Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Antwort auf Leserbrief von Astrid Sperling-Theis zu Parkkosten in Baden-Baden – „Selbstverständlich macht die Stadt Gewinn und der ist im Haushalt eingepreist“

Baden-Baden, 06.07.2019, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Dr. Yvonne Hannewald Stellung zu dem Leserbrief von goodnews4-Leserin Astrid Sperling-Theis Leserbrief «Meine Meinung» − Parkgebühren − «Dringend ein neues Konzept für eine lebendige Innenstadt, nicht das Einkaufserlebnis in den Vordergrund stellen».

Parkgebühren sind mitnichten ein Randthema, denn es betrifft uns Bürger jeden Tag. Es ist nicht wirklichkeitsfremd zu unterstellen, dass die Stadt sich bereichern will, Kosten für nicht vorhandene Parkautomaten und Parkuhren, die vielfach erst mit dem neuen Parkraumkonzept neu errichtet werden, ist unlauter. Selbstverständlich macht die Stadt Gewinn und der ist im Haushalt eingepreist. Parkscheiben sind vielfach völlig ausreichend.

Karlsruhe mit Baden-Baden zu vergleichen spricht Bände. Es gibt auch günstige Läden in der Innenstadt und Ärzte, die dort ansässig sind. Dass es nicht mehr günstige Läden sind, liegt an den horrenden Mieten der Hauseigentümer. Eine Einkaufstour ist nicht in 30 Minuten erledigt und ein Arztbesuch auch nicht. Wir gehen auch nicht nur singulär in die Stadt, sondern verknüpfen damit mehrere Wege, dann wird das richtig teuer. Die Läden in der Innenstadt leben und überleben vom Verkauf ihrer Waren und nicht einem irgendwie gearteten Flanierkonzept. In der Innenstadt ist beides bisher möglich und wird durch neue Parkraumkonzepte kaputt gemacht.

Pendler sollen abgeschreckt werden: Was hat ein Parkplatz in der Innenstadt mit einem Arbeitnehmer in der Weststadt zu tun? Nichts! Die Pendler sind darauf angewiesen, dass sie in den Straßen parken können und gerne auch umsonst, denn wir leben von der Gewerbesteuer und den Steuern dieser Arbeitnehmer in dieser Stadt. Umsonst auch deswegen, weil die Gehälter der Kaufkraft von 1990 entsprechen, die Leute aber die Rechnung von 2019 bezahlen müssen. Kann die Firma keine Mitarbeiter mehr finden, weil diese nicht parken können und damit zur Arbeit fahren können, gehen die Firmen pleite oder schließen den Standort, oder erweitern diesen nicht wie bei ARVATO. Da entgehen uns Millionen von Steuern jedes Jahr, von denen wir dieses Allgemeinwesen dieser Stadt aufrechterhalten. Der P+R Cité ist ein Rohrkrepierer, da kostenpflichtig und völlig weg vom Schuss und unerreichbar. Und nun soll der P+R Oos auch noch kostenpflichtig werden. Wie dumm kann man sein? Wir Frauen und Männer haben neben der Arbeit noch so viel am Tag zu erledigen, da können wir uns keine Minute Umweg leisten. Wir leben nicht in 1958. Es ist auch kein Problem, dass die Pendler in den Straßen parken, denn die Anwohner gehen zur Arbeit, die Pendler parken, die Pendler fahren nach Hause und die Anwohner kommen wieder.

Das Problem sind nicht die Pendler, sondern dass die Anwohner der Auffassung sind, dass sie direkt vor ihrem Haus parken können und nicht 20 Meter weiter. Wenn ich aber 10 Parkplätze an der Straße habe und 30 Anwohner wollen da parken, dann geht es rein rechnerisch nicht, ob da jetzt Pendler während des Tages geparkt haben oder nicht. Da ist mit Anwohnerparken nichts gewonnen, im Gegenteil, die Anwohner müssen dann für den Parkplatz bezahlen, den sie nicht vorfinden. Besuch und Dienstleister können dann auch nicht mehr parken. Wer nach Anwohnerparken schreit, hat die Lage nicht durchdacht. Die Stadt macht Freudensprünge, kann sie doch wieder mehr Knöllchen verteilen. Das steigert den Gewinn, nur der Anwohner verliert dabei. Anstelle von weniger Parkplätzen sind mehr Parkplätze notwendig.

Weniger Lärm gerne: Wir haben einen über 300 Prozent gestiegen Lärm durch Roller und Krafträder, die ohne Abgasanlagen fahren, die Luft verpesten, dass man die Fenster nicht öffnen kann und die lauter wie ein Lastwagen oder jeder Bus sind. Installieren sie, wie in anderen Städten, Lager für die Versandhändler, die von dort aus mit einem großen Laster fahren, weil eine Firma für alle ausfährt, der genauso viel Sprit verbraucht, aber 10 Sprinter ersetzt. Machen Sie in der Luisenstr., Lichtentalerstr., etc. Parken für Sprinter, wie in Konstanz auch. Dort funktioniert das prima. Es gibt wenige Bewohner, die sehr rührig und laut sind, dass man doch alle Fahrzeuge aus der Stadt verbannt egal wo, nur geht das noch nicht einmal auf dem Land. Lärm kann man eindämmen, z.B. Kreuzstr. Einbahnstr, dann sitzt man im Capri nicht in den Abgasen und nachts freuen sich mehr als 1.000 Anwohner, dass die Kaiserstr und Lange Str. ruhiger wird. Der Unterschied ist immens. Man kann Roller und Krafträder nur elektrisch erlauben. Laubbläser nur noch elektrisch erlauben. Alles auf 0 geht nicht, wenn wir nicht zurück zur Steinzeit wollen. Die war nicht attraktiv für den normalen Bürger.

Dr. Yvonne Hannewald
Baden-Baden


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