Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – „Die Schatzinsel“ – „Dies in die heutige Zeit und speziell auf Baden-Baden übertragen“
Baden-Baden, 10.10.2025, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung zu dem goodnews4-Bericht Noch ein Griff in die Stadtkasse – OB Späth erhält monatlich 1.700 Euro für «erhöhten persönlichen Aufwand» – SPD-Stadtrat Sven Bohnert fordert Rückzahlung.
Wer erinnert sich nicht aus seiner Jugendzeit an den Abenteuerroman «Die Schatzinsel» von Robert Louis Stevenson aus dem Jahr 1883? Was damals als Märchen unter das Publikum gebracht wurde, könnte heute als Tatsachenbericht die Spalten der Medien füllen. Da ist von einem Piraten-Kapitän (Bundeskanzler) die Rede, der mit seinen Offizieren (Kabinett) und Mannschaft (Bundestag) friedliebende Menschen (Volk) überfällt, bis auf die nackte Haut ausraubt (Steuern und Abgaben), dann seinen Schatz (Steuern) in seine Räuberhöhle (diverse Ministerien) bringt und dort die Beute an seine Getreuen (Ministeriale, Beamte und andere) verteilt (satte Gehaltserhöhungen für Alle). Und wenn die Beute (Steuern) dann verprasst war, dann begab man sich wieder auf Kaperfahrt und suchte neue Opfer die man schröpfen konnte.
Dies in die heutige Zeit und speziell auf Baden-Baden übertragen fragt sich der unbedarfte Bürger, warum einige der Obrigkeit nahestehende Personen so exorbitant hohe Gehälter beziehen, die in keinem Verhältnis zu den gebotenen Leistungen stehen. Wieso erhält ein Klinik-Chef fast 400.000 Euro Gehalt pro Jahr, obwohl er seit Jahren nur steigende Millionenverluste produziert? Oder wieso erhält eine Touristik-Chefin an die 200.000 Euro Gehalt pro Jahr, obwohl die Touristenzahlen, und hier insbesondere der betuchten Touristen, ständig rückläufig sind, oder als Event-Chefin lieber einen preislich günstig zu habenden Versager einlädt statt eine renommierte Persönlichkeit mit fundiertem Fachwissen. Ähnliches gilt für den BKV-Chef sowie den Spielbanken-Chef, die mit ihren Aufgaben mangels Fachwissens weit überfordert und demzufolge zu hoch bezahlt sind. Zwar kann man sich als Bürger ärgern, aber leider nichts ändern. Diese Seilschaft (in Köln auch Klüngel genannt) hält eisern zusammen und achtet peinlich darauf, dass Außenstehende, also das Volk, keinen Einblick in diese Strukturen erhält und sie demzufolge auch nicht sprengen kann. Einfluss hat man lediglich bei der Wahl des Oberbürgermeisters und das war diesmal leider ein Griff ins Klo. Ein OB, der das eigene Wahlvolk verrät, indem er den für Baden-Baden lebenswichtigen Klinikstandort an eine unbedeutende Nachbargemeinde vergibt und nachdem er diese glanzvolle Tat vollbracht hat, sich in einen endlosen Krankenstand verabschiedet und wohl wegen Dienstunfähigkeit auch nicht mehr im Rathaus erscheinen wird. Das wäre nach seiner bisherigen Tätigkeit zu urteilen allerdings auch kein Schaden.
Völlig unverständlich ist aber auch das Verhalten des Gemeinderats, der viele der falschen Entscheidungen speziell hinsichtlich Personal und Gehälter mitgetragen hat. In diesem Kreis gibt es zwar einige wenige profilierte Fachleute, denen es aber leider nicht gelungen ist, die tumbe Mehrheit im Gemeinderat von ihrer falschen Entscheidung abzubringen. Während ein Fußball-Trainer schon nach drei verlorenen Spielen im hohen Bogen rausfliegt, können Politiker und denen nahestehende Personen jahrelang ihr zu hoch bezahltes Unwesen treiben. Ist so etwas in Ordnung?
Zusammenfassend ist also festzustellen, dass die dilettantischen Eskapaden der vorgenannten Personen von uns, also den Bürgern bezahlt werden. Wir haben aber keinen Einfluss auf die Höhe der Gehälter bzw. können Entlassungen wegen Unfähigkeit nicht durchsetzen. Dieses System ist krank und wird eines nicht mehr so fernen Tages in sich zusammenbrechen. Dann wird es für einige Personen ein böses Erwachen geben. Siehe auch Leserbrief des Wutbürgers Riemer goodnews4 vom 07.10.2025 und getreu dem alten Sprichwort «Hüte dich vor der Wut eines geduldigen Menschen» (John Dryden 1681).
Wolfgang Holstein
Baden-Baden
Wenn Sie auch einen Leserbrief an die Redaktion senden möchten, nutzen Sie bitte diese E-Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
In Ausnahmefällen veröffentlicht goodnews4.de Leserbriefe auch unter einem Pseudonym. Die tatsächliche Identität des Verfassers ist goodnews4.de in jedem Fall bekannt.
PDF «Spielregeln» für Leserbriefe an goodnews4.de
Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.