Maßnahmen des Klinikum Mittelbadens gegen Corona

Zwei lebensbedrohliche Corona-Fälle in Baden-Baden – Klinik Balg wird Notfallschwerpunkt für Corona-Patienten – Klinikum Mittelbaden organisiert sich neu

Zwei lebensbedrohliche Corona-Fälle in Baden-Baden – Klinik Balg wird Notfallschwerpunkt für Corona-Patienten –   Klinikum Mittelbaden organisiert sich neu
Klinik Balg bereitet sich auf Corona-Patienten vor.

Baden-Baden, 18.03.2020, 15:45 Uhr, Bericht: Redaktion Im goodnews4-VIDEO-Interview berichtet Thomas Iber, Medizinischer Geschäftsführer Klinikum Mittelbaden, von lebensbedrohlichen Fällen unter den insgesamt fünf stationär versorgten Patienten im Baden-Badener Klinikum Balg.

Drei Patienten werden auf der Intensivstation behandelt, davon zwei in «lebensbedrohlichem Zustand». Der dritte Patient sei «kritisch stabil», erklärte Thomas Iber. Das VIDEO-Interview mit dem Chefarzt Thomas Iber sendet goodnews4.de zeitnah. Insgesamt sind in Baden-Baden und im Landkreis Rastatt 72 Corona-Fälle bestätigt. «Um sowohl Notfallpatienten als auch Corona Infizierte weiterhin bestmöglich zu versorgen, konzentriert das Klinikum Mittelbaden seine Kapazitäten», erklärt das Klinikum Mittelbaden heute. In einer Pressekonferenz stellten die Verantwortlichen die Veränderungen in den Klinikstandorten Baden-Baden, Rastatt, Bühl und Forbach vor. Der Baden-Badener Klinikstandort in Balg wird Notfallschwerpunkt für mit Covid-19 infizierten Patienten, die Zeichen einer Infektion, unter anderem Fieber, Husten oder Atemnot zeigen. Es soll eine klare räumliche Trennung zwischen den neu gebildeten «COVID-19 Stationen» und allen weiteren Versorgungsbereichen erfolgen. Bereits in der Zufahrt zur Zentralen Notaufnahme in Baden-Baden im Stadtteil Balg erfolgt eine Trennung der Patienten. Zu diesem Zweck wurde bereits über einen Zeltbau eine funktionsfähige zusätzliche Notaufnahmeeinheit für Infektpatienten in Betrieb genommen. Patienten, die Verdachtszeichen auf eine COVID-19-Infektion zeigen, werden über einen Außenfahrstuhl im linken Gebäudeteil der Klinik direkt in das 2. OG des Hauses verbracht, wo sich bereits eine Isolierstation für Corona-Patienten und das Lungenfachzentrum befinden.

Die Erklärung des Klinikums Mittelbadens im Wortlaut:

Neuausrichtung der stationären Patientenversorgung mit Blick auf COVID-19 Patienten

Vermehrte Patientenzugänge erfordern weitere Veränderungen in der Versorgungsstruktur. Um sowohl Notfallpatienten als auch Corona Infizierte weiterhin bestmöglich zu versorgen, konzentriert das Klinikum Mittelbaden seine Kapazitäten.

Klinik Rastatt

Rastatt bleibt Notfallversorgungshaus für nicht mit Covid-19 infizierte Patienten.

Vor jeder notfallmäßigen stationären Aufnahme von Patienten erfolgt –wo immer möglich- eine diagnostische ärztliche Abklärung. Diese erfolgt bei von Rettungsdiensten gebrachten Patienten bereits im Rettungswagen Besteht ein erkennbarer Covid-Verdacht, und lässt der gesundheitliche Zustand eine Fahrt nach Baden-Baden zu, erfolgt ein direkter Weitertransport nach Balg. Zusätzlich wird in Rastatt eine Isolierungsmöglichkeit für nicht verlegbare Patienten vorgehalten.

Die Gynäkologie/Geburtshilfe wurde in Rastatt mit Blick auf schon bestehende Personalengpässe (Freistellungen Grenzgänger, Personen die in Risikogebieten waren) gestern vorübergehend geschlossen. Die dortige Entbindungsstation wird zur ergänzenden chirurgischen Einheit umgewandelt. Die Geburtshilfe in Balg steht allen Frauen aus Mittelbaden weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung. Stationäre Schlaganfall- und Herzinfarktbehandlungen werden weiterhin Rastatt behandelt. Ergänzend wird ein Schwerpunkt in Rastatt für Patienten mit gastrointestinalen Blutungen gebildet.

Klinik Baden-Baden Bühl

In der Balger Klinik stehen weiterhin uneingeschränkt Geburtshilfe, Gynäkologie und Pädiatrie zur Verfügung. Notfallpatienten in allen operativen Fächern (Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Urologie, Gynäkologie) werden weiterhin versorgt. Alle planbaren ambulanten und stationären Eingriffe wurden vorsorglich abgesagt. Gleiches gilt für die Standorte in Rastatt und Bühl.

Balg wird Notfallschwerpunkt für mit Covid-19 infizierte Patienten bzw. Patienten, die Zeichen einer Infektion (v.a. Fieber, Husten, Atemnot) zeigen.

Es erfolgt eine klare räumliche Trennung zwischen den neu gebildeten «COVID-19 Stationen» und allen weiteren Versorgungsbereichen. Bereits in der Zufahrt zur Zentralen Notaufnahme erfolgte eine Trennung der Patienten. Zu diesem Zweck wurde über einen Zeltbau eine funk-tionsfähige zusätzliche Notaufnahmeeinheit für Infektpatienten in Betrieb genommen. Patienten, die Verdachtszeichen auf eine COVID-19-Infektion zeigen, werden über einen Außenfahrstuhl im linken Gebäudeteil der Klinik direkt in das 2. OG des Hauses verbracht, wo sich bereits eine Isolierstation für Corona-Patienten und das Lungenfachzentrum befinden. Schritt für Schritt kann der heutige Isolierbereich auf das gesamte Stockwerk ausgeweitet werden. Damit steht eine Aufnahmekapazität von bis zu 150 Patientinnen und Patienten zur Verfügung. Sollte dies nicht ausreichen, ist eine nochmalige Erweiterung auf bis zu 260 Patienten - immer noch räumlich abgegrenzt zum weiteren Versorgungsangebot des Hauses - möglich. Wichtig ist, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die COVID-Patienten betreuen, bis auf weiteres ausschließlich für diesen Personenkreis zur Verfügung stehen. Vorsorglich wurde eine psychologische Betreuung für diesen Mitarbeiterkreis organisiert.

Alle stationären onkologischen Patienten und das Angebot der ambulanten Chemotherapie der Balger Klinik werden zum nächstmöglichen Zeitpunkt an den Klinikstandort Bühl verlegt, um diesem sensiblen Patientenkreis einen maximalen Schutz gewährleisteten zu können.

Klinik Bühl

Um in der Klinik Bühl ausreichende Möglichkeiten zu haben, wird der OP-Betrieb maximal eingeschränkt und auf Notfallpatienten der Hand- und Neurochirurgie konzentriert.

Klinik Ebersteinburg

Die Verlegung der Schmerztherapie (bisher Klinikstandort Ebersteinburg) nach Bühl findet erst nach Ende der Versorgungskrise statt. Das Hospiz steht den Gästen weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Ebersteinburg, die nicht Patienten des Hospizes betreuen, werden zur Verstärkung der Teams in Balg und Rastatt benötigt. Gleiches gilt für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller anderen Standorte, deren bisheriges Tätigkeitsgebiet eingeschränkt wird oder temporär wegfällt.

Eine vorzeitige Beendigung der stationären Tätigkeit in Forbach (bisher geplante Schließung in der zweiten Jahreshälfte) kann nicht ausgeschlossen werden.

Wir bitten alle Besucherinnen und Besucher unsere Betretungsbeschränkungen zu beachten. Um diese durchzusetzen mussten bereits Sicherheitsdienste an den beiden großen Klinikstandorten engagiert werden. Viele Besucher zeigen Verständnis, manche sind leider nicht um markige Worte oder lautstarkes Protestieren verlegen. Es geht um den Schutz aller Patientinnen und Patienten als auch unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ganz nebenbei auch um den Schutz unserer Besucherinnen und Besucher. Dies gilt selbstverständlich auch für unsere Pflegeeinrichtungen.


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