Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Gehaltsstrukturen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk" – „Haufenweise billige Rate-, Koch- und Musiksendungen“

Baden-Baden, 13.12.2025, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung.

Bevor der Trubel um das Rentengesetz einsetze, konnte zunächst ein anderes Reizthema in aller Ruhe abgeräumt werden. Es handelt sich um die für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) geforderte Gebührenerhöhung. Diese wurde von den Bundesländern einvernehmlich abgelehnt, und das mit Recht! Warum benötigt der ÖRR immer mehr Geld, statt sich einmal über Einsparungen Gedanken zu machen. Die sollen ja nun in Form einer großen Reform des ÖRR vorgenommen werden. Das wird auch höchste Zeit.

Es ist nicht einzusehen, warum beispielsweise die ARD 9 Intendanten benötigt, während das ZDF mit einem Intendanten auskommt. Allein hier könnten schon ca. 3 Mio. Euro jährlich an Aufwendungen gespart werden. Aber auch die Masse der Angestellten kostet ein Vermögen. Insgesamt arbeiten 24.000 Festangestellte und 18.000 freie Mitarbeiter für die ARD und das ZDF. Und was bekommt man als Zuseher dafür? Nicht nur Wiederholungen ohne Ende, sondern auch haufenweise billige Rate-, Koch- und Musiksendungen. Auch über das Wetter ist man beispielsweise bestens informiert, weil in jedem Sender (auch in den 3. Programmen) alle halbe oder volle Stunde irgend so ein Wetterkasper rumhampelt und einem das Tief über der Biskaya erklärt. Das interessiert aber niemand, denn man muss ja nur aus dem Fenster schauen, um zu sehen wie das Wetter am Ort ist.

 

Auch sind die Gehälter der Mitarbeiter im ÖRR jenseits von Gut und Böse. Warum erhält ein Markus Lanz für seine manchmal eigenartigen Fragen an geltungsbedürftige Politiker 2 Millionen Euro Gehalt im Jahr. Oder ein Horst Lichter für seine Schrottverwertungssendung 1,7 Millionen Euro pro Jahr. Oder die mit größter Mühe auf Jung geschminkten Talk-Interviewerinnen die eigentlich nur als Staffage für politische Selbstdarsteller fungieren, z.B. Sandra Maischberger 1,3 Millionen Euro pro Jahr. Dagegen arbeitet Maybrit Illner mit 480.000 Euro pro Jahr geradezu für einen Hungerlohn. Oder warum benötigt die ARD 14 Sportreporter für 1,8 Millionen Euro pro Jahr plus diverse ehemalige Sportler die diesen für ein entsprechendes Honorar als Experten zur Seite stehen. Oder die vielen Korrespondenten, die für teures Geld in alle Welt geschickt werden, obwohl man über die internationalen Nachrichten-Ticker diese Informationen im Minutentakt genauso erhält. Aber dann könnte man ja nicht durchgestylt aus der Halle eines Luxushotels über die Zustände an der Front berichten. Und nicht zuletzt die Nachrichtensprecher/innen und vielen Moderatoren, die nur von einem Teleprompter ablesen. Den könnte man herumdrehen, dann könnten die Zuschauer selbst lesen und man bräuchte eigentlich keine Sprecher/innen mehr.

Wahnsinn, wie der ÖRR die Steuergelder verprasst und dann auch noch die Frechheit besitzt höhere Gebühren zu verlangen. Da kommt sich doch jeder dumm vor, der einen soliden Beruf erlernt hat, wenn man mit Herumblödeln, vorgefertigten Fragen oder Protektion beim ÖRR solche immensen Gehälter kassieren kann. Aber scheinbar ist dies nun doch aufgefallen, denn die Staatsanwaltschaft Berlin hat gegen die entlassene Intendantin des RBB Anklage wegen deren extrem Verschwendung (Untreue) erhoben.

Aber bevor Sie, liebe Leser/innen nun vor Zorn einen dicken Hals bekommen, trösten Sie sich mit der Erkenntnis, dass ein Großteil der 42.000 Mitarbeiter des ÖRR in den nächsten Jahren durch KI ihren Arbeitsplatz verlieren werden. Erste Versuche mit Avataren haben gezeigt, dass beispielsweise ein Avatar die Nachrichten genauso gut verlesen kann, wie eine natürliche Person. Und der hat keine 13 Gehälter, erhält keinen Nacht- und Feiertagszuschlag, ist nie krank und benötigt keinen Urlaub. Und das gilt für viele andere Bereiche im ÖRR auch. Also ruhig Blut, das Problem löst sich in den nächsten Jahren von selbst. RTL hat bereits den Anfang gemacht und wird zunächst 1.000 seiner 7.500 Mitarbeiter entlassen.

Aber nicht nur der ÖRR wird gezwungen sein Personal abzubauen, auch andere Konzerne nehmen weltweit Entlassungen vor und zwar nicht nur bei billigen Aushilfsjobs, sondern von durchaus anspruchsvollen Tätigkeiten. Über die Massenentlassungen bei deutschen Konzernen kann man ja jeden Tag in der Presse lesen. In Deutschland kommen dann erschwerend neben der KI und Robotik-Konkurrenz auch noch die bekannten Strukturprobleme hinzu.

Wenn Sie, liebe Leser/innen meinen: meine Firma betrifft das KI-Problem nicht, dann täuschen Sie sich. Denn wenn die ersten Firmen bei denen KI eingesetzt wird ordentliche Gewinne einfahren, dann brechen alle Dämme und die Firmen werden mit Hochdruck KI einsetzen, und zwar nicht nur zu Lasten der bisherigen Mitarbeiter, sondern zur Steigerung der Effizienz derer, die dann nach den Kündigungen noch übrig bleiben. Jungen Menschen kann man nur raten, sich nach Möglichkeit frühzeitig auf die geänderte Situation einstellen. Neueste Studien zeigen, dass sich immer mehr Junge für einen Handwerksberuf entscheiden und das ist gut so, denn alle Büro- und Fertigungsjobs werden über kurz oder lang von KI und der Robotik erledigt, aber bis ein Roboter zu Ihnen nachhause kommt, um die Waschmaschine oder die Heizanlage zu reparieren, dass dürfte noch lange dauern.

Wolfgang Holstein
Baden-Baden


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