Baden-Baden, 15.04.2020, Redaktion Zweimal wöchentlich veröffentlicht goodnews4.de eine Serie aus dem Buch «Die Bussi-Bussi-Gesellschaft im Baden-Badener Rathaus». Ein Angebot für die vielen Stunden zu Hause während der Corona-Krise. Das Buch ist 2019 erschienen und wurde sechs Wochen lang in der Kategorie Public Affairs auf Platz 1 als Bestseller in Amazon geführt.

Das Buch beschäftigt sich mit kriminellen Machenschaften bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen. Durch Recherchen und Berichterstattungen von goodnews4.de wurde der sogenannte Leo-Skandal aufgedeckt, der zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und schließlich zu einer Verurteilung eines Bauunternehmers führte, dessen Sohn als Prokurist arbeitete und gleichzeitig Mitglied des Baden-Badener Gemeinderates und des Bauausschusses war. Ihm konnte bisher kein Fehlverhalten nachgewiesen werden. Im Zuge der Berichterstattungen kam es auch zu einem Prozess, wo es vom Landgericht Baden-Baden, den ein Stadtrat der Freien Wähler verlor, obwohl 15 Stadträte von der CDU, SPD, den Grünen und den Freien Wählern eine eidesstaatliche Erklärung für ihn abgaben. Ausnahmslos stellten sich alle diese eidesstaatlichen Erklärungen vor Gericht als fehlerhaft raus.

WER REGIERT DIE STADT? − ZWEI SCHREIBEN DES BAUUNTERNEHMERS ROLAND WEISS

Noch Anfang Februar 2017 gab es für die Baden-Badener CDU-Fraktion wenig Zweifel, dass mit vereinten Kräften die unangenehme Berichterstattung aus der Welt geschafft werden könnte. Die Regie dafür übernahm Bauunternehmer Roland Weiss. Mit einer E-Mail am Mittwoch, den 1. Februar 2017, zitierte er die führenden Baden-Badener Lokalpolitiker des Gemeinderats in sein Büro. Die Fraktionschefs und damit wichtigsten Kollegen seines Sohnes, dem damaligen CDU-Stadtrat Oliver Weiss, waren geladen: Armin Schöpflin, Sabine Iding-Dihlmann, Beate Böhlen, Kurt Hochstuhl, Werner Henn, Hans-Peter Ehinger, Tilman Schachtschneider und Rolf Pilarski. «An diesem Termin wird das BT und die BNN teilnehmen, in dem die Missstände der letzten Tage aufbereitet werden», ließ er die Fraktionschefs wissen. Willig ließen sich Politiker und Medien einspannen. Mit «Missstände» war nichts anderes gemeint als die Berichterstattung in goodnews4.de und der dort erhobene Mauschelei-Verdacht, der sich später zu einem Verdacht auf Korruption, illegale Preisabsprachen und Umweltverstöße konkretisieren sollte. Die wohl einzig richtige Antwort zur Einladung des Bauunternehmers richtete Stadtrat Heinrich Liesen für die Freien Bürger für Baden-Baden, FBB, an den Bauunternehmer: «Diese Problematik kann nicht in einem Gespräch gelöst werden, zu dem Sie einladen. Deshalb bitten wir um Verständnis, dass wir Ihrer Einladung nicht Folge leisten.» Vertreter von CDU, Freie Wähler, SPD und Grüne folgten dem Ruf des Bauunternehmers in sein Büro. FBB und FDP folgten der Einladung nicht.

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