Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Es muss doch irgendwelche Frauen geben, die in den vergangenen Jahrzehnten Lobenswertes für Baden-Baden geleistet haben“

Baden-Baden, 25.05.2024, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung zu dem Leserbrief von goodnews4-Leserin Astrid Sperling-Theis Leserbrief «Meine Meinung» – «Nur Gutbetuchte können die Ehrenbürgerwürde bekommen» – «Ich halte die vier vorgestellten Herren durchaus für ehrenwerte Bürger, aber…».

Boris Fernbacher kandidiert auf der Liste der AfD für die Kommunalwahl in Baden-Baden.*

Liebe Frau Sperling-Theis,

obwohl ich Mitglied und Kandidat der AfD Baden-Baden für die Gemeinderatswahl am 9. Juni bin, weder eine Frauenquote befürworte und mit Ihnen als ehemaliger Stadträtin von Grüne/Bündnis 90 wohl nur wenige gemeinsame politische Überzeugungen und Ziele teile, stimme ich Ihrem Leserbrief voll zu. Sie haben es treffend auf den Punkt gebracht: Warum werden fast immer nur männliche und vermögende Unternehmer mit der Ehrenbürgerwürde unserer Stadt bekränzt? Es muss doch auch irgendwelche Frauen geben, die in den vergangenen Jahrzehnten Lobenswertes für Baden-Baden geleistet haben und dafür diese Auszeichnung verdient hätten. Und gibt es denn keine finanziell weniger gut betuchten Bürger, welche sich vorbildlich für Baden-Baden engagiert haben?

 

In den Jahren 2016 und 2017 habe ich mich – wie viele Männer und Frauen aus Baden-Baden auch – über die Caritas in der Flüchtlingshilfe engagiert: Begleitung bei Behördengängen und Arztbesuchen, Hilfe beim Ausfüllen von Formularen, Nachhilfe beim Deutsch lernen und auch mal gemeinsam einen Ausflug machen. Wenn man die Aufgabe ernst nimmt, hat man da ne Menge zu tun. Ich bereue (obwohl ich die Masseneinwanderung von Wirtschaftsflüchtlingen natürlich entschieden ablehne) die mit einem freundlichen jungen Mann aus dem syrischen Aleppo verbrachte Zeit und die Mühen der Flüchtlingsbegleitung dennoch nicht. Aber was bekommt man von der Caritas oder der Stadt dafür an Anerkennung? Gar nichts! Noch nicht mal für die eigenen finanziellen Aufwendungen (Fahrtkosten, Karten für ein gemeinsamen Konzertbesuch, usw.) erhält man auch nur einen lumpigen Cent. Das Einzige war dann an Weihnachten ein Dankesbrief von der Caritas mit einem Stückchen Schokolade.

Es gibt viele Menschen in Baden-Baden, die sich vorbildlich für den Naturschutz, im Bildungswesen, der Kinderbetreuung, im kulturellen Bereich, bei der Integration von Flüchtlingen oder anderweitig einsetzen. Die Stadt Baden-Baden sollte lieber mal diese engagierten und für das Gemeinwohl aktiven Bürger aus dem «einfachen Volk» auszeichnen, anstatt immer nur vermögende Unternehmer mit ehrendem «Lametta» zu behängen.

Boris Fernbacher
Baden-Baden


*Anmerkung der Redaktion: Laut «Spielregeln für Leserbriefe an goodnews4.de» sind Leserbriefe von politischen Mandats- und Funktionsträgern nicht vorgesehen, es sei denn sie antworten auf einen Leserbrief. Bei Kandidaten für die Kommunalwahl handelt es sich nicht um politische Mandats- und Funktionsträger. Im Sinne der Transparenz weist goodnews4.de jedoch auf die Kandidatur hin.


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