Baden-Baden, 10.05.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung zu dem goodnews4-Bericht «Oligarchen-Anfrage» der Baden-Badener SPD − OB Mergen nennt Zahl der Zweitwohnungen russischer Staatsangehöriger.

Die Schlinge um die Oligarchen zieht sich immer enger zu. Soeben wurde in Italien wieder eine Megajacht im Wert von über sechshundert Millionen Euro beschlagnahmt, allein auf die Annahme hin, dass diese Jacht jemand aus dem engeren Zirkel des Kriegsverbrechers Putin gehört. In der Karibik haben die USA ebenfalls eine russische Megajacht beschlagnahmen lassen und gleiches geschah schon in Frankreich, wobei dort sogar bereits Villenanwesen lediglich auf Verdacht hin beschlagnahmt wurden. Warum nicht auch in Deutschland? Aber hier dauert jede Entscheidung wie üblich etwas länger (siehe Waffenlieferungen).

Auch in Baden-Baden gibt es Villenanwesen, die im Verdacht stehen, Putinfreunden zu gehören und diese Vermögenswerte würden sich für einen Vermögensarrest trefflich anbieten, sobald eine entsprechende Regierungsanweisung erfolgt. Allerdings ist zu bezweifeln, dass man in unserem Schlafmützen-Rathaus über diese Vermögenswerte und deren Besitzer überhaupt informiert ist. Falls nicht, könnte man ja eine Volksbefragung durchführen, denn auch diese Wohnungen und Villen haben aufmerksame Nachbarn, die sicher bereitwillig Auskunft geben werden.

Im Bunker des Kremls zu sitzen ist halt nicht so vergnüglich wie rauschende Partys an der Cote d´Azur oder auf Megajachten zu feiern. Aber diese Oligarchen können ja künftig in China, Vietnam, Nordkorea oder Indien ihre Feste feiern. Von diesen Locations sind ihre Frauen/Freundinnen sicher hellauf begeistert. Diese «Damen» kann man im Gegensatz zu ihren Männern aber immer noch in Nobelorten in der Schweiz antreffen. Auf Befragen gab eine dieser Ehefrauen die Auskunft, dass ihre Kreditkarten zwar durch die Sanktionen gesperrt seien, aber das wäre kein Problem, sie zahle alles bar. Auch die Reise sei kein Problem, man könne von Zürich nach Dubai und von dort weiter nach Moskau fliegen. In dieser Kenntnis wird nun international überlegt, auch die Ehefrauen der Oligarchen mit Sanktionen zu belegen. In der Schweiz ist man derzeit auf der Suche nach der Geliebten von Putin, die dort sein Kind zur Welt gebracht haben soll. Toll, ein kleiner Putin mit Schweizer Pass.

Völlig hirnrissig ist jedoch, dass man tatsächlich überlegt, den Kriegsverbrecher Putin zum nächsten G20-Gipfel einzuladen. Aber vielleicht steckt dahinter das Kalkül, dass man kurz vorher Anklage vor dem Kriegsverbrecher-Tribunal erhebt und ihn bei der Konferenz dann pressewirksam verhaftet und nach Den Haag überführt. Ein schöner Traum, der aber leider nicht in Erfüllung gehen wird. Dafür könnte über kurz oder lang aber der Traum vom Arrest der Oligarchen-Vermögen in Deutschland (und auch in Baden-Baden) in Erfüllung gehen.

Wolfgang Holstein
Baden-Baden

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