Anruflinientaxi planmäßig zur Verfügung
Bus-Streik morgen in Baden-Baden – Fast alle Linien den ganzen Tag betroffen

Bericht von Christian Frietsch
28.10.2020, 19:00 Uhr
Baden-Baden Einen kleinen Lockdown für den Baden-Badener Linienbusverkehr kündigt die Gewerkschaft ver.di für morgen, Donnerstag, den 29. Oktober an. Dies allerdings nicht in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, sondern, um ihren Forderungen mit den öffentlichen Arbeitgebern Nachdruck zu verleihen.
Nach Auskunft des Baden-Badener Rathauses werden die städtischen Verkehrsbetriebe «ganztags bestreikt». Betroffen sind die Linien 201, 204, 205, 207, 208, 212, 214, 216, 218, 243 und 261. Auch auf der Merkur-Bergbahn geht morgen nichts und muss «von Betriebsbeginn bis Betriebsende» eingestellt werden, heißt es aus dem Baden-Badener Rathaus. Die Buslinien 203, 206 und 285 und die Linien 244 und 245 der Deutschen Bahn verkehren planmäßig. «Das Anruflinientaxi ist von Streik nicht betroffen und verkehrt zu den gewohnten Zeiten», teilt das Rathaus abschließend mit.
Die Erklärung ver.di im Wortlaut:
Am Freitag sollen voraussichtlich zusätzliche Verhandlungen im kommunalen Nahverkehr TV-N in Stuttgart stattfinden. Die Arbeitgeber hatten diesen Termin angeboten, nachdem ver.di am Montag verbindlich die Übernahme des Tarifabschlusses im öffentlichen Dienst vom vergangenen Wochenende gefordert hatte. Auf flächendeckende Warnstreiks im Fahrdienst wird ver.di in dieser Woche wie angekündigt verzichten, obwohl eine klare Zusage für eine Übernahme des Tarifabschlusses ausblieb. Nur in einem der sieben Betriebe, in Baden-Baden, findet am Donnerstag ein Warnstreik in allen Bereichen statt, um ein deutliches Signal an die Arbeitgeber vor den Verhandlungen zu senden. Am Freitag wird wie bereits geplant nur in einigen Werkstätten und Service-Bereichen in Stuttgart und Heilbronn die Arbeit niedergelegt.
Andreas Schackert, ver.di Verhandlungsführer: «Die Kolleginnen und Kollegen im ÖPNV halten den Laden am Laufen. Ihr voller Einsatz wird auch in den kommenden Pandemie-Wochen gebraucht und erwartet. Dafür erwarten sie als Gegenleistung jetzt eine deutliche materielle Anerkennung und endlich eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Dazu wollen wir am Freitag mit den Arbeitgebern eine Lösung suchen.»
ver.di prüft derzeit, ob die Aussperrung der Fahrerinnen und Fahrer in Karlsruhe am letzten Mittwoch Nachmittag rechtskonform war. Die Gewerkschaft wird ihre Mitglieder bei einem möglichen Gehaltsausfall auf jeden Fall unterstützen.
Bei der RNV, wo der Arbeitgeber gestern in bereits vierter Runde weder beim Mantel noch beim Gehalt irgendein Entgegenkommen gezeigt hat, wird ver.di am Freitag zum Warnstreik aufrufen.
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