Hauptversammlung und Quartalszahlen

Virtuelle Hauptversammlung der Grenke – Aktiendividende von 0,88 Euro geplant – 23,7 Millionen Euro Gewinn im ersten Quartal

Virtuelle Hauptversammlung der Grenke – Aktiendividende von 0,88 Euro geplant – 23,7 Millionen Euro Gewinn im ersten Quartal
Foto: goodnews4-Archiv

Baden-Baden, 06.05.2020, Bericht: Redaktion Wohl das erste Mal in ihrer Geschichte wird die Hauptversammlung der Grenke AG virtuell durchgeführt.

Als Termin gab das einzige Baden-Badener börsennotierte Unternehmen den 6. August bekannt. Inwieweit und in welchem Umfang die Corona-Pandemie Einfluss auf die weitere Geschäfts- und Ergebnisentwicklung der Grenke Gruppe haben werde, sei aktuell «nicht verbindlich abschätzbar und nicht in der am 11. Februar 2020 veröffentlichten Prognose für das Geschäftsjahr 2020 enthalten». Im ersten Quartal des Jahres habe sich das Unternehmen «umsatz- und ertragsseitig behauptet».

Die Erklärung der Grenke AG zur Hauptversammlung im Wortlaut:

Die Grenke AG, ein globaler Finanzierungspartner für kleine und mittlere Unternehmen, wird ihre ordentliche Hauptversammlung auf den 06. August 2020 um 11:00 Uhr verschieben und als virtuelle Hauptversammlung durchführen. Dies haben Vorstand und Aufsichtsrat der Grenke AG vor dem Hintergrund der weiterhin fortschreitenden Ausbreitung des COVID-19-Virus und zum Schutz der Gesundheit aller Aktionärinnen und Aktionäre am 23. April 2020 beschlossen. Der ursprüngliche Termin für die ordentliche Hauptversammlung war der 19. Mai 2020. Damit folgt die Gesellschaft dem allgemeinen (Groß-) Veranstaltungsverbot bis 31. August 2020, das von Seiten der Bundesregierung Mitte April 2020 ausgesprochen wurde und nutzt das vom Gesetzgeber verabschiedete Gesetz, das die Durchführung der ordentlichen Hauptversammlung als rein virtuelle Veranstaltung ermöglicht.

Nach fristgerechter Anmeldung können Aktionärinnen und Aktionäre über das Internet an der Hauptversammlung teilnehmen und ihr Stimmrecht per Vollmacht an die Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft oder per Briefwahl ausüben. Fragen zur Tagesordnung können vorab eingereicht werden. Weitere Einzelheiten wird die Einladung zur Hauptversammlung enthalten, die spätestens am 30. Juni 2020 im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird. Neuer Dividendenvorschlag von 0,80 Euro je Aktie Vorstand und Aufsichtsrat haben darüber beraten und beschlossen, den Anfang Februar kommunizierten Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns anzupassen. Anstatt der angekündigten 0,88 Euro je Aktie wird eine Dividende auf Vorjahresniveau mit 0,80 Euro je Aktie vorgeschlagen, die von den Aktionären wahlweise in bar oder – zur Stärkung der Kapitalbasis – in bar und Aktien bezogen werden kann. Aktiendividende mit Wahlrecht Die Grenke AG wird den Aktionärinnen und Aktionären vorschlagen, wie bereits in den Jahren 2014 und 2016, die Dividende nach Wahl der Aktionäre entweder ausschließlich in bar oder teilweise in bar und teilweise in Form von Aktien der Grenke als sogenannte Aktiendividende zu leisten. Um die für die Unterlegung der Aktiendividende erforderlichen neuen Aktien der Grenke AG zu schaffen, soll im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung der Grenke AG am 06. August 2020 das bestehende genehmigte Kapital ausgenutzt und die Durchführung einer Sachkapitalerhöhung mit Bezugsrecht der Aktionäre beschlossen werden.

Die Erklärung der Grenke AG zum ersten Quartal 2020 im Wortlaut:

Die Grenke AG, ein globaler Finanzierungspartner für kleine und mittlere Unternehmen, hat sich im ersten Quartal 2020 im Umfeld der COVID-19-Pandemie umsatz- und ertragsseitig behauptet. Das Zinsergebnis stieg im ersten Quartal 2020 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 15,9 Prozent auf 101,1 Mio. Euro (Q1 2019: 87,3 Mio. Euro). Das Zinsergebnis entspricht dem Saldo aus Zinseinnahmen und Zinsaufwendungen. Die Einnahmen aus Zinsen und ähnlichen Erträgen aus dem Finanzierungsgeschäft wuchsen um 15,9 Prozent auf 115,6 Mio. Euro (Q1 2019: 99,8 Mio. Euro). Die Aufwendungen aus der Verzinsung der Refinanzierung entwickelten sich im Vorjahresvergleich mit einem Plus von 15,7 Prozent demgegenüber auf 14,5 Mio. Euro (Q1 2019: 12,5 Mio. Euro).

«Unsere Stärke ist es, schnell umsteuern zu können. Wir nutzen auch in der Krise die Chancen, die unsere hohe Anzahl an Kunden und die ausgeprägte Unabhängigkeit von einzelnen Branchen bieten. Abgesehen davon halten wir unsere strategischen Investitionen auf Kurs», kommentiert Antje Leminsky, Vorstandsvorsitzende der Grenke AG, den Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2020 und den weiteren Ausblick.

Schadensabwicklung und Risikovorsorge betragen 50,8 Mio. Euro

Die Aufwendungen für Schadensabwicklung und Risikovorsorge nahmen im ersten Quartal 2020 deutlich zu und stiegen um 79,4 Prozent auf 50,8 Mio. Euro (Vorjahr: 28,3 Mio. Euro). Der Anstieg resultiert aus der Erwartung höherer Zahlungsausfälle infolge der COVID-19-Pandemie. Das schlägt sich zum Stichtag in der Risikovorsorge gemäß IFRS 9 nieder, die sich im Vergleich zum 31.12.2019 um 15 Prozent erhöhte. In der Folge stieg die Schadenquote des Konzerns auf 2,3 Prozent (Vorjahr: 1,5 Prozent). Das Zinsergebnis nach Schadensabwicklung und Risikovorsorge fiel im Berichtsquartal entsprechend um 14,6 Prozent auf 50,3 Mio. Euro (Vorjahr: 58,9 Mio. Euro).

«Die erhöhte Risikovorsorge reflektiert unsere gegenwärtige Beurteilung der Auswirkungen der Pandemie. Sie basiert im Wesentlichen auf drei Aspekten: unserer Erwartung an das künftige Zahlungsverhalten, unserer breiten Diversifizierung und unseren Erfahrungen im Umgang mit Krisen. Auch die staatlichen Maßnahmen der Garantie- und Liquiditätszusagen beziehen wir ein, denn diese beurteilen wir in jedem Fall positiv. Zeitpunkt und Ausmaß sind derzeit jedoch noch schwer absehbar. Unsere eigene Liquiditätsausstattung ist überdies sehr gut. Wir können unverändert aus eigener Kraft agieren und haben dank vielfältiger Instrumente zur Refinanzierung ausreichend Handlungsspielraum», kommentiert Sebastian Hirsch, Mitglied des Vorstands der Grenke AG, die Entwicklung der Finanz- und Ertragslage des GRENKE Konzerns im ersten Quartal.

Operatives Ergebnis beträgt infolge Risikovorsorge 31,4 Mio. Euro

Das operative Ergebnis wurde maßgeblich durch gestiegene Aufwendungen in der Schadensabwicklung und der Risikovorsorge belastet und verringerte sich um -24,9 Prozent auf 31,4 Mio. Euro nach 41,7 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Dementsprechend fiel auch der Gewinn nach Steuern mit 23,7 Mio. Euro um -29,8 Prozent geringer aus als im Vorjahresquartal (Q1 2019: 33,8 Mio. Euro). Gemäß der vertraglichen Ausgestaltung der vom Grenke Konzern begebenen Hybridanleihen, sind die Gewinnanteile der Hybridkapitalgeber in voller Höhe in einem Einmalbetrag Ende März des jeweiligen Geschäftsjahres zu erfassen. Die Bilanzstruktur des Konzerns zeigte sich mit einer Eigenkapitalquote von 17,2 Prozent solide und lag damit über der langfristigen Orientierungsmarke von 16,0 Prozent.

Inklusive der jüngsten Zellteilungen und Akquisitionen stieg die durchschnittliche Anzahl der im Grenke Konzern Beschäftigten gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um 9,5 Prozent auf 1.744 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Die Personalaufwendungen im ersten Quartal 2020 lagen mit 30,3 Mio. Euro um 9,7 Prozent höher als im Vorjahr (Q1 2019: 27,6 Mio. Euro). Der Vertriebs- und Verwaltungsaufwand erhöhte sich um 4,5% auf 19,0 Mio. Euro nach 18,2 Mio. Euro im Vorjahresquartal.

Anzahl der per eSignature geschlossenen Verträge wächst um 14,7 Prozent

Die Anzahl der per eSignature geschlossenen Verträge stieg im ersten Quartal 2020 verglichen mit dem Vorjahresquartal um 14,7 Prozent an. Dieses Verfahren ist inzwischen in 20 Märkten etabliert und ermöglicht es, Leasingverträge vollständig digital abzuwickeln.

Ausblick 2020

Inwieweit und in welchem Umfang die COVID-19-Pandemie Einfluss auf die weitere Geschäfts- und Ergebnisentwicklung der GRENKE Gruppe haben wird, ist aktuell nicht verbindlich abschätzbar und nicht in der am 11. Februar 2020 veröffentlichten Prognose für das Geschäftsjahr 2020 enthalten. Der Vorstand wird seine Prognose aktualisieren, sobald sich die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie hinreichend bestimmen lassen.

Über Grenke

Die Grenke Gruppe ist ein globaler Finanzierungspartner für kleine und mittlere Unternehmen. Kunden erhalten alles aus einer Hand: vom flexiblen Small-Ticket-Leasing über bedarfsgerechte Bankprodukte bis zum praktischen Factoring. Die schnelle und einfache Abwicklung sowie der persönliche Kontakt zu Kunden und Partnern stehen dabei im Mittelpunkt. 1978 in Baden-Baden gegründet, ist das Unternehmen heute mit über 1.700 Mitarbeitern in 32 Ländern weltweit aktiv. Die GRENKE-Aktie ist an der Frankfurter Börse im MDAX gelistet (ISIN: DE000A161N30). Weitere Informationen zu GRENKE sowie zu den Produkten unter: www.grenke.de.


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