Ermittlungsergebnis

Prügelattacke am Rastatter Bahnhof – Polizeiermittlungen abgeschlossen – Mehrere Strafverfahren

Prügelattacke am Rastatter Bahnhof – Polizeiermittlungen abgeschlossen – Mehrere Strafverfahren
Die Polizei hat ihre Ermittlungen zu der Prügel-Attacke am Rastatter Bahnhof abgeschlossen. Foto: Archiv

Rastatt, 08.02.2023, 14:20 Uhr, Bericht: Redaktion Nach der Attacke am Rastatter Bahnhof, bei der ein 14-jähriges Mädchen von zwei 13-jährigen Mädchen brutal geschlagen und getreten wurde während Schaulustige das Geschehen filmten, hat die Polizei ihre Ermittlungen abgeschlossen und die Akten der Staatsanwaltschaft übergeben. Dies teilt das Polizeipräsidium Offenburg heute Nachmittag mit.

Der Fall, der sich an dem Wochenende vom 14. und 15. Januar 2023 ereignete, hatte auch bundesweit für Aufsehen gesorgt. goodnews4.de berichtete.

Die Mitteilung des Polizeipräsidiums Offenburg im Wortlaut:

Die polizeilichen Ermittlungen rund um die Geschehnisse im Zusammenhang mit einem 14 Jahre alten Mädchen, welches im Verlauf des Wochenendes vom 14. auf den 15. Januar in mehrere körperliche Auseinandersetzungen involviert war, sind mittlerweile abgeschlossen, so dass die Akten der Staatsanwaltschaft zur weiteren Entscheidung vorgelegt werden können.

Wie bereits berichtet, gelang es den Beamten der Polizeireviere Rastatt und Gaggenau bereits wenige Tage nach den Vorfällen, die an den gewaltsamen Konfrontationen Beteiligten zu identifizieren. So wird aktuell aufgrund mehrerer Vorfälle in Gaggenau am Samstag, den 14. Januar, sowohl gegen die 14-Jährige, wie auch gegen eine weitere Jugendliche wegen Körperverletzung ermittelt. Am Sonntag, den 15. Januar, kam die 14-Jährige nach aktuellen Erkenntnissen zunächst an einem Skater-Park in Bietigheim mit einer 13-Jährigen und ihren zwei Begleiterinnen zusammen, um nach Aussagen Letzterer «offene Rechnungen» zu begleichen. Demnach sei es im Vorfeld über soziale Netzwerke zu gegenseitigen Provokationen und Beleidigungen gekommen. Das Trio soll die 14-Jährige hier bereits körperlich attackiert haben, bevor sie in der Folge am Bietigheimer Bahnhof erneut aufeinandertrafen. Dort soll es dann zu weiteren körperliche Attacken auf die 14-Jährige, unter anderem durch hinzugestoßene Bekannte der vorherigen Angreiferinnen, gekommen sein. Trotz der bisherigen Feindseligkeiten stieg die 14-Jährige freiwillig zusammen mit ihren Kontrahenten in den Zug in Richtung Rastatt. Dort angelangt warteten bereits mehrere jugendliche Schaulustige auf die Mädchen, welche im Vorfeld über soziale Netzwerke auf die Auseinandersetzungen und die baldige Ankunft der Beteiligten am Rastatter Bahnhof aufmerksam gemacht hatten. Am Rastatter Bahnhof wurde die 14-Jährige dann durch zwei 13-Jährige massiv attackiert, während diverse umherstehende Zeugen zuschauten und teilweise mit ihren Smartphones Videos fertigten und online teilten.

 

Die 14-Jährige wurde durch die Angriffe glücklicherweise nur leicht verletzt. Gegen die Beteiligten wurden Strafverfahren wegen Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Darüber hinaus wurden unter anderem unterschiedliche Jugendämter eingeschaltet, die in diesem Zusammenhang eng mit den ermittelnden Behörden zusammenarbeiten.

Insgesamt konnte die Polizei 16 Schaulustige ermitteln, bei denen es sich um acht Jugendliche und acht Kinder handelt. Gegen diese wurden Verfahren wegen unterlassener Hilfeleistung eingeleitet. Erwachsene Zeugen dürfte es nach bisherigen polizeilichen Erkenntnissen nicht gegeben haben.

Unter den 16 Zeugen konnten vier Personen identifiziert werden, welche Videoaufnahmen der Vorfälle gefertigt und online geteilt haben. Diesbezüglich werden weitere Strafanzeigen vorgelegt.

Nach Einschätzungen der ermittelnden Beamten dürfte das Motiv der Gewalttätigkeiten zum einen in länger andauernden Streitigkeiten zu suchen sein. Darüber hinaus dürfte die Anstachelung durch Umherstehende sowie das Bedürfnis, im Mittelpunkt zu stehen, zu den Geschehnissen beigetragen haben.


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.