Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – „44,3 Prozent der Kinder in Baden-Baden haben einen ‚intensiven Sprachförderbedarf‘“ – Zum goodnews-Artikel vom 2. März 2023 „Nur 35 Prozent der Familien in Baden-Badener Weststadt sprechen ausschließlich Deutsch“
Baden-Baden, 11.10.2025, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung zu dem goodnews4-Bericht Nur 35 Prozent der Familien in Baden-Badener Weststadt sprechen ausschließlich Deutsch – «Gesundheitsberichterstattung Schulanfänger 2022» liefert erstaunliche Zahlen.
Aus der Einschulungsuntersuchung (ESU) 2022 ging hervor, dass 44,3 Prozent der Kinder in Baden-Baden einen «intensiven Sprachförderbedarf» haben. Im Bereich Weststadt, Oos, Cite, Balg liegt dieser Anteil mit 59 Prozent noch deutlich höher. Dies sind auch die Folgen der Masseneinwanderung von Menschen aus aller Welt, welche zwangsläufig zu einer immer stärkeren sprachlichen Segregation in unserer Gesellschaft führt. In manchen Stadtteilen von Berlin, Duisburg oder Köln leben überwiegend Türken, Afrikaner oder Menschen aus dem Nahen Osten. Viele von ihnen beherrschen die deutsche Sprache gar nicht oder nur rudimentär.
Leider haben etliche Politiker des links-grünen Spektrums immer noch nicht verstanden, dass das Erlernen der deutschen Sprache UNABDINGBARE Voraussetzung für die erfolgreiche Integration von Einwanderern ist. So meinte Volker Beck von den Grünen, Deutsche, die sich unwohl fühlen, weil sie die Menschen aus fremden Ländern nicht verstehen, sollten doch einfach Arabisch oder Türkisch lernen. Auch für den SPD-Politiker Turgut Yüksel scheint das Erlernen der deutschen Sprache eher zweitrangig zu sein: Die Weigerung der hessischen Landesregierung, Türkisch als zweite Fremdsprache an Schulen einzuführen, kritisierte er als «institutionelle Diskriminierung». In Berlin will die rot-rot-grüne Regierung zwecks Verbesserung der Integration an Schulen zukünftig auch Arabisch, Türkisch, Kurdisch und osteuropäische Sprachen unterrichten. Auch die CDU hat es anscheinend akzeptiert, dass viele Einwanderer kein Deutsch sprechen: Im Europawahlkampf 2024 hat sie in Leipzig gleich mal Plakate in arabischer und türkischer Sprache aufhängen lassen. Damit zeigen diese Politiker und Parteien aber, dass sie NICHT begriffen haben, dass Sprachen eben nicht nur ein beliebig austauschbares Medium zur Weitergabe einfacher Alltagsinformationen sind.
Nach dem amerikanischen Soziologen George Herbert Mead (1863-1931) ist Gesellschaft primär ein über eine gemeinsame Sprache ablaufender Prozess der Kommunikation. Sprache ist Symbolisierung von gemeinsam gemachten Erfahrungen und Speicher der kollektiven Erfahrungen einer Gesellschaft. Wer also die Sprache übernimmt, passt nach Mead auch seine Ansichten an das hinter der Sprache stehende gesellschaftliche Leben an. So tendiert der Kommunikationsprozess dazu, «die einzelnen Individuen enger miteinander zu verbinden». Die gemeinsame Sprache strukturiert auch die generellen Erwartungen, welche für alle in einer Gruppe oder Gemeinschaft gelten («the generalized other»). Diese Orientierung am generalisierten Anderen ermöglicht auch, sich in die Rollen der Anderen hineinzuversetzen («taking the role of the other»). Kommunikation über eine gemeinsame Sprache ist demnach unabdingbare Voraussetzung jeglicher Gesellschaft. (George Herbert Mead: Mind, Self and Society, University of Chicago Press, 1934) Diese von Mead beschriebenen gesellschaftlichen Bindungs- und Sozialisationsprozesse können NICHT gelingen, wenn verschiedene Gruppen primär in 5 oder 10 verschiedenen Sprachen kommunizieren und keine gemeinsame lingua franca (Verkehrssprache) existiert.
Daraus folgt: Einwanderer, die sich bemühen, unsere deutsche Sprache zu erlernen, können sich über kommunikative Prozesse in unsere Gesellschaft integrieren. Wer dagegen kein Deutsch lernt, wird sich NIE integrieren. Mit seiner Weigerung, die deutsche Sprache zu erlernen, zeigt er auch unmissverständlich, dass er sich eigentlich gar nicht in unsere Gesellschaft einfinden und einbringen möchte.
Boris Fernbacher
Baden-Baden
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