Gastkommentar

300.000 demonstrieren fürs Klima – Gastkommentar von Franz Alt

300.000 demonstrieren fürs Klima – Gastkommentar von Franz Alt
Franz Alt bei einer „Fridays for Future“-Demo in Baden-Baden in 2019. Foto: Archiv

Bild Franz Alt Gastkommentar von Franz Alt
26.09.2022, 00:00 Uhr



Baden-Baden In unregelmäßigen Abständen veröffentlicht goodnews4.de Beiträge von Gastkommentatoren. Zum engeren Kreis gehören der Baden-Badener Bestsellerautor Franz Alt, Thomas Bippes, Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement an der SRH Fernhochschule – The Mobile University sowie Gesellschafter einer Online Marketing Agentur in Baden-Baden, der sich insbesondere den Themen der Digitalisierung, IT und Künstlichen Intelligenz zuwendet, und Helmut Höfele, Erster Polizeihauptkommissar und Revierführer, der im Ooswinkel in Baden-Baden geboren und aufgewachsen ist.

Franz Alt ist Journalist und Bestsellerautor und lebt in Baden-Baden. Er ist Herausgeber von www.sonnenseite.com.


Kommentar: Franz Alt Vor einem kalten Winter und vor einer Energiekrise mit horrend steigenden Preisen haben die Menschen ganz andere Sorgen als den Klimawandel, prophezeiten manche Journalisten als die «Fridays-for-Future»-Bewegung für den 23. September ihren nächsten globalen Klimastreik ankündigte.

Doch allein in Berlin gingen über 30.000 Menschen für Klimaschutz auf die Straße und «Bild» meldete noch am Abend: «Die Klimakinder legen Hamburg lahm.» Dort demonstrierten circa 19.000. In mehr als 270 deutschen Städten waren knapp 300.000 Mensch für mehr Klimaschutz auf den Straßen.

«Der Klimawandel tötet!» Das hat Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez gesagt. Sein Land ist bisher in Europa am meisten vom Klimawandel betroffen. Der Weltklimarat hat publiziert, dass schon heute weltweit Jahr für Jahr sieben Millionen Menschen den Hitze-Tod oder an schlechter Luftqualität sterben. Die deutschen Klimaschützer fordern von der Bundesregierung ein Sondervermögen für den Klimaschutz über 100 Milliarden Euro: Für den raschen Ausbau der erneuerbaren Energien, für die ökologische Verkehrswende, ein «Neun-Euro-Ticket für immer» und für Klimamaßnahmen im armen Süden.

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Rückendeckung für diese Forderung kommt von der Klimawissenschaft. Die Idee für einen Sonderfonds fürs Klima sei von Finanzminister Lindner inspiriert, sagte die Sprecherin von «Fridays-for-Future», Luisa Neubauer auf «Tagesschau 24». Er habe schließlich einen solchen Fonds für die Bundeswahr aufgelegt. Die 100 Milliarden könnten durch eine Kombination aus Gewinnsteuern und einer Lockerung der Schuldenbremse eingenommen werden. Luisa Neubauer sagte auch, die Wurzeln der Energiekrise und der Klimakrise seien dieselben. Und: «Wenn jetzt nicht massiv in die schnelle Transformation weg von Kohle, Gas und Öl investiert wird, dann haben wir keine Chance, aus der Krisenspirale rauszukommen.»

 

«Gute Klimapolitik ist auch gute Wirtschaftspolitik», sagte auch der Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, DIW, Marcel Fratzscher. Auch die Energieökonomin Claudia Kemfert sowie der Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, Volker Quaschning, bekräftigten die Forderung der «Fridays-for-Future»-Bewegung nach 100 Milliarden Sondervermögen fürs Klima.

Diese Forderung wird gestellt nach dem heißesten Sommer der Menschheitsgeschichte in Deutschland. Die hiesige Durchschnitts-Temperatur übertraf den bisherigen Rekord von 2018 nochmals um 0.8 Grad. Wälder brannten, viele Flüsse waren teilweise nicht mehr schiffbar und Ernten vertrockneten. Die Landwirtschaft erlitt riesige Verluste durch Ernteausfälle. Wir verbrennen die Zukunft unserer Kinder und Enkel, wenn wir in den nächsten 15 Jahren nicht den hundertprozentigen Umstieg auf erneuerbare Energien schaffen.

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Wenn viele von uns beim Klimaschutz zusammenarbeiten, dann wird daraus mehr als die Summe der Einzelnen, dann entsteht ein Kraftfeld, welches immer mehr Menschen inspiriert und motiviert und daraus wächst auch Druck auf die Regierenden, endlich auch zu handeln.


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