Gastkommentar
Guterres warnt vor „Klimahölle“ – Kommentar von Franz Alt
Gastkommentar von Franz Alt
10.06.2024, 00:00 Uhr
Baden-Baden In unregelmäßigen Abständen veröffentlicht goodnews4.de Beiträge von Gastkommentatoren. Zum engeren Kreis gehören der Baden-Badener Bestsellerautor Franz Alt und Thomas Bippes, Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement an der SRH Fernhochschule – The Mobile University sowie Gesellschafter einer Online Marketing Agentur in Baden-Baden, der sich insbesondere den Themen der Digitalisierung, IT und Künstlichen Intelligenz zuwendet.
Franz Alt ist Journalist und Bestsellerautor und lebt in Baden-Baden. Er ist Herausgeber von www.sonnenseite.com.
Kommentar: Franz Alt António Guterres redet Klartext wie sonst kein Spitzenpolitiker. In einer Rede wie sie noch nie zuvor von einem Weltpolitiker gehalten wurde, sagte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres am 1. Dezember 2020: «Frieden mit der Natur zu schließen, ist die entscheidende Aufgabe des 21. Jahrhunderts. Sie muss für alle und überall oberste Priorität haben.»
Nach den jüngsten alarmierenden Berichten des Weltklimarats erklärte Guterres: «Diese Berichte müssen die Todesglocke für Kohle und die fossilen Treibstoffe läuten, bevor sie unseren Planeten zerstören. Wenn wir jetzt alle Kräfte bündeln, können wir die Klimakatastrophe noch abwenden.» Soeben warnte der UNO-Generalsekretär bei einem Klima-Gipfel der UNO vor der &alquo;Klimahölle»: «Wir spielen mit unserem Planeten russisches Roulette… Wir brauchen eine Ausfahrt vom Highway zur Klimahölle.» Wie kein Politiker sonst redet der ranghöchste Politiker der Welt Klartext, wenn es um die Klima-Katastrophe geht.
Der Mai 2024 war der zwölfte Monat in Folge, in dem die globale Durchschnittstemperatur einen Rekordwert für den jeweiligen Monat erreichte, wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus mitteilte. Angesichts dieser Warnungen rief Guterres sogar zu einem weltweiten Finanzierungs- und Werbeboykott der Gas-, Kohle- und Ölindustrie auf. Regierungen sollten Werbung der gesamten fossilen Industrie verbieten, ähnlich wie Tabakwerbung. Finanzinstitute sollten stattdessen in erneuerbare Energien investieren. Die fossile Energiewirtschaft nannte Guterres «Paten des Klimachaos». Sie hätten jahrzehntelang Fortschritte in Richtung klimafreundliche Energie blockiert.
«Milliarden von Dollar wurden dafür aufgewendet, die Wahrheit zu verdrehen, die Öffentlichkeit zu täuschen und Zweifel zu säe», sagte der ranghöchste Politiker der Welt. Zugleich regte er die Einführung von Abgaben bei Schifffahrt, Luftverkehr und Brennstoffindustrie an.
«Viele in der fossilen Industrie haben schamlos Greenwashing betrieben und versucht, Klimaschutz hinauszuzögern – mit Lobbyismus, juristischen Drohungen und gigantischen Werbekampagnen… Wir können eine Zukunft nicht akzeptieren, in der die Reichen in klimatisierten Blasen geschützt sind, während der Rest der Menschheit von tödlichem Wetter in unbewohnbaren Ländern heimgesucht wird», so Guterres.
Nach seiner Rede sagte Guterres, jeder Einzelne müsse sich engagieren: Bei Wahlen, um Politikerinnen und Politiker an die Macht zu bringen, die es mit dem Klimawandel ernst meinten und durch eigenes Engagement für mehr Klimaschutz. Er bedankte sich bei jungen Leuten, die dies täten. «Ihr steht auf der richtigen Seite der Geschichte», sagte er. «Macht weiter.»
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