Bericht von Nadja Milke
04.07.2022, 11:40 Uhr

Baden-Baden Als erste Berufsgruppe in Baden-Baden sind in Sachen Inflationsausgleich heute «mehrere tausend feste und freie Mitarbeiter des SWR» von 12 bis 20 Uhr zu einem ersten Warnstreik «in der laufenden Tarifrunde des öffentlich-rechtlichen Rundfunks» aufgerufen. Siegfried Heim, baden-württembergischer ver.di-Landeskoordinator Medien, rechtfertigt die Streikaktion.

«Den Beschäftigten den dringend benötigten Ausgleich für die Inflation zu verweigern, provoziert Gegenwehr», so die Begründung für den heutigen Streik. Streikversammlungen finden heute um 12 Uhr vor den Funkhäusern in Baden-Baden, Stuttgart und Mainz statt. Um 12:15 Uhr gebe es ein Livestream auf > YouTube, da auch Beschäftigte, die im Homeoffice arbeiten zum Streik aufgerufen seien, teilt ver.di mit.

ver.di kritisiere im Zusammenhang mit den bisherigen Tarifverhandlungen die Vorgabe der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfes der Rundfunkanstalten, KEF, nach der die Personalkosten der Sender nur um 2,25 Prozent jährlich steigen dürfen, heißt es in einer Erklärung der Gewerkschaft. «Diese Vorgabe wurde vor Beginn des Ukrainekrieges gemacht und wird der aktuellen Situation mit Inflationsraten von deutlich über sieben Prozent nicht gerecht», so Heim. Er kritisiert in diese Zusammenhang den von der baden-württembergischen Landesregierung benannten neuen KEF-Vorsitzenden Martin Detzel, der als Ziel der KEF in Interviews benannt habe, die Personalkostensteigerungen dauerhaft unterhalb der Inflationsrate halten zu wollen. Das sei eine «grundgesetzwidrige Einmischung in die Tarifautonomie, die den Beschäftigten Inflationsausgleich und Teilhabe an der wirtschaftlichen Entwicklung verweigert».

ver.di fordert in dieser Tarifrunde eine Basisanhebung der Gehälter um 250 Euro monatlich und eine darauf aufbauende prozentuale Erhöhung von 2,5 Prozent. Die Tageshonorare der freien Mitarbeiter sollen um 12,50 Euro täglich und ebenfalls weitere 2,5 Prozent angehoben werden. Im Volumen würde dies laut ver.di einen Inflationsausgleich bedeuten – insbesondere für die unteren und mittleren Einkommen, beispielsweise Pförtner und Kameraleute. Die Arbeitgeberseite habe bislang kein Angebot vorgelegt, dies jedoch für die nächste Verhandlungsrunde am Donnerstag, 7. Juli, angekündigt.

Nadja Milke ist Redakteurin bei goodnews4.de und Mitglied der Landespressekonferenz Baden-Württemberg. Sie wohnt in der Baden-Badener Innenstadt und kennt sich dort gut aus, aber selbstverständlich auch in den anderen Baden-Badener Stadt- und Ortsteilen. Über Post freut sie sich: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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