„Fridays for Future“-Aktivistin kritisiert Klimapolitik der grünen Landesregierung – „Baden-Württemberg wird nicht von einem Märchenprinzen gerettet“

„Fridays for Future“-Aktivistin kritisiert Klimapolitik der grünen Landesregierung – „Baden-Württemberg wird nicht von einem Märchenprinzen gerettet“
Auch in Baden-Baden gab es im Frühjahr zwei "Fridays for Future"-Kundgebungen. Foto: Archiv

Baden-Baden, 19.11.2019, Bericht: Redaktion Für morgen, 11.00 Uhr kündigt Fridays for Future Baden-Württemberg an, in einer Landespressekonferenz in Stuttgart, konkrete Forderungen an die Landesregierung stellen zu wollen.

«Baden-Württemberg muss zum Musterländle Klimaschutz werden», heißt es unter anderem in der Ankündigung.

Die Erklärung von Fridays for Future Baden-Württemberg im Wortlaut:

Die Folgen der Klimakrise werden immer deutlicher spürbar. Letzten Mittwoch forderte daher die Bundesärztekammer einen nationalen Hitzeschutzplan und selbst Ministerpräsident Winfried Kretschmann erklärt in der Stuttgarter Zeitung, er empfinde «panische Gefühle angesichts des Klimawandels.» Wegen einer überwältigenden Faktenlage, forderten letzte Woche 11.000 Wissenschaftler*innen Entscheidungsträger*innen dazu auf, endlich konsequente Klimaschutz-Maßnahmen umzusetzen, um die schlimmsten Folgen der Erderhitzung abzuwenden.

Mehr als 20% der menschengemachten Emissionen stammen aus der EU. «Um im Sinne der globalen Gerechtigkeit zu handeln, muss das CO 2 -Budget für das Einhalten der 1,5 Grad Grenze gleichmäßig auf die Weltbevölkerung aufgeteilt werden», erklärt Fridays for Future Aktivist Manuel Oestringer. Damit folge für Baden-Württemberg ein Rest- CO 2 -Budget von 420 Mio. Tonnen ab dem 01.01.2020. «Das heißt wir müssen bei linearer Reduktion 88 % weniger Treibhausgase bis 2030 ausstoßen und bis 2035 die Nettonull erreichen», so Manuel Oestringer.

Damit dieses Ziel erreicht werden kann, haben die Fridays for Future Aktivist*innen, in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen, zehn Klima-Hausaufgaben für die Landesregierung ausgearbeitet. Diese müssen, so die Klimaschützer*innen, unverzüglich angegangen werden. «Wie kann von mir gefordert werden, dass ich meine Hausaufgaben mache, wenn die Politik nicht ihre macht? Wie kann ich unbesorgt einfach weiter zur Schule gehen, während die Politik im Dornröschenschlaf ist?», meint die Schülerin und Aktivistin Eva Städele, «wir müssen endlich aufwachen und handeln, denn Baden-Württemberg wird nicht von einem Märchenprinzen gerettet werden, sondern von der eiskalten Realität der Klimakrise». Diese «Klima-Hausaufgaben» werden die Aktivist*innen am Mittwoch um 11 Uhr in der Landespressekonferenz vorstellen.

«Ich bin überzeugt davon, dass Baden-Württemberg die enormen Herausforderungen erfolgreich meistern könnte. Wir alle müssen uns jetzt unserer Verantwortung bewusst werden und dementsprechend handeln. Noch können wir es schaffen und Baden-Württemberg zum Musterländle im Klimaschutz machen!», macht die Aktivistin Noemi Mundhaas Mut.


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