Schrottpaket fliegt über Deutschland

Flugbahn von ISS-Weltraumschrott möglicherweise gegen 21 Uhr über Baden-Württemberg – Auch Landkreis Rastatt auf Karte des Bundesamtes genannt

Flugbahn von ISS-Weltraumschrott möglicherweise gegen 21 Uhr über Baden-Württemberg – Auch Landkreis Rastatt auf Karte des Bundesamtes genannt

Baden-Baden/Rastatt, 08.03.2024, 16:20 Uhr, Bericht: Redaktion Ein Equipment einer Batterie soll irgendwann ab heute Abend in die Erdumlaufbahn eintreten. Schon am Abend könnten Teile auf die Erde treffen. Möglich aber auch, dass dies in der Nacht zum Samstag passiert.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es Deutschland trifft, ist nach Aussagen der Experten sehr gering. Bevor das Batterieteil in die Atmosphäre eintritt, soll es Deutschland mehrmals überfliegen. Die erste Flugbahn soll über das Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen und Sachsen führen. Eine zweite Umrundung soll dann über Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und erneut Sachsen erfolgen. Schließlich, heute gegen 21 Uhr, soll das Schrottpaket Deutschland ein drittes Mal überfliegen, diese Flugbahn soll auch über einen Teil Baden-Württembergs und einen Teil Bayerns führen. In einer Karte des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz ist bei der dritten Bahn eine lange Liste von Landkreisen und Städten genannt, die überflogen werden könnten. Darunter auch der Landkreis Rastatt. Baden-Baden ist nicht erwähnt.

 

Auf goodnews4-Anfrage erklärte eine Sprecherin des Bundesamtes, dass es keine Pressemitteilung gegeben habe, die Mitteilungen aber auf der Internetseite des Amtes zu finden seien. www.bbk.bund.de

Antworten des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, BBK, auf Fragen von goodnews4.de:

goodnews4: Weshalb gab es in diesem Fall keine Pressemitteilung?

BBK: Bei der gestern um 15:52 Uhr versandten Meldung über die Nationale Warnzentrale handelt es sich um eine Gefahreninformation.

Mit dem Versand der Nachricht ist beabsichtigt worden, eine transparente Information über das Weltraumereignis zu schaffen und über die im Moment abgeschätzte Flugbahn zu informieren.

Diese Gefahreninformation ändert nichts an der aktuellen Einschätzung, dass eine Gefährdung für Deutschland derzeit jedoch als statistisch unwahrscheinlich angesehen wird.

Über das Modulare Warnsystem des Bundes können Warnmeldungen in drei Gefahrenstufen/Warnstufen versandt werden.

Gefahreninformation: Eine zu erwartende oder bereits eingetretene Beeinträchtigung des normalen Tagesablaufs oder eine besondere Beobachtung Gefahr: Eine Gefahr, die sich auf Ihre Gesundheit, Ihr Eigentum und/oder öffentliche Infrastrukturen auswirken kann.

Extreme Gefahr: Eine Gefahr, die sich kurzfristig erheblich auf Ihre Gesundheit, Ihr Eigentum und/oder öffentliche Infrastrukturen auswirken kann.

Die gestrige Meldung wurde in der geringsten Stufe «Gefahreninformation» versandt.

goodnews4: Gibt es eine Wahrscheinlichkeitsberechnung, dass Menschen oder Einrichtungen bei einem Absturz Schaden nehmen könnten?

BBK: Das deutsche Weltraumlagezentrum in Uedem, das in zivil-militärischer Kooperation zwischen dem Bundesministerium der Verteidigung und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz betrieben wird, überwacht kontinuierlich den erdnahen Weltraum.

Es erarbeitet unter anderem Analysen zu bevorstehenden Wiedereintritten von Weltraumobjekten und kooperiert dabei mit internationalen Partnern. Es wird die weitere Entwicklung des bevorstehenden Wiedereintritts beobachten.

Sollten sich Hinweise abzeichnen, dass der Wiedereintritt das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland betrifft, so werden die bestehenden Krisenreaktionsmechanismen und Informationswege genutzt, um auf eine mögliche Gefährdung zu reagieren.

Im Zeitraum um Freitag, den 8. März 2024, wird der Wiedereintritt eines größeren Weltraumobjekts in die Erdatmosphäre erwartet.

Bei dem Objekt handelt es sich um eine Plattform mit Batteriepaketen, welche bereits am 21. März 2021 von der Internationalen Raumstation ISS abgetrennt wurde. Das Objekt hat ein Volumen von 12 Kubikmetern und eine Masse von circa 2600 kg.

Erste Analysen des deutschen Weltraumlagezentrums haben ergeben, dass Teile der Batteriepakete den Wiedereintritt überstehen und die Erdoberfläche erreichen können.

Vor dem Wiedereintritt überfliegt das Objekt mehrmals das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Eine Gefährdung für Deutschland wird derzeit jedoch als statistisch unwahrscheinlich angesehen.

Allgemeine Informationen zu Wiedereintritten von Objekten in die Erdatmosphäre finden Sie zudem beim Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (kurz: DLR).




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