Gesamtkonzept “Earning by doing”

Mike Brandau wird Tourismus-Chef von Baden-Baden – Nora Waggershauser übernimmt Souvenirshop – FBB, FDP, AfD, FW: „Wenn er es für umme macht“

Mike Brandau wird Tourismus-Chef von Baden-Baden – Nora Waggershauser übernimmt Souvenirshop – FBB, FDP, AfD, FW: „Wenn er es für umme macht“
Mike Brandaus neuer Amtssitz wird das Schloss Solms, Nora Waggershauser wechselt in den Souvenirshop. Fotos: Archiv/Montage

Bild Christian Frietsch Bericht von Christian Frietsch
01.04.2025, 00:00 Uhr



Baden-Baden Mit einer kleinen Gruppe von Unterstützern hatte Mike Brandau 2022 den damaligen Muggensturmer Bürgermeister Dietmar Späth ins Baden-Badener OB-Amt gehievt. Inzwischen hat der Löwenbräuwirt die Baden-Badener Kommunalpolitiker auch mit seinen «We Love Baden-Baden»- Aktionen beeindruckt.

Offenbar sind sich Oberbürgermeister Späth und die Fraktionen von CDU, Grünen und SPD nun einig, dem erfolgreichen Geschäftsmann das Amt als Tourismus-Chef von Baden-Baden anzubieten. Kritisch sehen FBB, AfD und FDP die Personalie. Immerhin war FBB-Fraktionschef Martin Ernst zu entlocken, dass ihn die Einsparung von 300.000 Euro Personalkosten allein für die derzeitige Geschäftsführung beeindruckt. «Wenn Herr Brandau das für umme macht, ist das schon ein Thema für unsere Stadt, die komplett pleite ist», ist er sich mit seinen Fraktionschefkollegen Rolf Pilarski, FDP, Kurt Hermann, AfD, und Ralf Schwellinger, Freie Wähler, einig.

Nach goodnews4-Informationen soll Brandau in einer nicht-öffentlichen Sitzung des Gemeinderats am letzten Donnerstag das Gesamtkonzept «Earning by doing» für den Tourismus in Baden-Baden vorgestellt haben. Mit einem «4-Punkte-Ziel-Konzept» sollen die Planungen dazu beitragen, die Verschuldung der Stadt Baden-Baden innerhalb von 15 Jahren abzutragen. In dem goodnews4 vorliegenden Konzept mit der Parole «Earning by doing» sind vier Zielpunkte genannt. 1. Abwicklung der Tourismus GmbH bis zum 31. Dezember 2025. 2. Aufbau des städtischen Amtes «Kur, Tourismus und Brand-Vermarktung», 3. Der Markenname «Baden-Baden» soll durch Vergabe von Lizenzen jährlich 15 bis 20 Millionen Euro erlösen. 4. Mike Brandau wird als Amtsleiter ohne Vergütung arbeiten, erhält dafür 10 Prozent der Lizenzerträge.

Vor allem soll auch der Kur-Gedanke zusammen mit dem UNESCO-Welterbe-Titel wieder eine Renaissance erfahren. Mit Hilfe der Baden-Badener Badeärztin Dr. Tilemann möchte Brandau Kur- und SPA-Modelle entwickeln. Wie noch in den Achtzigerjahren sollen New-Kur-Modelle zahlungskräftige Kurgäste zu ein- und zweiwöchigen Kur-Kultur- und Gesundheitsaufenthalten nach Baden-Baden gelockt werden. Davon würden nicht nur Hotels und Gastronomie profitieren, sondern auch der Einzelhandel, der zahlungskräftige Kunden benötigt und nicht nur Tagesgäste aus «Rastatt und Bühl», die &lauqo;stundenlang durch die Lichtentaler Allee wandern und dann bei Peters Backstube eine Tasse Kaffee trinken».

Mike Brandau wird aus der Sitzung weiter zitiert, dass es seine erste Maßnahme sei, für etwaige Nutzung des Namens Baden-Baden durch den Landkreis Rastatt Lizenzgebühren zu erheben. «In einer grauen Klinik Rastatt wird doch kein renommierter Chefarzt arbeiten wollen, geschmückt mit dem Namen Baden-Baden sieht das anders aus.» Unter dem Strich würden nicht Hundertausende Euro Verlust stehen, wie dies aktuell bei der Tourismus GmbH der Fall sei. Mit dem Markennamen könnten Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet werden.

Aus der nicht-öffentlichen Sitzung sickerte durch, dass Brandau in Begleitung von OB Späth und einigen Gemeinderäten bereits Gespräche mit William J. Hornbuckle IV, Chief Executive Officer and President of MGM Resorts International, geführt habe. Hintergrund ist der traditionsreiche Name von Baden-Baden, das weltweit für seine Casino-Geschichte bekannt ist. Vorbei am staatlichen Zugriff in Deutschland könnten die Manager in Las Vegas das Online-Casino-Brand «International-Casino Baden-Baden» weltweit vermarkten.

Durchgesickert ist auch, dass Mike Brandau das Löwenbräu und seine sonstigen Geschäfte in die Hände seiner Söhne legen möchte. Auch die dann arbeitslose Nora Waggershauser muss sich keine Sorgen machen, Mike Brandau bietet eine Anstellung als Verkaufsleiterin in seinem Souvenirshop an. 20.000 Euro im Monat wie bisher könne sie auch weiterhin verdienen, allerdings müsse sie sich anstrengen und werde umsatzabhängig bezahlt.

 


 

Christian Frietsch ist Herausgeber von goodnews4.de. Über Post freut er sich: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

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