Gastkommentar

Gorleben kann endlich leben – Gastkommentar von Franz Alt

Gorleben kann endlich leben – Gastkommentar von Franz Alt
Energie aus Sonne und Wind ist schon heute weit preiswerter als Atomstrom und ohne Folgekosten. Foto: Archiv

Bild Franz Alt Gastkommentar von Franz Alt
05.10.2020, 00:00 Uhr



Baden-Baden In unregelmäßigen Abständen veröffentlicht goodnews4.de Beiträge von Gastkommentatoren. Zum engeren Kreis gehören der Baden-Badener Bestsellerautor Franz Alt, der Künstler und Aktivist Gerd Weismann und Thomas Bippes, der sich insbesondere den Themen der Digitalisierung, IT und Künstlichen Intelligenz zuwendet.

Franz Alt ist Journalist und Bestsellerautor. Er ist Herausgeber von www.sonnenseite.com.

Kommentar: Franz Alt Endlich ist die größte Fehlentscheidung der deutschen Atommüll-Politik korrigiert worden: Das über Jahrzehnte geplante Atommüll-Endlager in Gorleben wird es nicht geben.

Eine Korrektur nach 43 Jahren, in denen tausende Bürgerinnen und Bürger gegen den atomaren Wahnsinn des Staates gekämpft haben. Das ist ein Riesenerfolg für die Anti-Atom-Bewegung. Doch der Atommüll ist noch immer da und muss schließlich irgendwo hin.

Gorleben war eine rein politische Entscheidung

Sachlich war dieser Standort denkbar ungeeignet. Das hat jetzt auch die Bundesgesellschaft für Endlagerung, BGE, festgestellt und zugleich 90 mögliche Standorte in Deutschland genannt, die eher geeignet sind. Das «Zwischenlager Gorleben» wurde bisher nur gebaut, weil ein möglicher Unfall weniger die alte Bundesrepublik, sondern eher seinen früheren Nachbarn DDR getroffen hätte. So «gesamtdeutsch» wurde damals wirklich gedacht und geplant.

Dieses «Zwischenlager» Gorleben hat als «Erkundungsbergwerk» zwei Milliarden Euro gekostet. Eine teure Fehlplanung aus rein zweifelhaften politischen Gründen. Jetzt ist endlich und endgültig klar, dass es ein atomares «Endlager» in Gorleben nicht geben wird.

Ob es überhaupt ein sicheres «Endlager» je geben wird, ist wissenschaftlich noch immer eine offene Frage. Atommüll-«Endlager» sollte es bereits seit Jahrzehnten geben, so das Versprechen von Regierungen auf der ganzen Welt. Doch bis heute gibt es weltweit kein einziges «Endlager». Sicher ist nur, dass der Atommüll über eine Million Jahre strahlt und so lange die uns nachfolgenden Generationen belasten wird. Sicher ist auch, dass damit endgültig das Märchen vom billigen Atomstrom ausgeträumt ist.

Nichts ist so teuer wie Atomstrom

Atomenergie ist die teuerste Energie, die von Menschen je erfunden wurde. Energie aus Sonne und Wind ist schon heute weit preiswerter und ohne Folgekosten. Jetzt aber beginnt der schwierigste Teil der «Endlager»-Suche für Atommüll. Aus 90 Regionen muss hierzulande schließlich sehr mühsam und aufwendig die eine Region gefunden werden, die letztlich bereit ist, das Risiko für eine Million Jahre einzugehen.

Politiker, geht uns aus der Sonne

Der Versuch, Atomstrom zu gewinnen, war von Anfang an ein Anschlag auf die Schöpfung. Zum Glück wissen wir inzwischen, dass und wie wir heute und morgen und für alle Zeit erneuerbare Energie preiswert, sicher und umweltverträglich erzeugen können. Das müssen wir aber jetzt endlich auch im großen Stil und ganz rasch tun.


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