UNESCO-Kommission tagt in Marokko

Welterbe auch in Gaggenau – Entscheidung gefallen – UNESCO erklärt Flößerei zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit

Welterbe auch in Gaggenau – Entscheidung gefallen – UNESCO erklärt Flößerei zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit
Auch im Gaggenauer Rathaus ist die Freude wohl groß über die Ernennung der Flößerei zum UNESCO-Welterbe. Foto: Archiv

Gaggenau, 01.12.2022, 13:40 Uhr, Bericht: Redaktion Nach Baden-Baden hat nun auch Gaggenau ein Weltwerbe. Die UNESCO hat soeben die Flößerei zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt. Deutschland, Lettland, Österreich, Polen Spanien und Tschechien hatten die Anerkennung gemeinsam beantragt.

Die Flößerei ist der Transport von Holz auf dem Wasserweg. Seine Blütezeit erlebte das Handwerk in Europa zwischen dem Mittelalter und der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ohne die Versorgung mit Floßholz wäre die Entwicklung vieler Städte undenkbar gewesen. Sie war bis zum Beginn des 19. Jahrhundert auch die wirtschaftliche Grundlage des Murgtals und seiner Einwohner.

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Geflößt werden kann auf nahezu allen Gewässern, auf kleinen Bächen ebenso wie auf großen Flüssen. Teamwork spielt dabei eine wichtige Rolle. Nur gemeinsam gelingt es den Flößerinnen und Flößern, aus Holzstämmen selbst Gefährte von enormen Ausmaßen zu binden und zu steuern. So entstanden auch Flöße, die bis zu 600 Meter lang, 50 Meter breit und zwei Meter hoch waren.

 

«Wir freuen uns außerordentlich und bedanken uns als Deutsche Flößerei-Vereinigung bei der UNESCO für die Anerkennung als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit«, sagt Martin Spreng, erster Vorsitzender der Deutschen Flößerei-Vereinigung. «Es ist eine Würdigung der jahrzehntelangen Arbeit von ehrenamtlich tätigen Mitgliedern in 27 Vereinen, die das alte Handwerk der Flößerei durch Floßbau und Floßfahrten lebendig erhalten. Das ist vor allem für junge Menschen interessant, die dadurch einen erlebbaren Zugang zur Geschichte und Bedeutung des Holztransportes und des Holzhandels erhalten, der Jahrhunderte lang das Leben der Menschen mitgeprägt hat.» In Gaggenau hat der Verein für Heimatgeschichte Hörden e. V. aktiv an der Bewerbung zum UNESCO-Welterbe mitgearbeitet.


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