Baden-Baden, 17.05.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Kirsten Maurer-Fritz Stellung.

Ich wende mich an Sie wegen der neuen Sporthalle des Kinder- und Jugendheims. In der Baden-Badener Presse ist die Begeisterung über die Halle groß. Doch diese Begeisterung ist vollkommen unberechtigt!

Sicher ist es gut und richtig, dass die Kinder eine neue Halle bekommen haben. Doch WAS man dort gebaut hat, ist vollkommen unverständlich.

In der BNN ist am 11.5. zu lesen, die neue Halle sei energieeffizient. Sicher ist sie effizienter als die alte Halle, die vor 60 Jahren gebaut wurde. Doch die neue Halle entspricht in keiner Weise den heutigen Anforderungen an den Klimaschutz:

Sie verfügt über nahezu kein Tageslicht. Die Kinder müssen schon während des Schulbetriebes am Morgen in einer beleuchteten Halle trainieren. Eine Turnhalle, die dauerhaft eine Beleuchtung benötigt, ist sicher nicht energieeffizient!

Die alte Halle von der gleichen Stelle aus fotografiert. Foto: Kirsten Maurer-Fritz

Und die Umkleide- und Sanitärräume liegen unterhalb der Oberfläche, ohne Tageslicht und Belüftung. Auch hier ist eine ständige Beleuchtung der Räume notwendig. Ebenso wie eine aufwändige Belüftung, deren Technik unschwer auf dem Dach zu erkennen ist. Auch dies entspricht nicht den heutigen Ansprüchen an den Klimaschutz.

Erneuerbare Energien, wie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, suchen sie an dem neuen Gebäude vergebens.

Wie man also hier von einer energieeffizienten Halle sprechen kann, ist mir rätselhaft.

Auch ist in diesem Artikel zu lesen, die Halle füge sich «ein wenig asymmetrisch in das Gelände» ein. Hätte die Autorin des Artikels sich die Mühe gemacht, das Gebäude nicht nur von der offiziellen, und einzigen einigermaßen schönen Seite, zu betrachten, hätten sie leicht erkennen können, dass sich dieser überdimensionierte Klotz keineswegs harmonisch einfügt.

Dieses Gebäude ist ein Ärgernis für die Anwohner und auch für Spaziergänger, liegt es doch direkt am Weinweg und an der Strecke zwischen Arboretum und Kloster Lichtental.

Wie so ein Gebäude, dessen Dach eher einer Industriehalle gleicht, in der heutigen Zeit und im eher ländlichen Lichtental gebaut werden konnte, ist nicht nur mir schleierhaft. Oft genug werden wir als Anwohner darauf angesprochen, wie scheußlich diese Halle aussieht.

Die Begeisterung für diese Halle, die in der örtlichen Presse immer wieder hervorgehoben wird, kann ich daher nicht nachvollziehen.

Der Blick von oben auf das Dach der neuen Halle. Foto: Kirsten Maurer-Fritz

Auch ist in besagtem Artikel zu lesen, die Halle sei «nicht so überdimensioniert wie die Anwohner im Vorfeld befürchtet hatten». Das ist sie aber durchaus. Herr Maier, der kaufmännische Geschäftsführer des KJH, durfte im Vorfeld öffentlich behaupten: Die neue Halle wird etwas größer und wird an der gleichen Stelle gebaut. Tatsächlich ist die neue Halle fast fünfmal so groß, und steht eben nicht an der gleichen Stelle, sondern zur angrenzenden Wohnbebauung verschoben.

Nun, die Halle steht, daran wird sich nichts ändern. Was ich aber unglaublich finde, ist, wie die offensichtlichen Tatsachen in der örtlichen Presse so verdreht dargestellt werden.

Vielleicht finden Sie ja die Zeit, sich dieses neue Gebäude einmal in Ruhe von verschiedenen Seiten anzuschauen und sich einen eigenen Eindruck zu machen.

Kirsten Maurer-Fritz
Baden-Baden

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