Lehrer verärgert

Kultusministerin entschuldigt sich bei Lehrern – Stuttgarter Werbekampagne wird geändert – „Kein Bock auf Arbeit“ wird ergänzt

Kultusministerin entschuldigt sich bei Lehrern – Stuttgarter Werbekampagne wird geändert – „Kein Bock auf Arbeit“ wird ergänzt
So soll der Text der Kampagne geändert werden. Quelle: Kultusministerium Baden-Württemberg

Stuttgart, 08.08.2023, Bericht: Redaktion «Bei uns ist niemand überhaupt nur auf die Idee gekommen, Lehrkräfte mit dem Attribut faul in Verbindung zu bringen», entschuldigte sich die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Becker gestern bei den Lehrern in Baden-Württemberg.

Mit ihren Werbekampagnen sorgten die Stuttgarter Landespolitiker nicht zum ersten Mal für Frustrationen. Nach der komplexbeladenen «Wir können alles außer Hochdeutsch»-Kampagne, hat auch die «Länd»-Kampagne nicht nur Freunde gefunden. Nun hat die «Hurra»-Kampagne viele Lehrer verärgert.

«Gelandet und gar kein Bock auf Arbeit morgen? Mach was Dir Spaß mach und werde Lehrer*in», war am Stuttgarter Flughafen zu lesen. Nun knickte Kultusministerin Theresa Schopper ein. So bald wie möglich soll ein Aufkleber auf dem Plakat am Flughafen angebracht werden. So sollen die gekränkten Lehrer wieder beruhigt werden: «Gelandet und gar keinen Bock auf Deine jetzige Arbeit? Hurraaa! Mach was Dir Spaß macht und werde Lehrer*in»

 

Die Erklärung des Kultusministeriums Baden-Württemberg vom 7. August 2023 im Wortlaut:

Anlässlich der Reaktionen zu einem der acht Plakatslogans der aktuellen Werbekampagne wird dieser eine Slogan erweitert. Er heißt dann: «GELANDET UND GAR KEINEN BOCK AUF DEINE JETZIGE ARBEIT? HURRAAA! MACH WAS DIR SPAß MACHT UND WERDE LEHRER*IN». Sobald wie möglich wird ein Aufkleber auf dem Plakat am Flughafen angebracht.

«Es war nie unser Ansinnen, auch nur eine Lehrkraft mit diesem Plakat zu diskreditieren. Bei uns ist niemand überhaupt nur auf die Idee gekommen, Lehrkräfte mit dem Attribut faul in Verbindung zu bringen», sagt Kultusministerin Theresa Schopper, die dies auch gegenüber der GEW und dem VBE deutlich gemacht hat. Schopper fügt an: «Wir am Kultusministerium wissen ganz genau, wie viel Engagement unsere Lehrkräfte täglich für unsere Kinder und Jugendlichen aufbringen und wie aufreibend gerade auch die vergangenen Jahre waren.»

Die Kampagne verfolgt das Hauptziel, Personen, die derzeit nicht als Lehrerin oder Lehrer arbeiten, darauf aufmerksam zu machen, dass sie auch ohne originäre Lehramtsausbildung in den Lehrerberuf wechseln können. «Wir haben Lehrermangel, und die Kampagne ist eine Maßnahme in unserem Bündel, um mehr Lehrkräfte zu bekommen», sagt Schopper.




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