Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – Desaster Neues Schloss Baden-Baden – „Sollte auf der Basis des Grundgesetzes gelöst werden“
Baden-Baden, 24.06.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Peter Hank Stellung zu dem goodnews4-Bericht 20-jähriges Trauerspiel um das Neue Schloss in Baden-Baden – Rathaus gibt sich mit wenig zufrieden – «Verkehrssicherungsmaßnahmen im öffentlichen Raum».
Das Desaster mit dem Neuen Schloss sollte auf der Basis des Grundgesetzes gelöst werden. In Art. 14 heißt es bekanntlich: «Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen...Eine Enteignung ist nur zum Wohl der Allgemeinheit zulässig.» In Art. 15 wird ferner auf die Möglichkeit der Überführung in Gemeineigentum auf dem Wege einer Vergesellschaftung hingewiesen.
Die Art und Weise, wie die jetzige Eigentümerin des Neuen Schlosses mit dem für Baden-Baden zentralen Kulturgut umgeht, gereicht zum Schaden der Allgemeinheit in einer Weltkulturerbestadt, weshalb eine Enteignung zulässig wäre. Die Anlage mit Florentinerberg gehört daher in Gemeineigentum überführt. Da die Stadt Baden-Baden die Übernahme aber nicht allein stemmen kann, sind das Land und die Landesstelle «Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg» in die Pflicht zu rufen.
Das Desaster dauert nicht erst seit 20 Jahren. Die Republik Baden hat es nach dem 1. Weltkrieg versäumt, die badische Markgrafenfamilie zu enteignen. Daher konnte diese nicht nur das Neue Schloss an die jetzige Eigentümerin 2003 verscherbeln, sondern im Vorfeld das im Schloss einstmals vorhandene, authentische Inventar 1995 gewinnbringend unter den Hammer bringen. Daher trägt die Markgrafenfamilie, von der eigentlich Verständnis und Fürsorge für badisches Kulturgut zu erwarten gewesen wäre, die Hauptverantwortung für die heutige Misere. Die jetzige Eigentümerin kann sich bei ihren markgräflichen Standesbrüdern auf Schloss Salem bedanken, sollte es die Öffentlichkeit tatsächlich schaffen, das Neue Schloss zu retten und als kulturelles Allgemeingut zu vergesellschaften.
Peter Hank
Baden-Baden
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