Luftbilder zeigen Bombentrichter

Vier Fliegerbomben aus Zweitem Weltkrieg in Baden-Baden vermutet – „Grabungen in den nächsten Wochen im Wörthböschel“

Vier Fliegerbomben aus Zweitem Weltkrieg in Baden-Baden vermutet – „Grabungen in den nächsten Wochen im Wörthböschel“
Bei Sondierungsarbeiten vier Stellen geortet, bei denen nicht detonierte Bomben vermutet werden könnten. Foto: Archiv

Bild Nadja Milke Bericht von Nadja Milke
01.04.2021, 00:00 Uhr



Baden-Baden Gestern Abend nach 17 Uhr verbreitete das Baden-Badener Rathaus eine Mitteilung, die mit «Sondierungsmaßnahmen im Wörthböschel» titelt. Hinter diesen Maßnahmen verbirgt sich der Verdacht, dass im Wörthböschelpark immer noch Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg vergraben sein könnten.

«Aktuell wurden bei Sondierungsarbeiten vier Stellen geortet, bei denen nicht detonierte Bomben vermutet werden könnten», erklärt die Stadtverwaltung in ihrer Erklärung, zu der gestern Abend niemand mehr erreichbar war im Rathaus. Schon seit Jahrzehnten sei bekannt, dass im Bereich des Wörthböschel Fliegerbomben im Zweiten Weltkrieg abgeworfen worden waren, heißt es in der Erklärung.

Neben dem Wörthböschelpark hatte die Stadt Baden-Baden in unmittelbarer Nähe zum Autobahnzubringer für junge Familien durch ihr Tochtergesellschaft GSE Wohnhäuser errichten lassen. Derzeit werden weitere Wohnhäuser dort gebaut. Über eine mögliche Gefahrenlage für Anwohner und Bauarbeiter auf dem Wohngelände ist in der Mittelung nichts zu lesen. Eine entsprechende Anfrage richtete goodnews4.de gestern Abend schriftlich an das Rathaus. Dazu auch die Frage, ob die bewohnten Bereiche ebenfalls durch Sondierungen überprüft wurden.

Nach Angaben der Stadtverwaltung wurde eine Firma beauftragt, «in den nächsten Wochen im Wörthböschel Grabungen vorzunehmen». Wenn dabei Blindgänger festgestellt werden sollten, erfolge die Entschärfung am Sonntag, 9. Mai. Im Vorfeld sollen durch den städtischen Fachbereich Ordnung und Sicherheit gemeinsam mit der Polizei und den Hilfsorganisationen umfangreiche Maßnahmen für den Fall geplant werden, dass tatsächlich Blindgänger gefunden werden. Dazu sollen insbesondere die Evakuierung der betroffenen Bevölkerung, Straßensperrungen und Umleitungen gehören.

 

Über diesem Bereich seien während des Zweiten Weltkrieges Fliegerbomben abgeworfen worden. Dies belegten Luftbilder, auf denen mehrere Bombentrichter zu sehen seien, heißt es in der Mitteilung der Stadtverwaltung. In den 1970er und 1990er Jahren seien im Wörthböschel bereits mehrere Bomben bei Grabungsarbeiten gefunden und durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft worden. Welche Areale im Wörthböschel noch für den Verbleib von Fliegerbomben in Frage kommen, ist nicht bekannt.


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