Verwirrende Testphase

Neues Baden-Badener Verkehrs- und Parkleitsystem wird getestet – SPD-Stadtrat Schmoll kabbelt sich mit Bürgermeister Uhlig

Neues Baden-Badener Verkehrs- und Parkleitsystem wird getestet – SPD-Stadtrat Schmoll kabbelt sich mit Bürgermeister Uhlig
SPD-Stadtrat Werner Schmoll beobachtet weiterhin mit kritischen Auge das neue Verkehrs- und Parkleitsystem. Foto: Werner Schmoll

Baden-Baden, 14.06.2019, Bericht: Redaktion Wenn es einen Paten des Baden-Badener Verkehrs- und Parkleitsystem gibt, dann ist es SPD-Stadtrat Werner Schmoll, der das wohl aus der Zeit gefallene stationäre System seit Jahren kritisch begleitet.

Nachdem das Millionen Euro teure System nicht mehr zu verhindern war, gibt der SPD-Stadtrat nun auch in der Testphase Hinweise, die die Maßnahmen der Stadtverwaltung mit den Interessen der Autofahrer zusammenführen sollen. Getestet werden derzeit die Displays mit den darauf ausgewiesenen freien Parkplätzen in den Parkgaragen. «Das von Ihnen beobachtete Anzeigeverhalten ist Teil einer mit allen Projektbeteiligten abgestimmten vorprogrammierten Strategie», heißt es in einer Antwort von Alexander Uhlig an Werner Schmoll. In seiner Antwort erläutert der Erste Bürgermeister die Manöver und Tests zur Einführung des umstrittenen und im Online-Navi-Zeitalter eher überflüssigen Systems erläutert.

Werner Schmoll hatte bei der letzten Bauausschusssitzung von seinen Beobachtungen während dieser Testphase berichtet und darauf hingewiesen, dass die Anzeige für freie Parkplätze in einem Fall sprunghaft von 0 auf 35 gestiegen sei. goodnews4.de berichtete. Das Schreiben von Bürgermeister Alexander Uhlig zu diesem Sachverhalt kommentiert Werner Schmoll in einer Stellungnahme an die Redaktion:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich übersende Ihnen die Antwort von Herrn Bürgermeister Uhlig auf meine Anfrage im letzten Bauausschuss zum neuen Verkehrs- und Parkleitsystem.

Ganz gleich auf welche Anzahl die Anzeige bei der Kurhaustiefgarage eingestellt wird, die «Verwirrungen der Parkraum Suchenden» hält sich in Grenzen: Die Autofahrer fahren weiterhin auch bei «0» in die Garage ein. Ebenso müssen sie bereits auf Höhe der Wilhelmbrücke die Anzeige «0 frei Plätze in der Kurhausgarage» passiert haben, ohne dass sie sich vom Verkehrsleitsystem in ein anderes Innenstadt-Parkhaus oder gar zum Cineplex-Parkhaus haben leiten lassen.

Da die Empfehlungen des Leitsystems auf völliger Freiwilligkeit beruhen, wird man mit der Lernfähigkeit der Autofahrer rechnen müssen, die sehr schnell herausfinden werden, dass die Anzeige «0» bei den Garagen nicht heißt, dass es keine freien Plätze mehr gibt, ganz gleich ob künftig die Zahl dann von «0» auf «30» oder von «0» auf «10» springt. Den beigefügten Fotos zufolge bedeutet die Anzeige «0» ja nicht, dass die Einfahrt in die Kurhaustiefgarage dann nicht mehr möglich wäre.

Für die Autofahrer wird es deshalb auch keinen Unterschied machen, ob sie auf den Anzeigetafeln an der B 3 oder der B 500, weit vor der Innenstadt, die Zahl «937» oder die Zahl «0» lesen...

Mit freundlichen Grüßen,
Werner Schmoll


Schreiben von Erster Bürgermeister Alexander Uhlig an Stadtrat Werner Schmoll im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Stadtrat Schmoll,

vielen Dank für Ihre Anmerkung im Bau- und Umlegungsausschuss am 06.06.2019 zur Anzeige des neuen Verkehrs- und Parkleitsystems.

Das Verkehrs- und Parkleitsystem befindet sich derzeit in der Testphase. Das von Ihnen beobachtete Anzeigeverhalten ist Teil einer mit allen Projektbeteiligten abgestimmten vorprogrammierten Strategie. Grund hierfür ist, dass die Anzeige nicht bei nur einem freien Stellplatz sofort umspringen soll. Da es in diesem Fall innerhalb von kurzer Zeit zu einem ständigen Umspringen käme, würde es nur zu unnötigen Verwirrungen der Parkraum Suchenden führen. Die Anzeige springt erst wieder auf freie Stellplätze, wenn die vorgegeben Anzahl zur Verfügung steht (zur Zeit auf 30 freie Plätze programmiert). Die Schwelle kann bei Bedarf angepasst werden. Wir schlagen vor, die Schwelle in Absprache mit den anderen am Projekt Beteiligten auf 10 freie Plätze zu reduzieren.

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Uhlig
Erster Bürgermeister der
Stadt Baden-Baden


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