Baden-Baden, 08.02.2025, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Martin Müller-Petersen Stellung zu dem goodnews4-Bericht OB Späth zu SWR-Kahlschlag in Baden-Baden – «Schmerzlicher, aber nachvollziehbarer Schritt».

Dass ein Oberbürgermeister in der Regel keine Ahnung vom Unternehmertum hat, mag ja noch angehen, dass sich aber auch ein angeblicher Betriebswirt hinter die Fichte führen lässt ist ein trauriges Beispiel von welchen «fähigen» Politikern und Gemeinderäten Baden-Baden regiert wird.

Am Beispiel SWR wird überdeutlich aufgezeigt, wie man einen Standort ohne großes Aufsehen zuerst reduziert und dann endgültig schließt. Zunächst lässt man die Betriebsstätte vergammeln, um dann später behaupten zu können, es lohne sich nicht mehr in diesen Standort zu investieren. Dann verlegt man den Standort so weit weg, dass die am bisherigen Standort beschäftigten Mitarbeiter wegen der langen Anfahrtszeiten auf eine Weiterbeschäftigung verzichten und sich abfinden lassen. Somit hat man ohne große Probleme zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen ist man den ungeliebten, weil zu teuren Standort los und zugleich auch noch einen Großteil der Mitarbeiter, die man in den neuen voll investierten Betriebstätten ohnehin nicht mehr benötigt.

Das ganze wird dann noch wortreich und mit mündlichen Versprechen garniert die natürlich nicht eingehalten werden, und falls erforderlich mit einer Statistenrolle in einer drittklassigen Seifenoper versüßt.

Wer sich über die Sachlage genauer informieren will, dem seien die diversen diesbezüglichen Artikel in den goodnews4 empfohlen.

Auch damals wurde versprochen, diesen Medienstandort trotz reduzierter Fläche aufrechtzuerhalten und zu ertüchtigen, was sich heute als glatte Lüge herausstellt. Ebenso wie die Lüge, man wolle Wohnungen für junge Familien schaffen. Geschaffen wurden jedoch hochpreisige Eigentumswohnungen für gut Betuchte. Daran kann auch die betretene Entschuldigung, man sei vom SWR und vom Bauträger über den Tisch gezogen worden, nichts beschönigen.

Bei den Vorgängen um den SWR drängen sich Parallelen zum Klinikum Mittelbaden auf. Auch dort wird behauptet, dass sich Investitionen in den bisherigen Standort nicht mehr lohnen und man deshalb mit einem Neubau gut beraten wäre. Welche «Zuckerl» dort an die Entscheider verteilt werden ist nicht bekannt, aber anzunehmen. Vielleicht eine kostenlose Blinddarm-OP oder ähnliches.

Martin Müller-Petersen
Baden-Baden

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