Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ zu „Badisches Tagblatt“ vom 20. März 2019 - „Meinung und Hintergrund - Leitartikel von Jürgen Volz“ - Ach, wenn er doch geschwiegen hätte!

Baden-Baden, 25.03.2019, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Gertrud Mayer Stellung.

Der neue stellvertretende Chef-Redakteur Jürgen Volz durfte oder sollte (?) auch einmal den Kommentar auf Seite 2 schreiben. Im BT vom 30.1.2019 las man «In eigener Sache»: «BT mit neuem stellvertretenden Chefredakteur... Jürgen Volz (60)... Schwerpunkt ist seither der Bereich Wirtschaft.»

Im Wirtschaftsteil vom 20.03 2019 schrieb Stefan Vetter, Mitglied des News-Pool (BMS) Berlin (Verlag Holtzbrinck), der 22 weitere Regionalzeitungen bedient, den Artikel «Wachstumsprognose halbiert − Wirtschaftsweise sehen Ende der Hochkonjunktur... Praktisch alle Wirtschaftsinstitute haben ihre Erwartungen zuletzt nach unten korrigiert.»

Die Nachrichten waren dem Niveau des BT entsprechend dargestellt und dem Leser sicher verständlich. Aber er rieb sich die Augen, denn auf Seite 2 stand es doch ganz anders. Jürgen Volz, der Wirtschaftsexperte des BT kommentierte: «Keine Schwarzmalerei − Das ist ein Schlag ins Kontor… Auch wenn die Voraussagen der Wirtschaftsforschungsinstitute derzeit noch recht undifferenziert [hoppla! Anmerkung der Schreiberin] daher kommen... Was hat sich … so dramatisch verändert? … Es ist also eher von einer kurzzeitigen Delle auszugehen, als von einer länger anhaltenden Entwicklung.»

Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich. Wem soll hier Sand in die Augen gestreut werden? Die drei Alleineigentümerinnen Eva Ertl, Yvonne Hambruch-Piesker und Xenia Richters werden sicher nicht wegen finanzieller Einbußen und Nöten das Grundstück Stephanienstraße 5, das Synagogengrundstück, verkaufen müssen, und die Mitarbeiter des BT hätten keinen Parkplatz mehr.

Lesen wir die Prognose der Wirtschaftsweisen im Originaltext, von der FAZ am 20.3 2019 zitiert unter der Überschrift: «Der Abschwung-Chor wird immer größer.» «Auch die Wirtschaftsweisen korrigieren ihre Prognose kräftig nach unten. Es gebe zudem ein ‚wesentliches Risiko‘ für die Weltwirtschaft. Das Wachstum der deutschen Wirtschaft hat merklich an Schwung verloren, und nicht zuletzt wegen globaler Risiken ist eine Rückkehr zur Hochkonjunktur derzeit nicht zu erwarten. Das ist Grundtenor der … am Dienstag veröffentlichten Prognoserevision ... Die Sachverständigen rechnen nur noch mit 0,8 Prozent Wachstum im laufenden Jahr; noch im Herbst ging man von 1,5 Prozent aus ... Eine Spirale aus protektionistischen Maßnahmen hätte das Potenzial, die deutsche Wirtschaft in eine Rezession abgleiten zulassen.»

Soweit der kleine Ausschnitt aus dem Gutachten, das dem neu installierten Wirtschaftsredakteur doch verständlich sein müsste. Sein Kommentar ist eine kühne Negierung des Expertenurteils; dazu eine «Ohrfeige» für den Bericht von Stefan Vetter in der eigenen Zeitung.

Warum beschäftigt das BT solche Redakteure? War es eine aus der Not geborene Besetzung auf die Schnelle? Man wundert sich immer mehr über (fehlende!) Inhalte in dieser Zeitung, nach denen man schließlich anderweitig suchen muss. Ist das etwa Absicht der Geschäftsführung? Man wird ja noch fragen dürfen, oder?

Gertrud Mayer
Baden-Baden


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