.000 Euro dotierten Hauptpreis. Die Laudatio hält Dr. Agnes Strack-Zimmermann. Die Preisverleihung findet am 27. September in Baden-Baden statt.

Kerkeling: In vielen Genres sprachlich zuhause

«Hape Kerkeling ist ein großer Sprachartist, der in ganz unterschiedlichen Sphären zuhause ist und dabei immer einen äußerst kreativen, sensiblen und variationsreichen Umgang mit der deutschen Sprache pflegt», so Prof. Dr. Wolf Peter Klein in der Begründung der Jury. Er habe als Komiker und auch als Moderator, Schauspieler, Schriftsteller, Hörbuch- und Synchronsprecher außerordentliche Sprachkunstwerke geschaffen. «In jedem Genre ist seine Sprache zugleich von großer Authentizität, Leichtigkeit und Tiefe geprägt.» Zudem honoriert die Jury mit der Preisverleihung die ideenreiche Vermittlung zwischen bodenständiger Alltagssprache und den aktuellen mediensprachlichen Entwicklungen.

Hans-Peter Wilhelm «Hape» Kerkeling ist seit über 30 Jahren eine der beständigsten und erfolgreichsten Medienfiguren in Deutschland. Er ist Comedian, Moderator, Entertainer, Schauspieler, Sänger, Autor, Parodist und Kabarettist in einer Person. Weniger bekannt in der Öffentlichkeit sind seine Verdienste als Hörbuch- und Synchronsprecher. Sein Buch «Ich bin dann mal weg» über seine Pilgerreise auf dem Jakobsweg war im Jahr seines Erscheinens 2006 mit über 2 Millionen Exemplaren das meistverkaufte Buch in Deutschland. In seinem Buch «Der Junge muss an die frische Luft» erzählt er sehr berührend von seiner – zum Teil schweren – Kindheit. Beide Bücher wurden auch verfilmt. Sein jüngster und viel beachteter Titel «Gebt mir etwas Zeit» ist 2024 erschienen; er geht darin den Geschichten seiner Vorfahren bis ins 12. Jahrhundert nach und verbindet diese mit seiner eigenen Biografie. Hape Kerkeling wurde – auch für sein soziales Engagement – mit vielen Auszeichnungen geehrt und erhielt u.a. die Goldene Kamera, den Bambi und den Deutschen Fernsehpreis. 1964 in Recklinghausen geboren, lebt er heute in Köln.

«Echt absolut»: Initiativpreis für Literarisches Übersetzen mit Jugendlichen

Den mit 5.000 Euro dotierten Initiativpreis Deutsche Sprache erhält in diesem Jahr das Projekt «Echt absolut – Literarisches Übersetzen mit Jugendlichen». Es ist eine gemeinsame Initiative des Literarischen Colloquiums Berlin und des Deutschen Übersetzerfonds mit dem Ziel, jungen Menschen ab zwölf Jahren unter professioneller Anleitung den Prozess des Übersetzens näherzubringen. Klein: «Wir sehen darin ein wegweisendes Förderprojekt zum Ausbau jugendlicher Sprachkompetenzen, indem die Kreativität literarischer Übersetzungen bewusst gemacht wird. Damit einher geht die Entwicklung eines vertieften Sprachverständnisses.»

26 professionelle Literaturübersetzerinnen und -übersetzer haben seit 2018 Workshops an verschiedenen Lernorten im deutschsprachigen Raum angeboten. Die entstehenden Arbeitsmaterialien – es sind bereits über 400 – werden so aufbereitet, dass sie im Schulunterricht, für Workshops oder Weiterbildungen genutzt werden können. Damit dient das Projekt nicht nur der Sprach- und Literaturförderung, sondern auch der Professionalisierung der Literaturübersetzung im Bereich Vermittlung und Didaktik von Sprache.

Institutionenpreis: Babys weinen mit Akzent

Der undotierte Institutionenpreis Deutsche Sprache 2025 geht an das Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen (ZVES) unter der Leitung von Professorin Dr. Kathleen Wermke. Es ist die einzige klinische Forschungseinrichtung in Deutschland, die Babylaute ab der Geburt und frühkindliche Lautäußerungen in Bezug zur Sprech- und Sprachentwicklung analysiert. «Wir sehen darin wegweisende Forschungen zur frühen kindlichen Sprachentwicklung und der Rolle lautsprachlicher Wahrnehmungen und Imitationen beim Erstspracherwerb», erläutert Klein die Entscheidung der Jury. «Uns hat auch der wissenschaftliche Nachweis beeindruckt, wie eng Babys bereits in den ersten Lebenstagen mit ihrer Muttersprache verbunden sind.» Für Wermke ist das Weinen, Gurren, Jauchzen und Brabbeln von Babys ein musikalischer Urgesang – mit kulturellen Unterschieden: So weinen nicht nur französische, sondern auch schwedische, japanische, kamerunische und chinesische Neugeborene tatsächlich mit Akzent.

Die Forschung am ZVES hat auch therapeutische Relevanz: Im akustischen Vergleich mit Phonetik, Lautbildung und Sprachmelodie gesunder Säuglinge können bereits sehr früh Risikoprofile erstellt werden, so dass bei Bedarf die behandelnden Einrichtungen eine Therapie oder Frühfördermaßnahmen empfehlen können. Das ZVES ist eine Einrichtung der Poliklinik für Kieferorthopädie des Universitätsklinikums Würzburg.

Kulturpreis Deutsche Sprache seit 2001

Den Kulturpreis Deutsche Sprache hat die Eberhard-Schöck-Stiftung 2001 ins Leben gerufen und verleiht ihn gemeinsam mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Ausgezeichnet werden Personen, Institutionen und Initiativen, die sich in besonderem Maße um die deutsche Sprache verdient gemacht haben. Der Jacob-Grimm-Preis ging bisher an bekannte Persönlichkeiten wie die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim (2023), Udo Lindenberg, Cornelia Funke, Loriot, Ulrich Tukur oder die Fantastischen Vier. Mit dem Initiativpreis werden Personen, Vereine oder Projekte ausgezeichnet, die neue Ideen umsetzen, um die deutsche Sprache zu fördern. Der Institutionenpreis geht an Einrichtungen, die sich in besonderem Maße um die deutsche Sprache verdient gemacht haben.

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