Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – Bald keine Kutschen mehr in Baden-Baden? – „Stadtrat setzt falsche Prioritäten“
Baden-Baden, 14.05.2024, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Klaus Wolf Stellung.
Die Pferdekutschen sind Teil des Stadtbildes von Baden-Baden. Einen besseren Werbeträger kann man sich doch kaum vorstellen. Dass nun der Stadtrat ab 2026 die Zuschüsse für den Kutschbetrieb streichen möchte, ist nicht ansatzweise nachvollziehbar. Würde man die Regiejagd, die seit Jahrzehnten Verluste bis zu 2 Millionen Euro jährlich schreibt, endlich abschaffen, könnte man viele Projekte in der Kurstadt, die vor dem Aus stehen, weiter betreiben. Die Regiejagd dient nur einem Zweck: Kostenlose Jagdausübung für eine privilegierte Minderheit von ca. 2 Dutzend Forstbeamten, die während der Dienstzeit jagen gehen und ehemaligen Bediensteten der Stadt Baden-Baden. Natürlich nicht kostenlos, sondern auf Kosten der Steuerzahler der Stadt. Hier durfte der Forst sogar 2 Saufänge rechtswidrig errichten, die ca. 70.000 Euro gekostet haben – ohne Zustimmung des Stadtrats. Erlös: 200 Euro. Wo bleibt da die Verhältnismäßigkeit? Das ist durch nichts zu rechtfertigen. Würde man die Jagd in Baden-Baden verpachten, könnte man – statt erheblicher jährlicher Verluste – einen deutlichen Gewinn p.a. erzielen.
Wenn der Stadtrat beim Kutschbetrieb den Rotstift ansetzt, dann muss man endlich auch bei der im ganzen Land nicht vergleichbaren Regiejagd die jährlichen Kosten unter die Lupe nehmen, die deutschlandweit einmalig und nicht ansatzweise vertretbar sind. Mit 2 Millionen Euro p.a. lassen sich 40 (!) vergleichbare Projekte weiter betreiben. Die Zuschüsse für einen Anblick, den viele immer schon mit Baden-Baden verbinden sind nur ein Bruchteil der Kosten, die durch die Regiejagd jedes Jahr entstehen. Ein Großteil der Magie von Baden-Baden würde durch Streichung der Zuschüsse unwiederbringlich verloren gehen. It`s not magic!
Klaus Wolf
Sinzheim
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