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Heiraten nicht mehr das höchste Glück – 51 Prozent der Baden-Badener leben nicht in einer Ehe

Heiraten nicht mehr das höchste Glück – 51 Prozent der Baden-Badener leben nicht in einer Ehe

Baden-Baden/Stuttgart, 18.08.2023, Bericht: Redaktion Heiraten ist nicht für alle Menschen in Baden-Württemberg das höchste der Gefühle. Nur etwa jeder zweite Erwachsene ist verheiratet. Baden-Baden liegt dabei im Trend.

Von den 48.242 erwachsenen Einwohnern waren zum Zeitpunkt der Bilanz des Landesamtes für Statistik in Baden-Baden 49 Prozent verheiratet und 32 Prozent nicht verheiratet. Wenig erstaunlich ist, dass Baden-Baden, das von den 44 Stadt- und Landkreisen des Landes die mit Abstand älteste Bevölkerung aufweist, mit neun Prozent den höchsten Verwitwetenanteil hat. Aber auch der Anteil Geschiedener ist landesweit, gemeinsam mit der Stadt Pforzheim, in Baden-Baden mit zehn Prozent der höchste. Die wenigsten Verwitweten gibt es in Heidelberg und in Freiburg im Breisgau mit jeweils fünf Prozent.

In Baden-Württemberg gab es Ende 2022 rund 4,85 Millionen verheiratete Frauen und Männer. Der Anteil der Verheirateten an der erwachsenen Bevölkerung lag damit nach den Ergebnissen der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung nur noch bei 52 Prozent. 1980 waren dagegen noch knapp 63 Prozent der Erwachsenen verheiratet. Ursächlich für diesen Rückgang ist nach Angaben des Statistischen Landesamtes vor allem, dass das Heiratsalter in den letzten Jahrzehnten stetig angestiegen ist und dass in den vergangenen Jahrzehnten auch seltener geheiratet wurde. So waren Ende 2022 nur gut 40 Prozent der 30- bis unter 35-jährigen verheiratet, 1980 lag dieser Anteil noch bei 75 Prozent. Darüber hinaus ist der sinkende Anteil Verheirateter auch auf eine in den letzten Jahrzehnten gestiegene Scheidungshäufigkeit zurückzuführen. Dies hat dazu geführt, dass sich der Anteil der Geschiedenen an der erwachsenen Bevölkerung in Baden-Württemberg von etwas mehr als drei Prozent im Jahr 1980 auf zuletzt gut acht Prozent mehr als verdoppelt hat.

 

Ende 2022 lebten circa drei Millionen ledige Erwachsene in Baden-Württemberg, 1980 waren es dagegen weniger als 1,7 Millionen Der Anteil der Ledigen hat damit in den letzten Jahrzehnten – spiegelbildlich zum Rückgang des Verheiratetenanteils – stetig zugenommen und zwar von knapp 24 Prozent im Jahr 1980 auf annähernd 33 Prozent im Jahr 2022.

Zurückgegangen ist dagegen der Anteil der Verwitweten von rund zehn im Jahr 1980 auf etwa sieben Prozent in 2022. Dieser Rückgang dürfte vor allem auf die zwischenzeitlich gesunkene »Heiratsneigung« und die gestiegene Scheidungshäufigkeit zurückzuführen sein, analysieren die Statistiker.

Die Zusammensetzung der Bevölkerung nach dem Familienstand ist in den Teilräumen des Landes recht unterschiedlich: Während in einigen Landkreisen immerhin annähernd 60 Prozent der Erwachsenen verheiratet sind – Spitzenreiter sind der Enz- und der Alb-Donau-Kreis mit jeweils 57 Prozent –, sind es im universitär geprägten Stadtkreis Heidelberg lediglich 36 Prozent.

Bild Statistisches Landesamt Baden-Württemberg




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