Bericht von Nadja Milke
15.07.2021, 00:00 Uhr

Baden-Baden/Stuttgart Die sogenannte vierte Corona-Welle baut sich weiter auf, während der maßgebliche Bewertungsparameter, die 7-Tage-Inzidenz, zunehmend in die Kritik gerät. 13 der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen nach Angabe des Landesgesundheitsamtes, LGA, von gestern Abend nun wieder in einem zweistelligen Bereich. Am Vortag waren es nur neun Kreise.

Der Inzidenz-Wert von 10 oder mehr Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen bezogen auf 100.000 Einwohner steigt nach Angaben des Landesgesundheitsamtes kontinuierlich. Zu den 13 Kreisen gehört Baden-Baden mit einem Wert von 12,7, damit wieder ein Anstieg gegenüber dem Wert von 10,9, der für die vergangenen zwei Tage galt. Auch der Landkreis Rastatt steigt mit 10,8 über den Wert, der nach dem fünften Tag in Folge wieder die Zurückstufung in die Inzidenzstufe 2 und erneute Einschränkungen bedeutet. Auch die 7-Tage-Inzidenz im Stadtkreis Karlsruhe steigt unaufhörlich, nun auf 20,8. Mit 9,9 liegt auch der Landkreis Karlsruhe nur noch knapp unter der 10er Marke. Mit einem Inzidenz-Wert von 8,5 meldet das LGA auch für den Ortenaukreis einen Anstieg, nach einem Wert von 6,5 am Vortag. Der Main-Tauber-Kreis konnte seinen Null-Wert nicht halten und liegt nun bei 1,5 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen, gerechnet auf 100.000 Einwohner.

Verantwortlich für den Anstieg ist die Delta-Variante des Coronavirus, das seinen Anteil an den Neuinfektionen im Zeitraum vom 1. bis 14. Juli auf 51,89 Prozent erhöhte. In der Vorwoche waren es noch 35,01 Prozent.

Gestern wurden dem Landesgesundheitsamt 229 Neuinfektionen und fünf Todesfälle gemeldet. Seit Beginn der Pandemie wurden bislang insgesamt 502.324 laborbestätigte COVID-19-Fälle aus allen 44 Stadt- und Landkreisen berichtet, darunter 10.328 Todesfälle. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt landesweit 8,1 pro 100.000 Einwohner. Aktuell liegt kein Stadt- oder Landkreis über dem Grenzwert von 100 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen.

Nach Daten des DIVI-Intensivregisters von Krankenhaus-Standorten mit Intensivbetten zur Akutbehandlung sind mit Datenstand 14. Juli 2021, 16 Uhr, 49 COVID-19-Fälle in Baden-Württemberg in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 31, 63,3 Prozent, invasiv beatmet. Insgesamt sind derzeit 2.013 Intensivbetten von betreibbaren 2.373 Betten, 84,8 Prozent, belegt.

Der Anteil der Infizierten über 60 Jahre an allen Fällen innerhalb der letzten sieben Tage beträgt 9 Prozent; der Anteil der Kinder und Jugendlichen von 0 bis 19 Jahre 18 Prozent. Seit Jahresbeginn wurden 202 COVID-19-Ausbrüche aus Schulen mit insgesamt 892 SARS-CoV-2-Infektionen und 505 COVID-19-Ausbrüche aus Kitas mit insgesamt 3.661 SARS-CoV-2-Infektionen übermittelt.

Mit Änderung der SARS-CoV-2-Falldefinition am 23. Dezember 2020 sind positive Antigen-Teste übermittlungspflichtig. Mit Stand 14. Juli 2021 liegen Angaben zu insgesamt 13.639 positiven Antigen-Testes ohne PCR-Nachweis vor. Da alleinige Antigen-Teste nicht die Referenzdefinition erfüllen, gehen diese nicht in die offizielle Berichterstattung ein und werden daher hier gesondert aufgeführt.

Bis zum 14. Juli 2021 sind in Baden-Württemberg nach Angaben des Robert Koch-Instituts 6.391.431 Personen, 66,1 Prozent, mindestens einmal gegen COVID-19 geimpft worden, 4.810.495 Personen, 51,8 Prozent, sind vollständig geimpft.

PDF COVID-19 Tagesbericht Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg von Mittwoch, 14. Juli 2021

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