Gastkommentar

Der falsche Weg der Katherina Reiche – Gastkommentar von Franz Alt

Bild Franz Alt Gastkommentar von Franz Alt
29.09.2025, 00:00 Uhr



Baden-Baden In unregelmäßigen Abständen veröffentlicht goodnews4.de Beiträge von Gastkommentatoren. Zum engeren Kreis gehören der Baden-Badener Bestsellerautor Franz Alt, Thomas Bippes, Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement an der SRH Fernhochschule – The Mobile University, der sich insbesondere den Themen der Digitalisierung, IT und Künstlichen Intelligenz zuwendet.

Franz Alt ist Journalist und Bestsellerautor und lebt in Baden-Baden. Er ist Herausgeber von www.sonnenseite.com.

Kommentar: Franz Alt Umweltaktivisten werden von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche immer noch als «Ideologen» beschimpft. Doch auch die letzten Demonstrationen der «Fridays-for-Future»- Bewegung haben wiederum bewiesen, dass die Umwelt-Aktivisten gegenüber das Gas-Politik der Bundeswirtschaftsministerin die besseren Argumente haben.

Reiche argumentiert mit «Kosten senken» und «Versorgungssicherheit». Das ist als Ziel sicher richtig, aber beide Ziele werden mit dieser Strategie nicht erreicht. Bisher waren wir von Putins Russland so abhängig wie künftig von Trumps USA, wenn wir von dort Gas beziehen müssen. Und teuer wird der Spaß auch noch. Denn die Erneuerbaren wie Sonne und Wind sind unschlagbar preiswert. Gaskraftwerke sind die teuerste Lösung, um Versorgungssicherheit herzustellen. Und Erdgas ist für das Klima so schädlich wie Kohle oder Erdöl. Und die Kosten der Klimakatastrophe werden immer höher.

 

Wir müssen uns heute mit Waffen vor Putin schützen, aber mit Öl und Gas haben wir uns zuvor von ihm abhängig gemacht. Ohne Energie-Autonomie gibt es künftig keine Sicherheit.

Die Gas-Lüge ist pure Ideologie. Damit die erneuerbaren Energien auszubremsen ist sowohl ökonomisch wie ökologisch falsch, ein Irrweg. Es überrascht immer wieder wie schwer sich Politiker oder Politikerinnen tun, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Eine «Rolle rückwärts» (Süddeutsche Zeitung, 20. September 2025) bringt uns nicht nach vorn in Richtung Klimaschutz. Zukunft haben allein die Erneuerbaren und der rasche Umstieg auf die 100-prozentige Energiewende – also Sonne und Wind, E-Autos, solar erzeugten Wasserstoff und Wärmepumpe. Die ökonomischen Argumente für die Energiewende sollten doch gerade eine Wirtschaftsministerin überzeugen.

Doch sie sagt, sie wolle Innovationen. Aber warum steuert sie dann nicht um? Sie sagt, es gehe ihr um Arbeitsplätze. Aber es ist längst erwiesen, dass durch dezentrale erneuerbare Energien weit mehr Jobs entstehen als bei der alten zentralisierten Energiewirtschaft wegfallen. Die Jobs der Zukunft entstehen nur bei wirklich innovativen Firmen und nicht durch eine ideologische Brille der deutschen Wirtschaftsministerin. Frau Reiche, Sie verfolgen einen falschen Weg. Mit Ideologie, Verdrängung und Abhängigkeit von alten Energieriesen kann es in Deutschland keine gute Zukunft geben. Weltweit fallen zur Zeit 92 Prozent aller zugebauten Energien auf die Erneuerbaren. Trotz Reiche: Es gibt Grund zu Optimismus. Wenn es gut werden soll, müssen wir allerdings noch besser werden.




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