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Diskussion um Schulschließungen – Kultusministerium kritisiert Leopoldina – „Nicht auf der Höhe der Zeit“

Bericht von Nadja Milke
09.12.2020, 00:00 Uhr
Stuttgart «Den Vorschlag, die Schulpflicht bis zum Beginn der Weihnachtsferien aufzuheben, sehen wir kritisch», heißt es in einer Erklärung des Kultusministeriums von gestern.
Ein Herunterfahren des öffentlichen Lebens mit schärferen Kontaktbeschränkungen in der Zeit nach Weihnachten bis zum 10. Januar hält Ministerin Eisenmann allerdings für sinnvoll, weil Schulen und Kitas ohnehin geschlossen sind und viele Menschen Urlaub genommen haben. «Wenn die schweren und tödlichen Infektionsverläufe sich so fortsetzen, scheint ein harter Lockdown unausweichlich. Es wäre aber fatal zu glauben, dass man sich in den Tagen bis nach Weihnachten noch einmal austoben und mit vielen Freunden feiern kann. Die Entscheidung über einen harten Lockdown müssen wir nun zügig treffen und dann auch vertreten, bevor täglich neue Forderungen und kleinteilige Überlegungen verlautbart werden und diese die Akzeptanz der Bevölkerung für die Corona-Maßnahmen weiter untergraben», betont Eisenmann und ergänzt: «Wir müssen uns zudem dringend Gedanken machen, wie es eigentlich im Januar, Februar und März weitergeht. Wir benötigen endlich eine echte Strategie, die ältere Menschen und andere vulnerable Gruppen schützt und verlässlich ein Stückchen Normalität unter Pandemiebedingungen ermöglicht. Dazu müssen wir mehr Schnelltests einsetzen, um infizierte Personen identifizieren und isolieren zu können. Der grüne Oberbürgermeister Boris Palmer macht es in Tübingen mit klugen Konzepten vor, wie dies geht. Möglicherweise hilft es, wenn der Gesundheitsminister Lucha sich mal mit ihm darüber austauschen würde.»
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