Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Grüne Märchenstunde in Baden-Badener Gemeinderatssitzung am 22.05.23“ – „Heuchelei untermauert den Kauf von E-Bussen für die Stadt“

Baden-Baden, 25.05.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Rita Maria Hirsch-Ursinus Stellung zu dem goodnews4-Bericht Diskussion über E-Busse im Gemeinderat mit Nachspiel – Stadträte Henn und Gönner müssen sich von CDU belehren lassen.

«Deutschland kauft keinen Atomstrom aus Frankreich.» Ein Märchen halt, denn Frankreich lieferte 2,1 TWh Atomstrom nach Deutschland. Der Rest kam aus der Schweiz, Belgien, den Niederlanden und Schweden. Der deutsche Strommarkt ist Teil des europäischen Strommarktes. Dieser ist so organisiert, dass der Strom immer dort produziert wird, wo er am günstigsten ist.

Doch wieso kann Deutschland sogar, trotz Energiekrise, Strom exportieren!? In der ersten Hälfte des Jahres 2022 hat Deutschland sogar deutlich mehr Strom produziert als hierzulande verbraucht wurde. Große Produktionszuwächse gab es laut Statistischem Bundesamt bei Kohle (17,2 Prozent), (da muss Baden-Baden doch zwangsläufig E-Busse kaufen) und bei erneuerbaren Energien (12,1 Prozent). Fast die Hälfte des Stromes wurde aus erneuerbaren Energien produziert. Und erstmals seit Beginn der Statistik im Jahr 1990 führte Deutschland mehr Strom nach Frankreich aus als in umgekehrter Richtung importiert wurde.

 

Allerdings wurde auch verstärkt Gas verstromt, um den französischen Markt beliefern zu können, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, Ende August in der ZDF-Talkshow «Markus Lanz». Das sei aber «unter Gas-Gesichtspunkten nicht wünschenswert». Aber wen interessiert das schon?

Nun, bei der Diskussion im Rat ging es um den Ersatz sämtlicher Stadtbusse durch E-Busse. Natürlich zum Klimaschutz…doch wie groß ist die Heuchelei der Grünen hinter dieser Behauptung «zum Klimaschutz», wenn unsere Grünen und die SPD aus Klimaschutzgründen hier in Baden-Baden E-Busse kaufen wollen, aber die alten Busse in Drittländer verkaufen wollen?

Liebe GRÜNE man verbessert auch nicht die Klimabilanz, wenn hier in Baden-Baden E-Busse fahren, auf der anderen Seite aber 17,2 Prozent Strom aus der Kohleverstromung erzeugt wird, um dann auch noch nach Frankreich exportiert zu werden?

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Diskussion über E-Busse im Gemeinderat mit Nachspiel – Stadträte Henn und Gönner müssen sich von CDU belehren lassen

Da beißt sich die Katz in den Schwanz und ganz Europa lächelt über die dämlichen Deutschen. Harbecks Wärmepumpen-Mafia hat die Moral der Grünen ans Tageslicht gebracht. Anstatt wie Spanien, die mit Visionen das erste europäische Wasserstoff-Kraftwerk bauen, buddeln unsere Grünen im Kohlenstaub. Aber hallo, der Weg in die Zukunft führt nicht tief unten durch Kohlestollen, sondern kann nur mit einer modernen und emissionsfreien Technologie gegangen werden. Deutschland war bekannt als das Land der Dichter und Denker, schlaue Köpfe, die immer und für alles eine Lösung fanden. Aber immer mehr geraten wir zum besserwissenden, wedelnden Schwanz Europas.

Jetzt fordern die GRÜNEN noch, dass die Stadt mickrige Balkonkraftwerkchen finanziell bezuschussen soll. Balkonkraftwerkchen, deren Kabel vielleicht noch an den Hauswänden herunterbaumeln und im Wind wedeln und die schon bei starkem Wind Menschen gefährden können. Aldi und Lidl lassen grüßen. Die Verzweiflung der Grünen treibt schon seltsame Blüten. Windräder auf den Höhen des Umlandes werden vom Stadtrat abgelehnt, aber Solarplatten auf den Balkonen der Stadt sollen finanziell gefördert werden? Wie hirnrissig ist das denn? Kleinkarierterer geht’s doch nicht?

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SPD und Grüne fordern Zuschüsse für „Balkonkraftwerke“ in Baden-Baden – 20 Prozent der Anschaffungskosten

Da wird in Lichtental eine riesige Turnhalle ohne Fenster gebaut, deren sonnenbeschienene Seiten hervorragend für die Verkleidung als Solarfläche geeignet wären. Die städtische Bauordnung könnte sicherlich auch Instrumente schaffen, um im innerstädtischen Bausektor, zumindest bei Mehrfamilienhäusern, sinnvolle Fassadenverkleidungen vorzuschreiben, die heute schon gut aussehen und nichtmehr als Solarflächen zu erkennen sind. Alles ist schon möglich. Nur in Baden-Baden nicht...

Bleibt zu hoffen, dass die anderen Parteien den Mumm haben, um Baden-Baden nicht zu einer Spielwiese der Grünen und ihrem Anhängsel, der SPD, werden zu lassen.

Machen Sie endlich Nägel mit Köpfen, fordern Sie die Verwaltung auf, in der Bauordnung vernünftige Voraussetzungen für eine energetische Stadt zu schaffen und versuchen Sie endlich die Verschandelung unserer Stadt zu unterlassen.

Und werter Herr Baubürgermeister Uhlig, auf meine Frage in Bezug auf die fortschreitende, extrem hohe Bebauung in der Rotenbachtalstraße mit den Worten, ob Sie denn nicht wissen oder wussten, dass die Stadt, das Land und die BKV ehemals das Gelände um die alte Polizeistation freigeräumt haben, damit an heißen Sommertagen die Frischluftzufuhr aus dem Murgtal gewährleistet ist, war Ihre Antwort nicht nur unbefriedigend, sondern zeigt leider auch die Tatenlosigkeit unserer Verwaltung. Ihre unglaubliche Antwort war: «Die alte Bauordnung hat das zugelassen.» Ich finde «schlimmer geht’s nimmer». Eine Bauordnung ist nicht für alle Ewigkeit in Stein gemeißelt, und es hätte natürlich eines großen Arbeitsaufwandes bedurft, diese gleich nach Freiräumung dieses Areals zu ändern. Bleibt zu hoffen, dass wenigsten Sie, an heißen Sommertagen die Zeit finden, den kühlen Baden-Badener Stadtwald genießen zu können, wie sie es unseren Bürgern für die Hitzetage empfohlen haben, welche aber unterdessen wahrscheinlich das Leben in der Stadt am Laufen halten und unter fast unerträglicher Hitze und Schwüle ihre Arbeit verrichten, um mit ihren Steuern das große Loch im Stadtsäckel mit abertausenden Euros zu füllen. Euros, die wiederum bei Sanierungen ohne die geforderte, tiefergehende Prüfung der Angebote immer wieder mit vollen Händen aus dem Fenster geworfen werden.

Rita Maria Hirsch-Ursinus
Baden-Baden


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