Baden-Baden, 14.11.2025, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung zu dem goodnews4-Bericht Baden-Baden vor monatelanger Hängepartie – SPD-Stadtrat Sven Bohnert schließt Kandidatur als Oberbürgermeister nicht aus.

Der alte OB ist noch nicht aus seinem Amt entfernt, da drängen schon Kandidaten für seine Nachfolge ins Rampenlicht. Gemach, gemach, kann man den Bürgern von Baden-Baden nur raten. Auch wenn die Suche nach einer geeigneten Persönlichkeit etwas länger dauert, sollte man sich nicht wieder in ein Abenteuer stürzen. Diesmal muss es der oder die Richtige sein, der oder die das Zepter fest in die Hand nimmt und damit auch mal um sich schlägt, wenn es sein muss. Jedenfalls sei von Personen mit Parteizugehörigkeit gewarnt. Besser ist ein parteiloser Kandidat. Es gibt auch gute Beispiele, wie den OB von Tübingen, Boris Palmer, der seine Partei verlassen hat, weil er die Interessen seiner Stadt über den lästigen Parteienproporz stellte. Es ist allgemein bekannt, was er in Tübingen mit seinen 92.000 EW leistet, und das wird von den Bürgern anerkannt und durch Wiederwahl honoriert.

So eine Persönlichkeit benötigen wir auch in Baden-Baden und keinen Selbstdarsteller oder einen Karrieristen von Fernab, der keinen Bezug zu Baden-Baden hat, oder einen (woanders gescheiterten) Politiker, der dem Proporz seiner Partei unterworfen ist. Wir brauchen keinen Fachmann im Kommunalrecht, dafür gibt es im Rathaus eine Rechtsabteilung und auch andere Abteilungen sind teils mit profunden Fachleuten besetzt. Was wir brauchen, ist ein Wirtschaftsfachmann, der das Rathaus und die Stadt führt wie eine Firma, wobei der Gemeinderat die Position eines Betriebsrats übernimmt. Dann weht dort ein anderer Wind, was einigen Personen aus dem Rathaus-Dunstkreis, die überhöhte Gehälter für marginale Leistung kassieren, nicht gefallen dürfte. Allerdings besteht dann eventuell die Chance, irgendwann von den extremen Schulden herunterzukommen.

Wolfgang Holstein
Baden-Baden

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