Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Als Kurstadt Vorbildfunktion in Sachen Luftqualität

Baden-Baden, 28.01.2019, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Monika Spiegel Stellung zum Thema Luftqualität in Baden-Baden.

Zwei Besucher, die in der Vergangenheit unserer schönen Stadt die Ehre erwiesen, genießen bis heute Weltruhm: Paracelsus und Hufeland. Was sie bewunderten, waren natürlich in erster Linie die Heilquellen, aber gleich danach die hohe Luftqualität. Und da der Spruch von Hufeland «Vorbeugen ist besser als Heilen» gerade heute wieder Gültigkeit besitzt und sich die Einsicht durchsetzt, dass ein effizientes und kostengünstigeres Gesundheitswesen nur durch diese Strategie erfolgreich ist, gibt es seit 2015 das «Gesetz zur Prävention und Gesundheitsförderung», erweitert im § 11 Abs. 1 Nr. 3 SGB um die «Erfassung von gesundheitlichen Risiken».

Und damit komme ich zu der Stellungnahme der Gruppe von 113 Lungenfachärzten in der aufgeheizten Stimmung um Grenzwerte durch den Ausstoß von Schadstoffen. Ihr Statement in Ehren, aber es ist eine Minderheit von 2,5 Prozent im Gesamtverband DGP (Fachverband der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin), der ja bzgl. Risiken durchaus eine andere Sichtweise vertritt. An dieser Stelle sei nochmals gesagt: Feinstaubbelastung meint neben den Abgasen auch den Abrieb durch Bremsen und Reifen sowie das Aufwirbeln von Strassenstaub. Der Stressfaktor Lärm addiert sich dazu als sog. «Sekundärrisiko». Auch die ärztliche Berufsgruppe der Kardiologen, hier der wiss. Beirat der «Deutschen Herzstiftung», äußert sich bedenklich. Prof. Dr. Münzel: «Luftverschmutzung kann (neben anderen Risiken d.V'in.) Entstehung von Infarkten beschleunigen». Herzstiftung vermißt Anstrengung von Politik und Industrie. Das Diesel-Fahrverbot in Stuttgart sieht er als folgerichtigen Auftakt für mögliche weitere Verbote.

Für unsere Kurstadt geht es im Grunde nicht mehr um das ob, sondern das wie einer luftqualitätsverbessernden Strategie, das wissen wir alle. Machen wir uns «enkelfähig» durch vorausschauendes Handeln. Dies ist kein Statement gegen den Individualverkehr, doch: «Freiheit ist kein bloßer Spaß und kein Vergnügen, der andere Name für Freiheit lautet vielmehr Verantwortlichkeit», sagte schon früh kein geringerer als Thomas Mann.

Baden-Baden hat schon viel geschafft, und so wird sich auch hier mit dem nötigen Gestaltungswillen eine gute Lösung finden, die der Lebensqualität im Sinne des Gemeinwohls durch eine kluge Verkehrspolitik gerecht wird. Ich mache gerne mit!

Monika Spiegel
Heilpraktikerin und CDU-Stadtratkandidatin
Baden-Baden


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