Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – „Betrachtungen zum bezahlten Fußball“ – „FC Bayern am Tabellenende bewundern“
Baden-Baden, 13.03.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung.
Am Wochenende habe ich mir, obwohl kein ausgewiesener Fußball-Fan, die kostenlose Berichterstattung über die 1. Bundesliga im öffentlich-rechtlichen TV angesehen und mir dabei so meine Gedanken gemacht. Das beginnt schon damit, dass man im TV einen Zusammenschnitt aller wichtigen Ereignisse der einzelnen Spiele sehen kann, ohne eineinhalb Stunden langweiliges Hin- und Hergerenne von nur zwei Mannschaften ansehen zu müssen. Gleichwohl hat es scheinbar eine gewisse Faszination der Heimmannschaft im ausverkauften Stadion bei jedem Sauwetter und unter Entrichtung von Eintrittsgeldern zwischen 40 Euro und 80 Euro zujubeln zu dürfen, wohl wissend, dass man mit seinem bescheidenen Beitrag die Millionengehälter der Protagonisten finanziert.
Es stimmt nachdenklich, dass auf der einen Seite die Gewerkschaft mit allen möglichen Argumenten Gehaltserhöhungen von ein paar hundert Euro im Monat für die gebeutelte Arbeitnehmerschaft fordert, auf der anderen Seite sich unter den Zuschauern in den Fußballstadien aber sicher viele tausend Gewerkschaftsmitglieder befinden, die problemlos einen Teil ihres Einkommens für ihre Lieblinge opfern.
Aber zurück zum Fußball. Bei Beobachtung der Mannschaften habe ich mir die Frage gestellt, warum noch kein Superreicher auf die Idee gekommen ist, den 1. FC Weltverein oder so ähnlich zu gründen. Der Ausländeranteil in der 1. Fußball-Bundesliga beträgt 53,6 Prozent. Zu Beginn der Bundesliga gab es die Vorschrift, dass in einer Mannschaft nur zwei Ausländer spielen dürfen. Diese Regel wurde dann ab 1992 auf drei Spieler erhöht und ab 2006 ganz aufgegeben. Das war der Anfang der unglücklichen Auswüchse im bezahlten Fußball, die wir heute beklagen und auch der Niedergang der deutschen Nationalmannschaft. Die reichen Vereine kauften alles zusammen, was Erfolg versprach, und scheuten sich auch nicht, die im Nachwuchskader anderer deutscher Vereine mühsam zu guten Spielern herangezogenen Talente diesen einfach wegzukaufen, die dann oftmals aber über die Reservebank nicht hinauskamen, weil man für diese Position einen besseren Ausländer gefunden hat.
Wenn man heute wieder eine Ausländerbeschränkung einführen würde, dann könnte man beispielsweise den FC Bayern nicht an der Tabellenspitze, sondern eher am Tabellenende bewundern. Soviel zum «mia san mia» dieses ehemals bayerischen Traditionsvereins.
Wolfgang Holstein
Baden-Baden
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