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Jeder 100. Einwohner ist 2021 gestorben – Häufigste Todesursache „Kreislaufsystem“ – Sieben Prozent Sterbefälle wegen COVID-19

Jeder 100. Einwohner ist 2021 gestorben – Häufigste Todesursache „Kreislaufsystem“ – Sieben Prozent Sterbefälle wegen COVID-19

Stuttgart, 08.12.2022, Bericht: Redaktion Die Faustregel, dass jedes Jahr ein Prozent der Bevölkerung stirbt, wird durch die aktuelle Statistik des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg bestätigt.

119.000 Menschen sind im Jahr 2021 in Baden-Württemberg gestorben. Aktuell leben 11,1 Millionen Menschen in unserem Land. Ausführlich geht das Landesamt auf den Anteil der Sterbefälle durch COVID-19 ein. Häufigste Todesursachengruppe sei aber die des Kreislaufsystems mit 40.400 Sterbefällen und einem Anteil von 34 Prozent an allen Sterbefällen. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt in Baden-Württemberg bei den Männern 79,9 und bei den Frauen 84,2 Jahre. Baden-Baden liegt knapp unter dem Landesschnitt, bei Männern bei 79,7 und bei Frauen 83,8 Jahre.

Von den 119.000 Sterbefällen des Jahres 2021 entfielen rund 8.100 Sterbefälle auf die Todesursache COVID-19. Dies entspricht einem Anteil von sieben Prozent aller Sterbefälle. COVID-19 war damit 2021 in Baden-Württemberg eine häufigere Todesursache als «Psychische und Verhaltensstörungen» mit 7.300 Gestorbenen und «Krankheiten des Atmungssystems» mit 6.100 Gestorbenen. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes blieben jedoch Krankheiten des Kreislaufsystems mit 40.400 Sterbefällen und einem Anteil von 34 Prozent an allen Sterbefällen die mit Abstand häufigste Todesursachengruppe, gefolgt von Krebsleiden mit 22 Prozent beziehungsweise 26.000 Sterbefällen.

Die Zahl der COVID-19 Sterbefälle stieg im Vergleich zu 2020 deutlich um 2.300 an, dies entspricht einem Anstieg von 40 Prozent. Hierzu habe auch beigetragen, dass erste COVID-Sterbefälle 2020 erst im März auftraten, während 2021 hohe Sterbefallzahlen bereits ab Januar zu verzeichnen waren. Die Zahl der Sterbefälle und die Sterblichkeit sei in den Altersgruppen unter 70 Jahren überdurchschnittlich stark angestiegen. In der Gruppe der unter 60-Jährigen seien COVID-Sterbefälle und Sterblichkeit – ausgehend von sehr niedrigen Fallzahlen – 2021 mehr als dreimal so hoch gewesen wie 2020. In der Altersgruppe der der 60- bis unter 70-Jährigen sei mehr als eine Verdopplung zu verzeichnen gewesen, während die Sterblichkeit beispielsweise in der Altersgruppe der 80- bis 90-Jährigen um 18 Prozent deutlich unterdurchschnittlich angestiegen sei.

 

Das mittlere Sterbealter der Bevölkerung habe sich, betrachtet für alle Todesursachen zusammen, von 2020 auf 2021 kaum verändert. Es sank von 79,5 auf 79,4 Jahre. Das durchschnittliche Alter der an COVID-19 Gestorbenen sei 2021 mit 79,1 Jahren dagegen um gut drei Jahre niedriger gewesen als 2020 mit 82,4 Jahre und lag damit knapp unter dem mittleren Sterbealter für alle Todesursachen. Im Unterschied zu 2020 könne also nicht mehr davon gesprochen werden, dass die an COVID-19 Gestorbenen überdurchschnittlich alt waren, so das Statistische Landesamt.

Der Vergleich der Sterbefälle durch COVID-19 je 100.000 Einwohner nach Altersgruppen für die Jahre 2020 und 2021 zeige, dass sich die grundsätzliche Staffelung der Sterblichkeit der Altersgruppen nicht geändert habe. In den 10-jährigen Altersgruppen ab 60 Jahren sei jeweils beim Übergang in die nächsthöhere Altersgruppe mindestens eine Verdopplung der Sterblichkeit zu beobachten. Beispielsweise habe die Todesursachenstatistik 2021 in der Altersgruppe der 70- bis unter 80-Jährigen 182 COVID-Sterbefälle je 100.000 Einwohner erfasst, während es bei den 80- bis unter 90-Jährigen 509 Sterbefälle je 100.000 Einwohner gewesen seien. Außerdem sei die Sterblichkeit der Männer in jeder Altersgruppe höher als die Sterblichkeit der Frauen. Die geschlechtsspezifische Sterblichkeit über alle Altersgruppen lag in Baden-Württemberg bei 81 Sterbefällen je 100.000 Männern 65 Sterbefällen je 100.000 Frauen.


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