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Streift ein Wolf durch den Landkreis? – Landratsamt Karlsruhe: „Es ist möglich, dass ein Wolf durch die Rheinebene streift“

Streift ein Wolf durch den Landkreis? – Landratsamt Karlsruhe: „Es ist möglich, dass ein Wolf durch die Rheinebene streift“
In Baden-Württemberg wurden erstmals im Jahr 2015 erneut Wölfe bestätigt.

Bild Reyhan Celik Bericht von Reyhan Cifci
05.05.2022, 18:10 Uhr



Karlsruhe Im ersten Moment klingt die Nachricht aus dem Landratsamt Karlsruhe besorgniserregend. Experten geben aber in der Regel Entwarnung, da Wölfe den Menschen aus dem Weg gehen würden.

«In den vergangenen Tagen verdichten sich Anzeichen, dass ein Wolf durch den Landkreis Karlsruhe gestreift ist,», heißt es in der Mitteilung der Behörde. Entsprechende Hinweise seien aus den Städten und Gemeinden Bruchsal, Stutensee, Philippsburg und Linkenheim-Hochstetten gemeldet worden. Die Angaben sowie mögliche Nachweise, auch Foto- und Filmaufnahmen, seien zur weiteren Auswertung an das Wildtierinstitut der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt nach Freiburg weitergeleitet worden. Eine zweifelsfreie Bestätigung ließen die Meldungen nach Angaben des Landratsamtes Karlsruhe aber nicht zu.

«Es ist durchaus möglich, dass ein Wolf durch die Rheinebene streift und sich in den entsprechenden Bereichen des Landkreises aufgehalten hat bzw. noch aufhält», wird der Wildtierbeauftragte im Landratsamt Daniel Reinhard in der Mitteilung zitiert. «Bei gesichteten Einzeltieren handelt es sich oft um einen Jungwolf der sein Elternrudel verlassen hat und auf der Suche nach einem neuen Revier oder einer Partnerin ist und dabei nicht selten mehrere hundert Kilometer zurücklegt».

 

Eine konkrete Gefahr für die Bevölkerung bestehe zwar nicht, es werde jedoch empfohlen, wie bei allen anderen Wildtieren auch, Abstand zu halten, keine Streichel- oder Fütterungsversuche zu unternehmen, befestigte Waldwege nicht zu verlassen sowie die Hunde an der Leine zu führen.

Die für das Wolfsmonitoring zuständige Forstliche Versuchsanstalt Freiburg bitte, «Beobachtungen direkt an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 0173/6041117 (auch außerhalb der Bürozeiten erreichbar) zu melden». Meldungen würden auch unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! entgegengenommen. Für eine sichere Bestätigung sei eine scharfe Foto- oder Videoaufnahme oder ein DNA-Nachweis wie z.B. Speichel an einem Riss oder abgesetzter Kot hilfreich.

Im jüngsten Untersuchungszeitraum seien in Deutschland 157 Wolfsrudel erfasst worden, hinzukommen bundesweit 27 Wolfpaare und 19 sesshafte Einzeltiere. Der Großteil der Wölfe lebe nach wie vor in Brandenburg, Niedersachsen und Sachen. In Baden-Württemberg wurden erstmals im Jahr 2015 erneut Wölfe bestätigt. «Neun zugewanderte Wölfe konnten seitdem in Baden-Württemberg genetisch individuell nachgewiesen werden», teilte das Landratsamt weiter mit. «Als Wildtierart sind Wölfe nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.»




Reyhan Cifci ist Redakteurin bei goodnews4.de. Sie wohnt in Baden-Oos und kennt sich dort gut aus, aber selbstverständlich auch in den anderen Baden-Badener Stadt- und Ortsteilen. Über Post freut sie sich auch unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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