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Karlsruhe meldet höchsten Gewerbesteuerhebesatz – Manche Gemeinden senken Steuersätze

Karlsruhe meldet höchsten Gewerbesteuerhebesatz – Manche Gemeinden senken Steuersätze
Der Baden-Badener Gemeinderat soll am Montag über die Anhebung der Hebesätze für Gewerbesteuer und Grundsteuer entscheiden. Foto: Archiv

Baden-Baden/Stuttgart, 20.06.2025, Bericht: Redaktion Ein Großteil der Gemeinden in Baden-Württemberg hat im ersten Quartal 2025 die sogenannten «Realsteuerhebesätze» geändert, teilt das Statistische Landesamt mit. Es ging aber nicht nur in eine Richtung.

Beim Hebesatz der Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Betriebe wurde im ersten Quartal von 837 Gemeinden angepasst. 641 Gemeinden erhöhten hierbei ihre Hebesätze, während 196 Gemeinden diese senkten. Die Gemeinde Kappelrodeck im Ortenaukreis meldete mit 1.640 Prozentpunkten die stärkste Erhöhung und die Gemeinde Forbach im Landkreis Rastatt mit 600 Prozentpunkten die stärkste Senkung. Beim Gewerbesteuerhebesatz führt die Stadt Karlsruhe das Ranking an. Der Baden-Badener Gemeinderat soll am Montag über die Anhebung der Hebesätze für Gewerbesteuer und Grundsteuer entscheiden.

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Rund 96 Prozent der Gemeinden, das sind 1.059 von 1.101, haben in Baden-Württemberg nach Angaben des Statistischen Landesamtes im ersten Quartal 2025 ihre Hebesätze der Realsteuern, also Grundsteuer, Gewerbesteuer geändert. Der großen Anzahl an Hebesatzänderungen ist die zum Jahresbeginn 2025 in Kraft getretene Grundsteuerreform vorausgegangen. Durch die Veränderung der Bemessungsgrundlage, auf die der kommunale Hebesatz angewandt wird, sind die aktuellen Hebesätze der Grundsteuer in Bezug auf die sich ergebende Steuerlast nicht direkt mit den Hebesätzen des Vorjahres vergleichbar.

 

Den Hebesatz für die Gewerbesteuer haben 139 Gemeinden, 12,6 Prozent, erhöht: Die Gemeinden Fahrenbach (Neckar-Odenwald-Kreis), Forchheim (Landkreis Emmendingen), Ilsfeld (Landkreis Heilbronn) und Ötigheim (Landkreis Rastatt) meldeten mit jeweils 50 Prozentpunkte die stärksten Erhöhungen der Gewerbesteuerhebesätze. Die Gemeinde Mulfingen im Hohenlohekreis senkte ihren Gewerbesteuerhebesatz um 20 Prozentpunkte. Mit 450 Prozent verzeichnet die Stadt Karlsruhe unverändert den höchsten Gewerbesteuerhebesatz in Baden-Württemberg. Die Stadt Walldorf im Rhein-Neckar-Kreis mit 265 Prozent den niedrigsten.

Der Hebesatz der Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Betriebe wurde im ersten Quartal von 837 Gemeinden, 76,0 Prozent, angepasst. 641 Gemeinden, 58,2 Prozent, erhöhten hierbei ihre Hebesätze, während 196 Gemeinden, 17,8 Prozent, diese senkten. Die Gemeinde Kappelrodeck im Ortenaukreis meldete mit 1.640 Prozentpunkten die stärkste Erhöhung und die Gemeinde Forbach im Landkreis Rastatt mit 600 Prozentpunkten die stärkste Senkung. Den landesweit höchsten Hebesatz der Grundsteuer A verzeichnet die Gemeinde Enzklösterle im Landkreis Calw mit 3.000 Prozent.

Knapp über 93 Prozent der Kommunen, 1.029, haben im ersten Quartal 2025 die Hebesätze der Grundsteuer B geändert. Hierbei wird der Grundbesitz von unbebauten und bebauten Grundstücken besteuert, der nicht der Land- und Forstwirtschaft zuzuordnen ist. In nur 72 Gemeinden blieb der Hebesatz der Grundsteuer B unverändert. Während 289 Gemeinden, 26,2 Prozent, ihre Hebesätze anhoben, senkten 740 Gemeinden, 67,2 Prozent, die Hebesätze. Die stärkste Erhöhung in Baden-Württemberg meldete die Stadt Creglingen im Main-Tauber-Kreis. Sie hob ihren Hebesatz um 900 Prozentpunkte auf 1.350 Prozent und weist somit auch den höchsten Hebesatz der Grundsteuer B im Land auf. Es folgen die Stadt Niederstetten im Main-Tauber-Kreis mit einer Erhöhung im 870 Prozentpunkte auf 1.300 Prozent, die Gemeinde Bärenthal im Landkreis Tuttlingen um 720 Prozentpunkte auf 1.100 Prozent und die Gemeinde Dörzbach im Hohenlohekreis um 610 Prozentpunkte auf 1.060 Prozent. Die stärksten Senkungen der Hebesätze der Grundsteuer B meldeten die Landeshauptstadt Stuttgart um 360 Prozentpunkte auf 160 Prozent, die Stadt Freiburg im Breisgau um 365 Prozentpunkte auf 235 Prozent, die Gemeinde Wittnau im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald um 385 Prozentpunkte auf 135 Prozent und die Stadt Tübingen meldete minus 390 Prozentpunkte auf 390 Prozent.

Für die mit der Grundsteuerreform neu eingeführte Grundsteuer C für baureife unbebaute Grundstücke legten im ersten Quartal des Jahres drei Kommunen Hebesätze fest. Die Gemeinde Sasbach im Ortenaukreis 870 Prozent, die Stadt Tübingen 540 Prozent und die Stadt Wendlingen am Neckar im Landkreis Esslingen 250 Prozent.




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