Querspange Münchfeld
NABU gegen Klinikpläne von Dusch, Späth und Lucha – „2011 wurde die Planung dieser L75 aus naturschutzrechtlichen Gründen aufgegeben, da sie nicht genehmigungsfähig war“

Baden-Baden/Rastatt, 04.10.2024, Bericht: Redaktion Mit einer Presseerklärung stellt sich die NABU Ortsgruppe Rastatt gegen die Pläne des Landratsamtes Rastatt, die vom dem grünen Gesundheitsminister Manne Lucha unterstützt werden.
Die Ablehnung des NABU bezieht sich auf den Bau der Querspange im Rastatter Süden. Gemeinsam mit dem Gesundheitsminister treiben auch der grüne Baden-Badener Abgeordnete Hans-Peter Behrens und Oberbürgermeister Dietmar Späth die Pläne eines Klinikneubaus am Standort «Am Münchfeldsee» in Rastatt voran. In Baden-Baden und auch in Rastatt formiert sich inzwischen der Widerstand gegen die Pläne, die mehr mit einer exzessiven Standortpolitik zu tun haben als mit einem belegbaren Vorteil für die Gesundheitsversorgung. Auch der Schaden für die Natur wäre beim Standort «Am Münchfeldsee» wohl irreparabel. Die Erklärung ist unterzeichnet von Karl-Ludwig Matt, 1. Vorsitzender NABU Ortsgruppe Rastatt.
Die Erklärung der NABU Ortsgruppe Rastatt vom 3. Oktober 2024 im Wortlaut:
Die NABU Ortsgruppe Rastatt lehnt den geplanten Bau der Querspange im Rastatter Süden entschieden ab. Bereits 2011 wurde die Planung dieser Straßenverbindung zwischen der B3 und der L75 aus naturschutzrechtlichen Gründen aufgegeben, da sie nicht genehmigungsfähig war. Trotz dieser Entscheidung wurde die Planung 2016 mit dem Ziel weniger in sensible Lebensräume einzugreifen wieder aufgenommen.
Der aktuelle Stand der Entwurfsplanung sieht eine Trassenführung vor, die etwa 50 Meter nördlich der ursprünglichen Planung von 2011, direkt am Münchfeldsee, verläuft. Warum diese Variante geringere Auswirkungen auf die empfindlichen Lebensräume haben soll, ist völlig unverständlich. Dies wird auch durch die im Mai 2022 veröffentlichte Umweltverträglichkeitsstudie unterstrichen, die klar aufzeigt, dass in und um den Münchfeldsee streng geschützte Arten wie Amphibien, Reptilien und Fledermäuse vorkommen.
Der geplante Bau eines 3 Meter hohen Straßendamms durch dieses empfindliche Habitat würde verheerende Auswirkungen auf diese Tierarten haben, was wahrscheinlich zu ihrem Rückgang oder gar zur Auslöschung führen könnte. Zusätzlich würde die geplante Trasse die Biotopvernetzung massiv stören. Laut dem Bundes- und Landesnaturschutzgesetz ist die Vernetzung von Biotopen essenziell für den Erhalt der Artenvielfalt. Der südlich von Rastatt geplante Wildtierkorridor, der ein wichtiger Bestandteil dieser Vernetzung ist, soll direkt durch das Gebiet verlaufen, das für die Querspange vorgesehen ist. Dies würde die Bewegung und den Austausch von Wildtieren erheblich behindern und bedrohte Arten weiter gefährden.
Angesichts der schwerwiegenden Auswirkungen auf die Umwelt und den Schutz bedrohter Arten fordert die NABU Ortsgruppe Rastatt, die Planungen für die Querspange in diesem Gebiet endgültig aufzugeben. Der Schutz unserer heimischen Natur und ihrer Artenvielfalt muss oberste Priorität haben.
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