Statistik
Immerhin 78 neue Einwohner in Baden-Baden – Starke Verluste in Stuttgart und Karlsruhe

Stuttgart, 14.06.2022, Bericht: Redaktion Die Einwohnerzahl stieg im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg um 21.600 Personen an. Dies gab das Statistisches Landesamt gestern bekannt.
Nicht gerade die Welt, wenn man auf einen Bevölkerungszuwachs setzt. Aber immerhin ein Plus von 0,2 Prozent. «Stärkere Zuwanderung, mehr Geburten, aber auch mehr Sterbefälle als 2020», ist das Fazit des Statistischen Landesamtes. Gerade hatte das Landesamt die Vorraurechnung bis 2020 vorgelegt. Danach tut sich in Baden-Baden wenig. Im Vergleich zu 2020 hat Baden-Baden immerhin um 78 Einwohner zulegen können. Gewinner ist Mannheim mit über 2.000 neuen Einwohnern, Stuttgart dagegen verlor in der Bilanz 4.000 Einwohner, auch in Karlsruhe ging die Einwohnerzahl um fast 2.000 zurück.
In Baden-Württemberg lebten im Jahr 2021 11.124.600 Personen. Damit ist die Einwohnerzahl gegenüber dem Gründungsjahr 1952 um rund 4,4 Millionen oder um etwa zwei Drittel angestiegen und hat einen neuen Höchststand erreicht. Das Plus war im vergangenen Jahr wieder deutlich größer als im Jahr 2020, so das Statistische Landesamt.
Die Zahl der Geburten war im vergangenen Jahr mit annähernd 113.600 um etwa 5.500 höher als im Jahr 2020 und damit so hoch wie seit 1997 nicht mehr. Gleichzeitig ist die Zahl der Sterbefälle um 3 000 auf 119 000 angestiegen – so viele wie noch nie seit Bestehen des Landes. Den Grund hierfür sieht das Statistische Landesamt in «der Alterung der Bevölkerung und sicherlich auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie». Das Geburtendefizit, also die Differenz zwischen der Zahl der Lebendgeborenen und der der Gestorbenen, hat sich dennoch von knapp 8.000 im Jahr 2020 auf etwa 5.500 verringert.
Der Wanderungsgewinn Baden-Württembergs ist im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2020 wieder angestiegen und lag bei rund 27.100 Personen. Dennoch war das Plus geringer als in den Jahren zuvor. Im Jahr 2019 zogen noch rund 33.500 und im Jahr 2018 circa 48.300 Personen mehr zu als fort, in den Jahren 2016 und 2017 waren es per Saldo jeweils über 70.000 Personen.
Von den 44 Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs konnten 38 ihre Einwohnerzahl im vergangenen Jahr steigern. Am höchsten war das Plus im Stadtkreis Mannheim, im Ortenau- und Alb-Donau-Kreis sowie in den Landkreisen Karlsruhe und Schwäbisch Hall mit jeweils mehr als 1-500 Personen. Auffällig ist, dass zu den sechs Kreisen, deren Einwohnerzahl zurückgegangen ist, immerhin vier der neun Großstädte im Südwesten zählen. Nach Einschätzung des Statistischen Landesamtes dürfte diese Entwicklung vor allem im Zusammenhang mit der in den vergangenen Jahren zunehmenden Wohnungsknappheit in den meisten Zentren und den damit verbundenen Kostensteigerungen für das Wohnen zu sehen sein.
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