Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung" – „Frau Waggershauser gut und gerne eine 70-Stunden-Woche“ – „Oberbürgermeister Späth eine besorgniserregend hohe Krankheitsquote"

Baden-Baden, 08.02.2024, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Tina Tischer-Suphukhieo Stellung zu dem goodnews4-Bericht Spekulationen über Gehalt von Baden-Badener Tourismus-Chefin – Transparenzfrage zu Beteiligungsbericht.

Zu dem Artikel in goodnews4.de, der sich mit den aktuellen Bezügen der auf 3 Hochzeiten geschäftsführertechnisch tanzenden, umtriebigen Frau Waggershauser befasst, drängen sich mir zur Einordnung folgende Gedanken und Schlussfolgerungen auf.

Ohne ihr, die wohl zu einem so umfangreichen Engagement gedrängt worden ist, einen Vorwurf machen zu wollen, drängt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer solch gebündelten Organisationsstruktur auf.

Da Frau Waggershauser, wie man gerüchteweise hört, aber anscheinend noch nach weiteren Kompetenzen strebt, scheint Sie immer noch nicht ausgelastet zu sein. Um zu beurteilen, ob dies so ist oder eben nicht, dafür sind Aufsichtsräte da, welche sich das Ganze aus der Vogelperspektive anschauen und bewerten sollen. Diese erprobte Betriebskontrollsystemstruktur stößt natürlich an Ihre Grenzen, wenn den Vorsitz des Aufsichtsrats Oberbürgermeister Dietmar Späth aka «der bunte Zampano» hat. Die Schwachstelle hier bei Oberbürgermeister Späth ist nicht nur der Dreiklang aus fehlender Kompetenz, mangelndem Interesse und fehlendem Verständnis, sondern auch noch seine seltene Präsenz vor Ort an seinem gut bezahlten Arbeitsplatz.

 

Seis wies sei, mangelnden Fleiß und fehlendes Engagement wird man der guten Frau Waggershauser im Gegensatz zu Oberbürgermeister Späth keinesfalls vorwerfen können. Womit wir auch schon beim eigentlichen Thema wären. Im Kern des Artikels ging es um das vermeintliche Bruttomonatsgehalt von Frau Waggershauser aus diversen Geschäftsführergehältern, welches dann wohl kumuliert eine Summe von round about 20.000 Euro ergeben soll. Ein Oberbürgermeister dagegen erhält ein fixes Monatsgehalt von circa 11.000 Euro und kommt mit seinen Aufsichtsratstantiemen wohl auf gute 16.000 Euro brutto. Oberflächlich betrachtet, sieht es so aus, als würde Frau Waggershauser circa 25 Prozent höhere Bezüge, als Ihr Chef einstreichen. Das mag in der absoluten Zahl ungefähr richtig sein, ist mir aber in der relativen Betrachtungsweise zu kurz gesprungen.

Bei Tätigkeiten für 3 Unternehmen als CEO mit zusätzlich vielen Repräsentationspflichten bei Abend- und Wochenendveranstaltungen, darf man Frau Waggershauser gut und gerne eine 70-Stunden-Woche unterstellen. Somit ist hier im Ergebnis ein umgerechneter Stundenlohn von circa 65 bis 70 Euro realistisch.

Bei Oberbürgermeister Späth sieht dies diametral anders aus. Dass Oberbürgermeister Späth seine Arbeitsplatzbeschreibung sträflich missinterpretiert, war schon öfter Gegenstand von Unmut und Diskussionen in Gemeinderat, bei der Bevölkerung und auch immer häufiger bei seinen Mitarbeitern im Rathaus. Die vielen vermeintlichen Geschäftsreisen erwecken oftmals dann aber tatsächlich den Eindruck von Spaß- und Lustreisen und können dann eben nicht zur Arbeitszeit gerechnet werden. Das Ganze wird dazu noch doppelt schlimm und schlimmer, wenn man berücksichtigt, dass OB Späth, wie man aus gut unterrichten Kreisen hört, den kompletten Reisezeitaufwand sich auch noch schamlos als Freizeitausgleich nimmt. Die Kosten für den steuerzahlenden Bürger potenzieren sich noch durch die dazugehörigen, angeblich umfangreichen Aufwandsabrechnungen des Spesenritters.

Ich denke auch, dass ich nicht exklusiv die Meinung vertrete, dass seine vielen sinnlosen Fototermine, bei welchen er noch jede Menge unnötiger Kosten produziert, mitnichten zu seiner Kernarbeitszeit gehören. Da OB Späth sich bei den meisten dieser selbstverliebten PR-Aktionen bis auf die Knochen blamiert, darf er sich nicht beschweren, wenn die Bürger den subjektiven Eindruck haben, dass er die Befriedigung seiner Profilneurose schnöder, oft langweiliger, harter, aber unabdingbarer Sacharbeit vorzieht. Um das Drama auf den Punkt zu bringen, kommt Oberbürgermeister Späth, nach Abzug all dieser Verständnisdiskrepanzen auf eine Nettoarbeitszeit von wohlwollend geschätzten 10 Stunden netto wöchentlich. Dies ergibt dann in der Konsequenz round about einen Bruttostundenlohn von circa 350 bis 370 Euro. Unter dieser Beratungsweise ist sein Bruttomonatsgehalt dann doch gut und gerne fünfmal so hoch wie das von Frau Waggershauser.

Der oft bei Kritik dünnhäutig wirkende Oberbürgermeister, welcher, wenn er ausnahmsweise nicht auf Reisen ist, oft auch an den Baggerseen des Rastatter Landkreises gesehen wird, sollte bei dieser Konstellation seinen in der Bevölkerung kursierenden Spitznamen «Linke Tasche - Rechte Tasche» mit der gebotenen Selbstironie hinnehmen.

Da Oberbürgermeister Späth noch dazu eine besorgniserregend hohe Krankheitsquote aufweist, erlaube ich mir als Frau mit viel Lebenserfahrung ihm fürsorglich zu raten, sein Alter nicht zu ignorieren und einfach bei seinem ausschweifenden Privatleben in seinem eigenen Interesse einen Gang runterzuschalten.

In diesem Sinne erlaube ich mir zum Abschluss höflich meinen motivierenden Appell vom März letzten Jahres, der da lautete «Raus aus dem Sportwagen und ran an den Schreibtisch», zu wiederholen.

Mit Freude und Respekt

Tina Tischer-Suphukhieo
Baden-Baden


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