Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Das Geschenk für die neue Verlegerin Xenia Richters: ein Cousin und eine Cousine!

Baden-Baden, 13.12.2018, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Gertrud Mayer Stellung.

Heute ist der Tag der Heiligen Lucia, der Leuchtenden, der Lichtträgerin, die vor allem im dunklen Norden Europas Licht in den Winter bringen soll. So geht es auch mit dem großen, dunklen Loch in der Biographie des Ottoheinz Ertl. Die im Trüben liegenden 40er Jahre des letzten Jahrhunderts füllen sich mit einem von ihm selbst, handschriftlich verfassten Lebenslauf, der offiziell von ihm verlangt wurde.

«Geboren am 11. September 1911 in Erfurt als Sohn des Apothekers August Ertl und seiner Ehefrau Georgine, geb. Blum, beide katholisch. … Ich besuchte die höhere Schule … in Mannheim, wo ich die Reifeprüfung 1931 ablegte. … Da in Deutschland bei dem Aufbau der Wehrmacht Ärzte gesucht wurden und man mir ein Fachstudium für Frauenheilkunde versprach, auch die sonstigen Bedingungen günstig waren (z.B. frühe Heirat), so meldete ich mich 1935 bei der Wehrmacht und wurde auch angenommen. … 1938 wurde ich nach Lübeck versetzt, … 1938 heiratete ich Gertrud Speckert, die Tochter des Rechtsanwalts Wendelin Speckert aus Wiesloch/Heidelberg. 1939 wurde uns eine Tochter und 1941 ein Sohn geboren.

Im Krieg war ich vom 1. September 39 bis März 1942 als Adjudant des Divisionsarztes der 269. Inf. Div. eingesetzt. … März 1942 wurde ich Blasen- und Nierenkrank und kam in die Heimat. Ende 1942, nach meiner Gesundung, wurde ich auf Wunsch nach Afrika versetzt und wurde dort Kompaniechef der San. Komp. 2/200, mit der ich am 11. Mai 1943 in Gefangenschaft kam.

Politisch bin ich nie tätig gewesen. Ich habe nie der Partei angehört. … aber schon bald nach 1933 hatte ich selbst Schwierigkeiten, da mein Schwiegervater aktiver Parteifunktionär der Zentrumspartei in Baden war. … Allerdings erhielt meine Braut ein schlechtes Leumundszeugnis … und diese Tatsache hat mir … geschadet.

1942, als meine Wohnung in Lübeck … zerstört wurde, zog ich mit meiner Familie nach Baden-Baden. Ich bezog dort eine Wohnung in der Ebersteinstr. 20, in der auch der Jude Karl Mayer wohnte. Diese Tatsache und mein Verkehr mit Herrn Mayer, der bei uns öfter zu Gast war, trug sowohl mir wie meiner Frau manche Unannehmlichkeit ein. Unser Verhältnis zu Herrn Mayer war das beste. Das ist in groben Zügen mein Lebenslauf. Der Inhalt entspricht der Wahrheit. Dr. med. Ottoheinz Ertl»

Jetzt tun sich viele Fragen auf, die Eva Ertl, geb. Hambruch beantworten müsste. Durften ihre Stiefkinder 1970 an der Beerdigung ihres Vaters teilnehmen? Sind sie erbrechtlich bedacht worden? Gibt es heute wirklich nur drei «Allein-Eigentümerinnen» des verschachtelten Konzerns «Ertl, Hambruch-Piesker &Richters» mitsamt Badischem Tagblatt, Badischem Druckhaus, dem Zeitungsvertrieb und dem Immobilienvermögen auf Sophien- und Stephanienstraße, inclusive Synagogengrundstück? Wo ist Eva Ertls Vorgängerin Gertrud Ertl geblieben? Wo ihre Stiefkinder?

1942 zog diese erste Ertl-Familie nach Baden-Baden, ganz in die Nähe des Hofdruckerei-Verlegers Hermann Koelblin (Bernhardstr.). In welchem Zusammenhang stand dessen überraschender Tod am 1.6.1943, um 10:45 Uhr, bereits kremiert und beigesetzt am 3.6.1943 um 15:00 Uhr? Ein merkwürdiger Zufall − oder? Sah Hermann Koelblin eine unehrenhafte Zukunft voraus?

Im Heute ist alles anders: drei Alleineigentümerinnen des «BT-Konzerns», davon eine als frischgebackene Verlegerin: Xenia Richters. Ebenso aktuell innerhalb eines Tages die Ablösung des langjährigen Chefredakteurs Markus Langer «mit sofortiger Wirkung». Sein Nachfolger Michael Brenner stammt aus Elchesheim-Illingen und wird sicher das Lokalkolorit des BT vergrößern. Die neue Verlegerin schreibt unter dem Kürzel «XE», lässt sich zum Artikel auch ablichten, um ihre selbstbezogenen Lobeshymnen drucken zu lassen. Zum 1.1.2019 wird sicher eine weitgehende Änderung der Organisationsstruktur des «BT-Konzerns» geplant. Wird RA Metzmaier auch dafür der rechte Berater sein? Will Eva Ertl 2019 ihren 90. Geburtstag befreit von allen Lasten genießen? Das sind interessante Fragen, die der Klärung harren.

Es gibt subjektive und objektive Wahrheiten. Muss Eva Ertl dieses Gewirr von zweifelhaften Wahrheiten nicht endlich klären? Verjähren wird so etwas jedenfalls ethisch-moralisch nie − oder?

Gertrud Mayer
Baden-Baden


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