Baden-Baden, 13.11.2025, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Valentina Steiert Stellung zu dem goodnews4-Bericht Trunkenheitsfahrt von OB Späth – Unfall an der A5 bei Muggensturm – CDU Baden-Baden: «Persönliche Tragödie».

Fast zeitgleich mit der Berichterstattung in goodnews4 und den BNN veröffentlichte die CDU Baden-Baden eine Stellungnahme zur Alkoholfahrt des noch amtierenden Oberbürgermeisters Dietmar Späth. Jeder Mensch mit einem Minimum an Empathie kann sich vorstellen, in welcher persönlichen Ausnahmesituation sich Herr Späth derzeit befindet. Umso befremdlicher ist es, dass ausgerechnet politisch Verantwortliche – allen voran Herr Gernsbeck und Herr Whittaker von der CDU, inzwischen sekundiert von Herrn Bohnert (SPD) und Herrn Schnur (FDP) – offenbar versuchen, aus dieser tragischen Situation politischen Profit zu schlagen. Dieses Verhalten ist nicht nur geschmacklos, sondern schlicht charakterlos. Wer auf das persönliche Unglück eines anderen Menschen springt, um sich selbst zu profilieren, stellt sich moralisch ins Abseits. Das ist kein verantwortungsvolles Handeln, sondern moralisches Kalkül. Es ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die noch an Anstand, Menschlichkeit und Fairness in der Politik glauben.

Dass die Alkoholfahrt Konsequenzen haben muss, stand nie außer Frage. Niemand hat das Gegenteil behauptet. Doch die vorschnellen öffentlichen Statements und das mediale Nachtreten helfen weder der Stadt noch der Sache. Hier wäre Schweigen tatsächlich Gold gewesen. Stattdessen dominieren Selbstinszenierung, Opportunismus und das eiskalte Ausnutzen einer menschlichen Schwäche. Das ist beschämend – nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für das politische Klima in unserer Stadt.

Was bleibt, ist der bittere Eindruck, dass manche lieber über Anstand reden, als ihn zu leben. Die Bürgerinnen und Bürger werden sich merken, wer in schweren Zeiten Haltung bewahrt – und wer nicht. Die nächste Wahl kommt bestimmt.

Valentina Steiert
Baden-Baden

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