Gespräch mit der Bahn

Baden-Badener Rathaus stellt sich endlich einmal auf die Hinterbeine – ICE-Halt muss bleiben

Baden-Badener Rathaus stellt sich endlich einmal auf die Hinterbeine – ICE-Halt muss bleiben
Foto: Archiv

Baden-Baden, 17.10.2025, Bericht: Redaktion Schon in den vergangenen Jahrzehnten stand Baden-Baden als ICE-Haltestation immer wieder zur Disposition. Wie in den Fragen zum Klinikstandort und SWR ist auch die ICE-Erreichbarkeit von Baden-Baden eine essentielle Grundlage für die Bedeutung der Stadt.

Die Verteidigung der Standortpotentiale gehört eigentlich zu den Aufgaben der gewählten Politiker von Baden-Baden. In manchen Fällen standen zuletzt aber offenbar Parteiinteressen vor den Interessen Stadt und ihrer Bürger. Nun stellen sich die Vertreter des Rathauses in Sachen ICE-Halt offenbar doch einmal auf die Hinterbeine. An der Spitze Alexander Wieland.

Die Mitteilung aus dem Rathaus Baden-Baden vom 16. Oktober 2025 im Wortlaut:

Erster Bürgermeister Alexander Wieland, Bürgermeister Tobias Krammerbauer und die Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, Clarissa Freundorfer, haben sich in einem Online-Gespräch über aktuelle Themen rund um den Bahnverkehr in Baden-Baden ausgetauscht. Im Mittelpunkt standen die Erreichbarkeit der Stadt im Fernverkehr, die Organisation von Schienenersatzverkehren sowie Fragen zum Bahnhofsumfeld.

 

Ein zentrales Thema war das ab Dezember geltende Interims-Haltekonzept im Fernverkehr, das vorerst zu einer Reduzierung der ICE-Halte in Baden-Baden führt. Hintergrund ist die Verzögerung bei der Inbetriebnahme des Rastatter Tunnels und des Großprojekts Stuttgart 21. Die Stadtspitze betonte die Bedeutung einer guten überregionalen Erreichbarkeit für Tourismus, Wirtschaft und Kultur. «Die gute Anbindung Baden-Badens an den Fernverkehr ist für unsere Stadt von enormer Bedeutung, sowohl für den Tourismus als auch für den Geschäftsreiseverkehr. Wir setzen uns mit Nachdruck dafür ein, dass die Einschränkungen tatsächlich nur vorübergehend bleiben», so Erster Bürgermeister Wieland.

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die wiederkehrende Belastung durch kurzfristige Sperrungen und unzureichend koordinierte Schienenersatzverkehre. Bürgermeister Dr. Krammerbauer, der sich zuletzt persönlich beim Einsatz am Bahnhof ein Bild gemacht hatte, mahnte hier Verbesserungen an: «Unsere Einsatzkräfte leisten in solchen Situationen großartige Arbeit, aber die Stadt kann nicht dauerhaft als Notfallhelfer einspringen. Wir brauchen eine deutlich bessere Abstimmung zwischen Bahn, Stadt und Einsatzdiensten, um im Ernstfall vorbereitet zu sein.»

Auch das Bahnhofsumfeld war Thema. Dabei ging es unter anderem um Fragen der Aufenthaltsqualität und um die sanitären Einrichtungen. Positiv bewerteten alle Beteiligten die im vergangenen Jahr erfolgte Aufwertung des Bahnhofs Baden-Baden. Im Rahmen eines bundesweiten Infrastrukturprogramms wurde der Bahnhof als erster in der Region zum sogenannten «Zukunftsbahnhof». Die traditionsreiche Bäderkultur der Stadt diente dabei als Leitmotiv der Neugestaltung und spiegelt sich in der Gestaltung des Bahnhofs wider.

Am Ende des Treffens zogen beide Seiten ein positives Fazit. Die Gesprächspartner hoben die konstruktive Atmosphäre hervor und vereinbarten, den Dialog fortzusetzen. «Wir haben das gemeinsame Ziel, die Erreichbarkeit und Attraktivität des Bahnhofs Baden-Baden weiter zu stärken», so Wieland abschließend.




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