Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – „Dafür hätte Trump den Friedensnobelpreis verdient“
Baden-Baden, 03.11.2025, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung zu dem goodnews4-Bericht «Kollektiv Palestina 67» demonstriert am Samstag – Auf der Europabrücke zwischen Strasbourg und Kehl.
Endlich ist es Donald Trump gelungen, Frieden im Nahen Osten zu schaffen: Die letzten von der Hamas verschleppten Geiseln wurden freigelassen und die israelische Armee hat sich aus dem Gazastreifen zurückgezogen. Dafür hätte Trump den Friedensnobelpreis verdient. Nun gilt es, tragfähige und dauerhafte Perspektiven für Gaza und seine Nachbarn zu entwickeln. Stabile politische Strukturen müssen etabliert, das zerbombte Land wieder aufgebaut werden und vor allem eine funktionierende Wirtschaft entstehen. Die zentrale Frage ist daher: Wie kann Gaza Institutionen erhalten, die den Menschen mehr Freiheit, positive Anreize und Chancen bieten, ihre Produktivität zu entfalten? Die Standardantwort der Politik auf diese Frage lautet meist: Zweistaatenlösung und ein demokratisches System installieren. Doch gerade im Nahen Osten zeigt sich, wie schwer sich dort Demokratien etablieren lassen. Häufig degenerieren diese nach kurzer Zeit wieder zu Autokratien.
Für Gaza wäre ein ganz anderer Ansatz erfolgversprechender. Die Schaffung von Stadtstaaten: Alle Stadtstaaten – ob Singapur, Macau, Monaco, Hongkong, Liechtenstein oder die Glieder der Vereinigten Arabischen Emirate – sind relativ zu ihrem Umland vor allem wirtschaftlich erfolgreich. Das hat folgende Gründe: In kleinen Stadtstaaten können Bürger und Unternehmen schneller auf eine bessere oder schlechtere Politik ihrer Regierung reagieren. Besonders empfindlich reagieren sie auf hohe Abgaben, Regulierungen und Einschränkungen. Deshalb halten Stadtstaaten meist die Steuersätze tief und sorgen für attraktive Rahmenbedingungen zur Ansiedlung von Unternehmen. Wirtschaftliche Offenheit ist für Stadtstaaten überlebenswichtig. Entsprechend verfolgen sie meist eine liberalere Handels- und Wirtschaftspolitik als Flächenstaaten. Der Gazastreifen hat eine für Stadtstaaten wichtige verkehrsgünstige Lage. Er verfügt über potenziell gute Häfen mit kurzen Seewegen zu zahlreichen Handelspartnern und grenzt an Israel, das wirtschaftlich erfolgreichste Land im Nahen Osten. Bereits vor rund 2000 Jahren liefen wichtige, von Indien bis Europa führende Handelsrouten über Gaza. Dort wurde mit Weihrauch, Parfüm und anderen Luxusgütern gehandelt. Vor der Küste Gazas liegen außerdem riesige bisher ungenutzte Gasvorkommen von ungefähr 30 Milliarden Kubikmetern.
Um der Bevölkerung des Gazastreifens eine bessere Zukunft zu ermöglichen, wären folgende Schritte notwendig: Die Hamas muss vollständig entwaffnet werden und den Gazastreifen verlassen, da kein Unternehmen sich in einem Gebiet ansiedelt, wo ständig gewalttätige Konflikte ausbrechen. Gaza muss in einen oder sogar mehrere Stadtstaaten gegliedert werden, die vom Rest der palästinensischen Autonomiegebiete unabhängig sind. Um in diesen Stadtstaaten politische Stabilität zu gewährleisten, müssten sie für mindestens 10 Jahre unter internationale oder US-amerikanische Verwaltung gestellt werden. Israel müsste dann die Mobilitätsbeschränkungen für die Bevölkerung dieser Stadtstaaten aufheben und ihnen einen freien Zugang zum offenen Meer und Flugverkehr gestatten. Unter solchen günstigen Rahmenbedingungen könnten sich IT-Unternehmen, Banken und hochqualifizierte Fachkräfte aus aller Welt in diesen zu gründenden Stadtstaaten mit niedrigen Steuersätzen ansiedeln, und der ganzen Region und ihrer Bevölkerung zu einer wirtschaftlichen Blüte verhelfen.
Boris Fernbacher
Baden-Baden
Quellen:
1.) Reiner Eichenberger und David Stadelmann: New Singapur im Nahen Osten / Gaza sollte ein Stadtstaat werden, in Die Weltwoche, Nummer 40, 2. Oktober 2025, Seite 54 und 55
2.) Infosperber: Plan aus Netanjahus Büro: «Gaza 2035» als globaler Handelsplatz; www.infosperber.ch
3.) Rainer Herman: Wirtschaftlich könnte Palästina überleben, in FAZ vom 30.09.2025; www.faz.net
4.) Der Freitag: Ein Gasfeld vor der Küste Gazas wartet seit 25 Jahren darauf, erschlossen zu werden; www.freitag.de
5.) Business Punk: Gaza 2.0: Wirtschaftsdeal als Friedensplan – Trump setzt auf Cash statt Kalaschnikow; www.business-punk.com
6.) Jüdische Allgemeine: Der 20-Punkte-Plan für Gaza und den Nahen Osten im Wortlaut; www.juedische-allgemeine.de
Wenn Sie auch einen Leserbrief an die Redaktion senden möchten, nutzen Sie bitte diese E-Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
In Ausnahmefällen veröffentlicht goodnews4.de Leserbriefe auch unter einem Pseudonym. Die tatsächliche Identität des Verfassers ist goodnews4.de in jedem Fall bekannt.
«Spielregeln» für Leserbriefe an goodnews4.de
Die Leserbriefseite «Meine Meinung» bieten ein Meinungs- und Diskussionsforum, für das es auch einiger «Spielregeln» bedarf. Diese Regeln, die zum Teil vom Presserecht und sonstigen Rechtsvorschriften vorgegeben sind, sollten diesen Maßgaben folgen. Leserbriefe geben die Meinung der Leser wieder, nicht die der Redaktion.
1. Der Verfasser eines Leserbriefes ist für diesen juristisch verantwortlich. Allerdings liegt bei goodnews4.de die publizistische und presserechtliche Verantwortung.
2. Ein Leserbrief darf scharfe Wertungen, Überspitzungen und deftige Kritik im Rahmen des öffentlichen Meinungsstreits enthalten. Beiträge, die Beleidigungen, falsche Tatsachenbehauptungen, Verleumdungen, persönliche Diffamierungen, drastisch überzogene Kritik an Personen enthalten oder das Andenken Verstorbener verunglimpfen, werden nicht veröffentlicht. Das gilt auch für Beiträge, die so genannte Schmähkritik enthalten. In diesem Zusammenhang: Gute Argumente überzeugen am besten. goodnews4.de veröffentlicht jeden Leserbrief, der diese Voraussetzungen erfüllt.
3. Leserbriefe sollten sich mit aktuellen Angelegenheiten von öffentlichem Interesse beschäftigen. Private Auseinandersetzungen werden aus redaktionellen, juristischen und presserechtlichen Gründen nicht veröffentlicht.
4. Anonyme Schreiben werden nicht veröffentlicht. Bei Pseudonymen muss die tatsächliche Identität des Verfassers bei goodnews4.de bekannt sein. Bei der Veröffentlichung eines Beitrags werden Vor-, Nachname und Wohnort genannt.
5. Beiträge von politischen Mandats- und Funktionsträgern, Vertretern von Organisationen, Verbänden, Institutionen und ähnlichen sind auf dieser Seite nicht vorgesehen, es sei denn sie antworten auf einen Leserbrief. Die genannten Vertreter haben andere Möglichkeiten, ihr Anliegen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen – zum Beispiel im redaktionellen Teil durch Pressemeldungen u.a.
6. Titelvorschläge (Überschriften) nehmen wir gerne entgegen, grundsätzlich entscheidet über die Titelsetzung aber die Redaktion.
7. Leserbriefe sollten elektronisch als E-Mail übermittelt werden und müssen die vollständige Adresse des Einsenders enthalten. Darüber hinaus benötigen wir eine Telefonnummer für eventuelle Rückfragen.
8. Der Einsender sollte erwähnen, worauf sich sein Beitrag bezieht. Sollte er sich auf einen goodnews4-Artikel beziehen, bitte mitteilen, wann dieser erschienen ist.
9. Für die Länge von Leserbriefen hat unsere Redaktion ein Limit von 2.000 Zeichen inkl. Leerzeichen gesetzt.
Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.







